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#Vive la résistance! – Die forensische Genetik an der Charité macht erstmal weiter – blooDNAcid

Vive la résistance! – Die forensische Genetik an der Charité macht erstmal weiter – blooDNAcid

Endlich mal gute Nachrichten: offenbar hat die Empörungswelle über die Schließung der Abteilung für forensische Genetik in der Rechtsmedizin der Charité und der dadurch ausgelöste politische Druck dazu geführt, daß die Schließung der Abteilung erst einmal ausgesetzt wurde. Im Tagesspiegel heißt es dazu:

Der Charité-Vorstand sprach mit allen Beteiligten, ein Sprecher teilte nun auf Anfrage mit, die Hochschulklinik habe die Schließung der DNA-Abteilung nun ausgesetzt und führe Gespräche mit der Senatsinnenverwaltung „über die mögliche weitere Zusammenarbeit“.

Über diese Entwicklung freue ich mich sehr und ich hoffe auch, daß das bewährte Team um Lutz Roewer wieder seinen Dienst antreten kann und will. Natürlich muß eine dauerhafte Lösung gefunden werden, z.B. wie vom Linkenpolitiker Sebastian Schlüsselburg vorgeschlagen die Direktvergabe von Aufträgen durch das LKA an die Charité ermöglichen und dafür im Zweifel die nötigen gesetzlichen Ausnahmen schaffen. Wenn das oder ähnliches nicht gelingt und somit den Bestand der forensischen Genetik an der Charité dauerhaft sichert, wird es doch so kommen, wie der Kollege Reinhard Szibor unlängst schrieb: dann können sich

Täter aus dem Bereich der Schwerstkriminalität […] sich auf Freisprüche freuen, weil das lückenlose und unanfechtbare System der Beweisführung zusammenbricht. Unklar ist, ob die riesigen Mengen von Asservaten und Daten, die im Institut vorhanden sind, rechtssicher in andere Speicher überführt werden können. Viele davon werden noch zur Aufklärung nicht abgeschlossener und künftig anfallender Fälle gebraucht.

Wenn das passiert, dann hat, so Szibor,

hier der Staat den Anspruch verspielt, sich als Rechtsstaat bezeichnen zu dürfen. Das ist nämlich der Fall, wenn er aus niederen Beweggründen (Sparen um jeden Preis) nicht alle Möglichkeiten der Verbrechensaufklärung nutzt und somit perspektivisch eine Verbrechensprophylaxe auf Kosten der Opfer, die überwiegend Frauen und Kinder sind, vernachlässigt. (Hervorhebung von CC)

Dem ist nichts hinzuzufügen.

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