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#Vater gesteht, Tochter und Sohn ermordet zu haben

„Vater gesteht, Tochter und Sohn ermordet zu haben“

Wegen des Mordes an seinen beiden Kindern muss sich ein 47 Jahre alter Mann seit Mittwoch vor dem Landgericht Hanau verantworten. Der Angeklagte Jit S. legte zum Prozessauftakt ein Geständnis ab: Wegen ihm seien seine beiden Kinder zu Tode gekommen. Für das „endlose Leid“, das diese Tat auslöse, trage er die Verantwortung, hieß es in einer schriftlichen Erklärung, die von seinem Verteidiger Stefan Bonn vorgetragen wurde. Die Tat sei unentschuldbar. Niemand könne ihm verzeihen, deshalb bitte er nicht um Vergebung. Die Bluttat bedauere er zutiefst. Über die schriftliche Stellungnahme hinaus äußerte der Inder sich nicht zur Tat. Fragen der Richter wollte er nicht beantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, mit dem Mord an der Tochter und dem Sohn habe er seine Ehefrau bestrafen wollen, weil sie sich von ihm getrennt hatte, wie Staatsanwalt Oliver Piechaczek in seiner Anklageschrift vortrug. Seit dem Jahr 2008 sei das Paar verheiratet gewesen. Wegen seiner gewalttätigen Übergriffe habe die Frau sich im Januar des vergangenen Jahres zur Trennung entschieden. Der Mann habe seine Frau dazu bewegen wollen, bei ihm zu bleiben, doch das habe sie mehrfach abgelehnt. Aus Zorn darüber habe Jit S. mehrfach direkte und indirekte Todesdrohungen gegen sie und die Kinder ausgesprochen.

Tatort am Hanauer Marktplatz

Mit Tochter und Sohn habe die Frau in einem Hochhaus in der Nähe des Hanauer Marktplatzes gewohnt. Der Angeklagte sei am frühen Morgen des 11. Mai 2022 von seiner Wohnung in Kelsterbach nach Hanau gekommen. Zunächst habe er aus sicherer Entfernung beobachtet, wie die Frau das Haus verlassen habe und in einen Bus gestiegen sei, um zur Arbeit zu fahren. Der Mann habe nicht über einen Schlüssel zur Wohnung verfügt und habe davon ausgehen müssen, dass die Kinder ihm nicht die Tür öffnen würden – aus Angst vor seinen gewalttätigen Übergriffen. Deshalb habe er den Moment abgepasst, als die beiden um kurz nach 7 Uhr die Wohnung verlassen wollten, um zur Schule zu gehen.

Der Angeklagte habe die vor Schreck schreienden Kinder zurück in die Wohnung gedrängt, die sieben Jahre alte Tochter auf ein Bett gedrückt und ihr zweimal in den Hals geschnitten. Dabei seien Adern durchtrennt worden. Der elf Jahre alte Sohn habe das mitansehen müssen, sei in Todesangst auf den Balkon gelaufen und in Panik aus dem neunten Stock in die Tiefe gesprungen.

Das Mädchen habe noch die Kraft gehabt, auf den Balkon zu gehen, um nach dem Bruder zu sehen, sei dann zusammengebrochen und an ihren Verletzungen gestorben. Der Sohn sei noch in ein Krankenhaus gebracht worden, dort aber an den Sturzverletzungen gestorben. Nach Auffassung des Staatsanwalts war das ein Mord aus niedrigen Beweggründen, begangen mit Heimtücke.

Richter wollen Details des Tathergangs ermitteln

Im Prozess müsse noch Genaueres über die Tat und ihren Ablauf ermittelt werden, sagte der Vorsitzende Richter Mirko Schulte. Der Angeklagte sei der einzige, der darüber Auskunft geben könne. Ansonsten müssten die Richter in den Spuren vom Tatort lesen. Möglicherweise werde die Tat an dem Jungen mit einer Nachbildung des Kinderkörpers nachgestellt, sagte der Vorsitzende.

In einer weiteren Erklärung, ebenfalls vorgetragen vom Verteidiger, berichtete der Angeklagte über seinen Lebenslauf. Aufgewachsen sei er mit zwei Brüdern im Nordwesten Indiens auf dem Bauernhof seines Vaters, wo die Familie Weizen und Reis angebaut habe. Nach der Schule habe er auf dem Hof, als Aushilfe in einer Arztpraxis und als Fahrer gearbeitet. Vor gut 20 Jahren sei er nach Griechenland gezogen und 2016 nach Deutschland. Die Ehefrau habe die meiste Zeit bei den Kindern in Indien gelebt, bis die Familie im Jahr 2021 ganz nach Deutschland gezogen sei.

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