#„Das war teilweise schon ein irrer Trip“
„„Das war teilweise schon ein irrer Trip““
Früher war John Cusack, geboren am 28. Juni 1966 in Evanston bei Chicago, dank Filmen wie „Das darf man nur als Erwachsener“ oder „Teen Lover“ ein Teenie-Star, später feierte er Erfolge mit Filmen wie „Bullets Over Broadway“, „Con Air“, „Being John Malkovich“ oder „High Fidelity“, für den er für den Golden Globe nominiert wurde. In letzter Zeit kommen viele der Filme des Amerikaners nicht mehr in die Kinos, sondern erscheinen direkt auf DVD. Vielleicht auch ein Grund, warum er in dem humorvoll-brutalen Verschwörungsthriller „Utopia“ (seit 30.10. bei Amazon Prime) nun erstmals eine Serienrolle angenommen hat.
Mr. Cusack, nach über 35 Jahren als Schauspieler ist „Utopia“ die erste Serie, in der Sie eine feste Rolle übernommen haben. Warum hat das so lange gedauert?
Es ist nicht so, dass ich Serien bislang kategorisch ausgeschlossen hätte. Aber offensichtlich kreuzte früher einfach nichts meinen Weg, was mich wirklich begeistert hat. Außerdem nimmt ein Serien-Engagement ja meist ziemlich viel Zeit in Anspruch. Je nachdem, um wie viele Folgen es geht, ist man mehrere Monate damit beschäftigt, unter Umständen über mehrere Jahre. Dafür hatte ich in der Vergangenheit nie wirklich die Zeit. Das war bei „Utopia“ anders – und weil hinter der Serie die großartige Autorin und Showrunnerin Gillian Flynn steckt, war ich auf Anhieb interessiert. Als sie mir dann auch noch die Drehbücher schickte und ich sie in einem Rutsch bis drei Uhr nachts durchlas, weil ich nicht aufhören konnte, war die Sache für mich geritzt.
Was begeistert Sie so an Flynn?
Sie ist einfach gut, was soll ich sagen. Vieles, was man als Schauspieler zu lesen bekommt, ist spätestens auf den zweiten Blick einigermaßen windschief und wenig solide. Da muss man nur ein bisschen bohren und schon zeigt sich, dass viele Texte nicht sonderlich sorgfältig konstruiert sind und deswegen schnell in sich zusammenfallen. Das ist bei Gillians Arbeiten nicht der Fall, denn die sind unglaublich gut durchdacht, dicht und gehen in die Tiefe. Manchmal ohne, dass man es auf Anhieb merkt. Dem Stresstest eines Schauspielers, dem man eigentlich jede Geschichte unterziehen sollte, halten sie locker stand. Dass nicht nur unglaublich klug, sondern in der Zusammenarbeit auch enorm liebenswürdig ist, tut natürlich ein Übriges.
Es geht in der Serie um Comicbücher und deren Fans, um Verschwörungstheorien und – nicht zuletzt dank des von Ihnen gespielten Forschers – auch um moderne Wissenschaft und deren Verantwortung. Welcher Aspekt hat Sie am meisten gereizt?
Tatsächlich ehrlich gesagt das Zusammenspiel von all diesen Themen. Dass die sich alle für „Utopia“ unter einen Hut bringen ließen und tatsächlich in Verbindung zueinander stehen, fand ich spannend. Die Bandbreite der Themen in dieser Serie macht sie interessant und hebt sie von anderen ab.
Allein die Tatsache, dass in „Utopia“ auch tödliche Viren und eine Pandemie vorkommen, macht sie zu einer Serie wie gemacht für unsere aktuelle Zeit, nicht wahr?
Tja, sie ist im Guten wie im Schlechten auf wirklich erschreckende Weise zeitgemäß. Ich könnte gut verstehen, wenn das dem einen oder anderen gerade ein bisschen zu nah an der Realität erscheint. Die utopischen und dystopischen Elemente dieser Geschichte fangen den Zeitgeist unserer Welt einfach sehr gut ein, auch jenseits der Corona-Pandemie. Trotzdem sollte man vielleicht betonen, dass „Utopia“ vor allem gut gemachte Unterhaltung ist, die – je nach Blickwinkel – auch einfach kurzweilig vom Alltag ablenken kann.
Gedreht wurde die Serie in Ihrer Heimatstadt Chicago. Ist es für Sie etwas Besonderes, direkt vor der Haustür zu arbeiten?
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