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#Verlass ist nicht, Bleiben ist nicht

Verlass ist nicht, Bleiben ist nicht

Ich weiß nicht mehr, ob in unseren Lesebüchern, die durch alle neun Gymnasialjahre hindurch „Lebensgut“ hießen, Texte von Wilhelm Raabe standen. Mir ist keiner in Erinnerung, aber ich weiß noch, dass sich der Name auf einer der Leselisten befand, die ich ein knappes Jahr nach dem Abitur erhielt. Neben dem eher lax betriebenen Studium an der FU arbeitete ich in der Berliner Dependance des Luchterhand Verlags und sollte Bücher aus den Bibliotheken holen, die von den Herausgebern für ein auf drei Bände veranschlagtes Lesebuch benötigt wurden. Um ihnen die Arbeit zu erleichtern, sollte ich vor-lesen und die meiner Meinung nach für eine Aufnahme in die Sammlung infrage kommenden Stellen markieren.

Die Sache zog sich über einen längeren Zeitraum hin und wurde schließlich nach einem Zerwürfnis der Herausgeber ein­gestellt, um erst Jahre später, als ich schon nicht mehr im Verlag war, mit anderen Herausgebern und verändertem Konzept wiederaufgenommen zu werden. In diese Zeit also, die späten Sechziger, fällt meine erste Begegnung mit der auf einer der ­Listen stehenden „Chronik der Sperlings­gasse“. Noch neu in der Stadt (neu als Erwachsener), suchte ich in den Büchern das alte Berlin, das der Kleist’schen „Berliner Abendblätter“, das E. T. A. Hoffmanns, Glaßbrenners und Fontanes, und übersah dabei, dass Raabe zum Zeitpunkt der Niederschrift selbst erst kurze Zeit in der Stadt wohnte und das Buch, ungeachtet des Titels, weniger Chronik einer Berliner Straße war als Bühne für seine aus Magdeburg und dem Braunschweigischen mitgebrachten Geschichten.

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