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#Van Aert siegt am Genfer See

„Van Aert siegt am Genfer See“

Es ist und bleibt die Frankreich-Rundfahrt der Superstars. Wout van Aert und Tadej Pogacar sind die prägenden Figuren der ersten Tour-Woche – die beiden Überflieger des Pelotons haben, nachdem der Tross von Dänemark nach Frankreich übersetzte, vier von fünf Etappen unter sich aufgeteilt. Am Samstag im Schatten des Olympiastadions in Lausanne war wieder Van Aert an der Reihe. Der Belgier setzte sich auf der achten Etappe im Sprint eines reduzierten Feldes durch. Dabei rauschte er mit solch einem Geschwindigkeitsüberschuss an den Konkurrenten vorbei, dass er den Jubel über seinen zweiten Tagessieg schon deutlich vor der Ziellinie auskosten konnte. „Ich bin froh über den Sieg und dass meine Mannschaft geholfen hat, die Ausreißer einzuholen. Dann brauchte ich nur noch abschließen“, sagte Van Aert, der seinen Vorsprung in der Sprintwertung weiter ausbaute.

Das Grüne und das Gelbe Trikot sitzen fester denn je auf den Schultern der beiden Superstars, ehe dem Peloton am Sonntag die erste Alpen-Etappe vorgesetzt wird. „Wout ist gefühlt mit dreifachem Speed an mir vorbeigefahren“, sagte Pogacar schmunzelnd. Der slowenische Gesamtführende durfte dennoch sehr zufrieden sein mit dem Schweizer Abstecher des Pelotons. Als Drittplatzierter hinter dem Sprintspezialisten Michael Matthews (Team BikeExchange) sicherte er sich vier Bonussekunden und erhöhte seinen Vorsprung an der Spitze des Klassements auf 39 Sekunden. Ein solides Polster, blickt man auf die bisherige Aura der Unantastbarkeit, die Pogacar auch bei dieser Tour wieder in eigener Sache geschaffen hat.

Dass er auch nach hügeligen, aber nicht allzu hart gefahrenen 186 Kilometern von Dole nach Lausanne bis zum letzten Meter um den Sieg sprintete, illustriert Pogacars Appetit auf Erfolg bei jeder sich bietender Gelegenheit. „Ich wollte den Sieg, war aber offensichtlich nicht der Schnellste“, sagte der 23-Jährige, der sich aktuell wenig um seine Form und Performance sorgen muss. Die Gefahr droht von ganz anderer Seite. Am Samstagmorgen wurde bekannt, dass sich Pogacars Gefährte im Team UAE Emirates Vegard Stake Laengen mit dem Coronavirus infiziert hatte. Der Norweger hat auch Symptome. Nun geht im Team des Titelverteidigers freilich die Angst um, ob weitere positiv Getestete folgen werden. „Wir werden bei den Etappen von vielen Zuschauern bejubelt und angeschrien, was ich eigentlich sehr schätze. Aber es erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken“, sagte Pogacar am Abend. „Klar, Corona kann unsere Tour ruinieren. Aber das gilt auch für jedes andere Team.“

„Es war einer der weichsten Stürze, die je erlebt habe“

Vor dem Start am Samstag war auch der Franzose Geoffrey Bouchard aufgrund einer Corona-Infektion ausgeschieden. In Kopenhagen waren es vor Tour-Beginn sechs Fahrer, die deswegen abreisen mussten. Das Virus hängt wie ein Damoklesschwert über der Frankreich-Rundfahrt. Vor den für alle Fahrer und Betreuer verpflichtenden Tests am nächsten Ruhetag am Montag dürften einige im Peloton zittern.

Nach dem Kraftakt am Freitag mit der spektakulären Bergankunft an der Super Planche Des Belles Filles schien die achte Etappe eine gute Gelegenheit für eine tatkräftige Ausreißergruppe, einen Vorsprung ins Ziel zu retten. Doch das Trio – Mattia Cattaneo (Quick Step-Alpha Vinyl), Frederik Frison (Lotto-Soudal) und Fred Wright (Bahrain Victorious) – vermochte sich nicht entscheidend abzusetzen. Auch nicht, als sich im Feld nach elf Kilometern einer der schwersten (Massen-)Stürze der bisherigen Tour ereignete. Bei hoher Geschwindigkeit stürzte Kevin Vermaerke (Team DSM), der die Tour anschließend aufgeben musste, und riss diverse weitere Fahrer mit zu Boden. Darunter auch einige Favoriten, die fast alle zumindest aufgehalten wurden. Auch Pogacar fiel, allerdings zuvor schon fast zum Stehen gekommen, vom Rad. „Ich war mittendrin in diesem Sturz und war kurz auf dem Boden. Aber es war einer der weichsten Stürze, die je erlebt habe“, so der Slowene.

Im Finale erwartete das Feld aber noch eine happige Abschlussprüfung des Tages. Vom Ufer des Genfer Sees mussten in Lausanne noch bis zu 12 Prozent steile Rampen und 230 Höhenmeter bis ins Ziel bewältigt werden. Der deutsche Rennstall Bora-hansgrohe beteiligte sich nach Kräften an der Tempoarbeit, so dass viele Profis nicht mehr folgen konnten. Von den Favoriten im Klassement wurde indes keiner abgehängt. Einen stark verbesserten Eindruck machte Alexander Wlassow, der tags zuvor, von einem Sturz geschwächt, reichlich Zeit verloren hatte. Der russische Kapitän von Bora-hansgrohe zeigte sich am Samstag schon wieder gut erholt. „Der zweite Tag nach einem Sturz ist immer noch kritisch. Alex bleibt unser Kapitän und hat gezeigt, dass er sich die Unterstützung der Mannschaft verdient“, sagte der Sportliche Leiter Rolf Aldag.

Wout van Aert kann jedenfalls mit ausgeprägtem Wohlgefallen auf die erste Tour-Woche zurückblicken. Zwei Siege und drei zweite Plätze zeugen von seiner immensen Kraft und Konstanz auf dem Rad. „Es ist nie leicht und wird nie leicht sein, eine Etappe bei der Tour zu gewinnen“, sagte der Belgier. „Am letzten Anstieg war ich echt am Limit und war froh, mich an den Hinterrädern der starken Kletterer halten zu können.“ Am Ende haben dann wieder mal alle nur Van Aerts Hinterrad gesehen, während er jubelnd über die Ziellinie fuhr.

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