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#VW will mindestens ein Elektromodell im Jahr auf den Markt bringen

VW will mindestens ein Elektromodell im Jahr auf den Markt bringen

Volkswagen will grün werden. „Elektrischer Dienstwagen, digitale Meetings statt Reisen, weniger Fleischkonsum oder sogar der Umstieg auf vegane Ernährung, der Kauf regionaler Produkte oder der Umstieg auf Grünstrom in den eigenen vier Wänden.“ Was klingt wie eine Gesellschaftsutopie der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ist das neue Leitbild, das der Vorstandschef der Marke VW, Ralf Brandstätter, dem Unternehmen geben will.

„Bei Volkswagen herrscht ein Bewusstsein für den eigenen CO2-Footprint“, sagte er am Donnerstag, als er auf einer virtuellen Veranstaltung – bei VW hieß es „Way to Zero Convention“ – seinen Fahrplan für die Dekarbonisierung des Unternehmens und seiner Produkte vorstellte. „Das Thema Klimaschutz gewinnt auf der ganzen Welt an Momentum“, sagte Brandstätter: „Und wir sind dabei.“

Das Ziel, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, hat sich der Wolfsburger Automobilkonzern schon länger gesetzt. Doch jetzt soll es bei der Marke VW schneller gehen als bislang geplant. Noch in diesem Jahrzehnt, bis 2030, will VW die CO2-Emisionen über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus um 40 Prozent gegenüber 2018 senken.

Batterien konsequent recyceln

„Das bedeutet eine durchschnittliche Reduktion um 17 Tonnen CO2 pro Fahrzeug“, berichtete Brandstätter. Die Marke VW gehe damit zehn Prozentpunkte über das Konzernziel für 2030 hinaus. Um dieses Ziel zu erreichen, will der VW-Markenchef das Elektroauto schneller am Markt durchsetzen, die Lieferketten und den Betrieb von Elektroautos bilanziell klimaneutral machen und die Batterien aus den Elektroautos konsequent recyceln.

„Wir haben vor allen anderen Herstellern konsequent auf E-Mobilität gesetzt“, sagte Brandstätter. Elektromobilität habe das Rennen gemacht – „und es gibt keinen Weg zurück. Für unser Klima ist das großartig“, sagte er. Während sich viele Unternehmen Sorgen machen, die im sogenannten Green Deal der EU nochmals deutlich verschärften Klimaziele könnten Europa als Industriestandort gefährden, begrüßte der VW-Manager die verschärften CO2-Grenzwerte ausdrücklich. Um diese Vorgaben zu erreichen, müsse VW den Anteil an E-Fahrzeugen am Gesamtabsatz 2030 von bislang geplanten 35 auf 55 Prozent erhöhen. Das entspricht mehr als 300.000 Elektroautos zusätzlich pro Jahr.


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Auch hier will Brandstätter die Wolfsburger Kernmarke zum grünen Musterschüler machen. VW habe sich ein noch viel ambitionierteres Ziel gesetzt. Der VW-Markenchef will Europa zum Leitmarkt der Elektromobilität machen. „Bis 2030 werden mindestens 70 Prozent aller neuen Volkswagen in Europa Elektrofahrzeuge sein, in Nordamerika und China mehr als die Hälfte“, sagte er. Mindestens ein neues Elektromodell will Volkswagen dafür pro Jahr auf den Markt bringen.

Eigene Werke mit Grünstrom betreiben

Die CO2-Bilanz des Konzerns für 2020 betrug nach Angaben Brandstätters weltweit 369 Millionen Tonnen. „Wäre Volkswagen ein Staat, läge er auf Höhe von Großbritannien auf Platz 10 der größten Emittenten“, sagte er. Mit Elektroautos allein kann das Unternehmen die ehrgeizigen Klimaziele nicht erreichen. Deswegen will VW auch in Lieferketten und Produktion den CO2-Ausstoß senken. Die Dekarbonisierung der Lieferketten soll zu einem zentralen Kriterium werden, wenn VW Aufträge an Zulieferer vergibt. Die eigenen Werke sollen mit Grünstrom betrieben werden – und wo sich CO2 nicht vermeiden lässt, will VW das über Zertifikate für Regenwaldschutz oder erneuerbare Energieprojekte ausgleichen.

Nun machen Produktion und Lieferkette zum Beispiel bei den neuen ID.-Modellen von VW nur etwa die Hälfte des CO2-Fußabdrucks aus. Die andere Hälfte entsteht, wenn die Kunden das Auto nutzen. „Das heißt konkret: Nur wenn E-Autos konsequent mit Grünstrom geladen werden, kann die E-Mobilität einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagte Brandstätter.

Auch der VW-Chef sieht die Gefahr, dass der mit der Elektromobilität steigende Strombedarf die Konkurrenz um Strom aus erneuerbaren Energien verschärft, solange der Ausbau von Solar- und Windenergie nicht in ähnlich rasantem Tempo vorangeht. VW will deswegen Investitionen in erneuerbare Energien selbst im industriellen Maßstab fördern. „Bis 2025 sollen rund 40 Millionen Euro in neue Wind- und Solarparks fließen“, kündigte der VW-Markenchef an. Für den Zeitraum von diesem Jahr bis 2025 sollen alle Projekte zusammen rund sieben Terawattstunden Grünstrom erzeugen, was der Kapazität von mehr als 300 neuen Windrädern entspreche.

Den Batterien seiner Elektroautos will VW außerdem ein zweites Leben geben, denn ohne Batterierecycling wäre die geplante Dekarbonisierung nicht zu schaffen. VW hat bereits eine Pilotanlage dafür in Salzgitter. „Das Ziel ist ein geschlossener Kreislauf mit mehr als 90 Prozent Wiederverwertung der kostbaren Rohstoffe“, sagte der VW-Manager.

Am Ende schlug Brandstätter noch einmal den Bogen zur Politik und zeigte, wie weit ein stark ergrüntes Volkswagen für seine Strategie auch die Unterstützung aus Berlin und Brüssel einfordert. Klar sei, Volkswagen könne die Dekarbonisierung der Mobilität nicht alleine leisten, sagte er. „Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen zusammenkommen und innovative Ideen diskutieren, neue Lösungen finden und mutig investieren.“ Für das Wolfsburger Unternehmen sei der jetzt eingeschlagene Weg ohne Alternative. „Unumkehrbar und entschlossen“, sagte Brandstätter.

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