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#Von Johann König zu Pace: Alicja Kwade wechselt die Galerie

Alicja Kwade verlässt die König Galerie: Fortan lässt sich die Bildhauerin und Installationskünstlerin von Pace vertreten. Überraschend kommt die Nachricht nicht.

Die Bildhauerin und Installationskünstlerin Alicja Kwade gehörte zu den Stars der Galerie von Johann König. Das ist Geschichte: Von nun an lässt sich die deutsch-polnische Künstlerin von Pace vertreten. Überraschend kommt die in einer Pressemitteilung verkündete Nachricht nicht: Erst kürzlich hatte die in Boston gegründete New Yorker Großgalerie Pace, die Standorte in Los Angeles, London, Genf, Seoul, Hongkong und Tokio unterhält, die Eröffnung einer Repräsentanz in Berlin angekündigt – der Heimatstadt der König Galerie. Von dieser warb die neue Konkurrenz vor Ort sogleich die Leitung für die Repräsentanz ab: Laura Attanasio hatte sich zuletzt als Partnerin der König Galerie vor allem um Künstler wie das – inzwischen gleichfalls zu Pace gewechselte – Duo Elmgreen und Dragset oder eben Alicja Kwade gekümmert.

Ursula Scheer

Redakteurin im Feuilleton.

Die globale Reichweite der Pace Gallery entspricht Alicja Kwades Renommee als international gefeierte Künstlerin. Ob für Installationen in der Wüste Saudi-Arabiens, auf der Pariser Place Vendôme oder für das Metropolitan Museum of Art in New York: Die 1979 in Kattowitz geborene, in Hannover aufgewachsene und seit dem Studium in Berlin lebende und arbeitende Künstlerin ist weltweit gefragt und kann eine lange Liste von Einzelschauen in namhaften Museen vorweisen. Entsprechend sind die Preise für ihre Kunstwerke in den vergangenen Jahren stetig in die Höhe geklettert. Für ein Großprojekt aus Stein und Stahl kann eine halbe Million Euro gefragt sein, ab rund 12.000 Euro sind Kleinigkeiten zu haben. Bei Pace steht sie nun auf der Künstlerliste neben Kollegen wie David Hockney oder Jeff Koons, James Turrell oder Julian Schnabel, Größen vergangener Zeiten wie Jean Dubuffet oder Agnes Martin.

Auf der gerade für das VIP-Publikum eröffneten Kunstmesse Paris+ par Art Basel hat Pace schon eine Skulptur Alicja Kwades am Stand plaziert: die an einen rostigen Spiegel erinnernde Arbeit „Trait Transference“ aus dem Jahr 2015. Für Mai 2024 ist eine große Alicja-Kwade-Schau bei Pace in Los Angeles angekündigt. Sie fühle sich „geehrt, ein Teil des Generationen umspannenden Vermächtnisses“ der Pace Gallery zu werden, lässt die Künstlerin sich zitieren, und hoffe, künftig noch ambitioniertere Projekte als bisher voranzutreiben. Marc Glimcher, CEO von Pace, sagt, die Großgalerie freue sich darauf, sie dabei zu unterstützen – „in Zusammenarbeit mit ihren weiteren Galerien: Mennour, 303 Gallery und i8 Galerie“, also Galeristen in Paris, New York und Reykjavík.

Für Johann König dürfte der Abgang schmerzlich sein: Im Umkreis der von der „Zeit“ voriges Jahr vorgebrachten, inzwischen gerichtlich weitgehend kassierten Anschuldigungen, er habe sich Frauen gegenüber übergriffig verhalten und seine Machtposition ausgenutzt, trennten sich mehrere Künstlerinnen von der Galerie, darunter Monica Bonvicini, Katharina Grosse (nun bei Max Hetzler) sowie Helen Marten. Gründe für diese Trennungen wurden nicht öffentlich genannt, die zeitliche Koinzidenz aber wirkte frappierend.

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