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#USB-A: Brillanter Anschluss – aber auch unfassbar frustrierend. Was hat sich Intel dabei gedacht?

Welcher Stecker kommt in welchen Anschluss? In den tiefsten 90er-Jahren war diese Frage noch mit unappetitlichem Kabelsalat verbunden. (Magnus EngøUnsplash, NellyAdobe Stock)
Welcher Stecker kommt in welchen Anschluss? In den tiefsten 90er-Jahren war diese Frage noch mit unappetitlichem Kabelsalat verbunden. (Magnus Engø/Unsplash, Nelly/Adobe Stock)

Einerseits: Ist USB die genialste Erfindung seit geschnitten Brot. Andererseits: Stecken wir USB-A gefühlt jedes Mal falsch herum in den Port. Und das ist ein Stolperstein, dem wir gerne ausweichen würden.

Doch wieso ist USB-A so konstruiert, wie USB-Typ-A nun mal konstruiert ist – nämlich mit eingebautem Frustfaktor?

Wie ist USB-A entstanden?

Dabei war die Entscheidung, USB-A so zu bauen, wie wir den Anschluss heute kennen (und manchmal darüber fluchen), eine bewusste Design-Entscheidung.

Denn: Hätten die Techniker und Tüftler hinter USB den Anschluss dergestalt gebaut, dass sich ein entsprechender Stick mühelos einstecken ließe – egal, in welche Richtung 180 Grad um die eigene Achse gedreht -, es wäre ein unnötiger Kostenfaktor gewesen.

Einer, der besser als jeder andere davon berichten kann, wie es dazu kam, ist Intel-Urgestein Ajay Bhatt.

USB-A: »A« steht für »Absolutes Ärgernis«, sollte man meinen. (artverauPixabay; Eugene_BrennanPixabay)





USB-A: »A« steht für »Absolutes Ärgernis«, sollte man meinen. (artverau/Pixabay; Eugene_Brennan/Pixabay)

Ajay Bhatt ist ein Computerarchitekt, der hinter vielen heute geläufigen technischen Entwicklungen steckt – allen voran USB (kurz für »Universal Serial Bus«). Für Bhatt und sein Team wurde die Entwicklung von USB durch ein Ärgernis angestoßen, dass nur viele zu gut kennen: Druckerprobleme.

So ist der erste USB-Anschluss entstanden: In den späten 90ern arbeitete Ajay Bhatt als Chefarchitekt beim Computerchip-Hersteller Intel. Seine Aufgabe damals: Neue Wege finden, um Peripheriegeräte wie Mäuse, Tastaturen – oder eben Drucker – mit dem Computer zu verbinden. Die genialische Idee für USB kam dem Familienvater Bhatt, als er wiederholt Anrufe von seiner Frau erhielt. Die mühte sich mit dem heimischen Drucker ab. Bhatt erinnert sich:

»Jedes Mal, wenn meine Familie etwas eigentlich Simples tun wollte, wie zum Beispiel, etwas für die Schule meiner Tochter auszudrucken, rief mich meine Frau an. Das Ausdrucken wollte einfach nicht gelingen.«

Eine Herausforderung, vor der nicht nur Ajay Bhatts Familie im vorherigen Jahrhundert stand. Auch heute noch gehören Ärgernisse mit dem Drucker leider zur Tagesordnung.

Letztlich motivierte den Intel-Mann also der Traum nach einem Universalanschluss für alle externen Geräte zur Erfindung USB. Ein Traum, der mit USB 1.0 im Jahr 1996 Wirklichkeit wurde. Damals noch mit einer im Vergleich zu heutigen Standards mageren Datenübertragung von 12 Mbit/s. Anno 2000 dann prunkte USB 2.0 bereits mit einer Datenübertragung von 480 Mbit/s auf.

Doch der USB-Traum wurde in puncto Handhabe für viele von uns schnell zu einem (klitzekleinen) Albtraum wurde.

Mit dem Nachfolger USB-C wurde Einstecken endlich einfacher. (Marcus UrbenzUnsplash)





Mit dem Nachfolger USB-C wurde Einstecken endlich einfacher. (Marcus Urbenz/Unsplash)

Wieso ist USB-A quadratisch – und nicht rund?

Aber weswegen entschieden sich Bhatt und seine Leute letztlich für den uns heute so vertrautem USB-A-Anschluss mit hohem Frustpotenzial? Laut Bhatt waren sich er und sein Techniker-Team bewusst, welch Ärgernis mit einem rechteckigen Design im Haus stünde. Zum Vergleich: Ein rundes Stecker-Design hätte uns all jene zum Scheitern vorprogrammierten Versuche erspart, USB-A richtig herum einzustecken.

Doch um die Kosten möglichst gering zu halten, entschied man seinerzeit bei Intel zugunsten der rechteckigen Bauart.

Der Grund für die Stecker-Bauart, mit ihrer 50/50-Wahrscheinlichkeit des korrekten Einstöpselns, ist also dem Zugzwang »Kostenersparnis in der Hardware-Produktion« geschuldet.

Wieso wurde USB-A zum Erfolg? Damit USB-A jedoch zum Erfolg avancieren, sich Ajay Bhatt und Kollegen für ihren technischen Fortschritt feiern lassen konnten, war Steve Jobs mit Apple vonnöten. Denn im Jahr 1998 erschien der iMac G3 – und damit der erste Computer, ausschließlich mit USB-Anschlüssen für Peripheriegeräte ausgestattet.

Der womöglich knuffigste Heimcomputer der Hardware-Geschichte: der iMac G3 von Apple. (trekandphotoAdobe Stock)





Der womöglich knuffigste Heimcomputer der Hardware-Geschichte: der iMac G3 von Apple. (trekandphoto/Adobe Stock)


Übrigens: Wer noch heute wutschnaubend mit seinem USB-Typ-A-Steckerchen jongliert, für den gibt es einige einfache Tricks, um die Wahrscheinlichkeit des korrekten Einsteckens zu erhöhen. So solltet ihr darauf achten, auf welcher Seite des Sticks das USB-Symbol prangt. Denn das Symbol zeigt meistens nach oben. Sollte kein Symbol vorhanden sein, solltet ihr euch danach orientieren, welche der Seiten beschriftet ist.

Oder auch trickreich, aber manchmal unhandlich: Ihr linst in den USB-Typ-A-Stecker rein, erkennt so, wo genau sich der Anschluss befindet – und stöpselt anschließend korrekt ein.

Sicher: USB-Typ-A wurde bereits im Jahr 2014 durch USB-Typ-C abgelöst. Mit der nächsten USB-Generation wurden die Unliebsamkeiten des Universal-Serial-Bus-Vorgänges ausgeräumt. Dessen ungeachtet hantieren bis heute, fast zehn Jahre später, noch immer ungezählte Nutzer mit USB-A-Steckern – und ärgern sich einen ab, ums flapsig zu sagen.

Was haltet ihr von der technischen Stecker-Evolution, die mit USB einen ihrer definitiven Höhepunkte jüngster Technologie-Geschichte erreicht hat? Feiert ihr den Universal Serial Bus bis heute als einen Meilenstein par excellence, oder ist euch USB ein Stecker im Auge? Schreibt uns eure Meinung hierzu gerne in die Kommentare.

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