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#Waffenstillstand zwischen Zuckerberg und Murdoch

Waffenstillstand zwischen Zuckerberg und Murdoch

In einem spektakulären Streit in Australien, der in der ganzen Welt hohe Wellen geschlagen hat, hat Facebook nun an einer weiteren Front Frieden geschlossen: Am Montag kündigte der von Rupert Murdoch kontrollierte Medienkonzern News Corp. eine Vereinbarung mit dem sozialen Netzwerk an. Demnach wird Facebook künftig seinen australischen Nutzern auf seinem Nachrichtenportal „Facebook News“ Inhalte verschiedener Publikationen der News Corp. zeigen und dafür bezahlen. Die Vereinbarung ist auf drei Jahre angelegt, finanzielle Details wurden nicht genannt. Ein schon geschlossenes Abkommen mit Google bringe den Verlegern in Australien rund 150 Millionen Australische Dollar (97,35 Millionen Euro), heißt es am Markt. Allein das Abkommen mit der Gruppe Nine soll zwischen 30 und 50 Millionen Australische Dollar in die Kasse des Medienhauses spülen.

Roland Lindner

Christoph Hein

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Vor News Corp hatte in Australien schon die Gruppe Seven West Media eine erste Absichtserklärung mit Facebook geschlossen. Sky News weitet sein Abkommen mit Facebook auf Video-Inhalten aus. Hinzu kamen kleinere Nachrichtenanbieter wie Private Media, Schwartz Media und Solstice Media. Der Konzern Nine führe derzeit „konstruktive und fruchtbare Diskussionen mit Facebook“, erklärte eine Sprecherin. Die eigenen Medien des Hauses berichteten am Dienstagmorgen in Australien, man sei zu einem Abschluss gekommen. „Aufgrund der jüngsten Abkommen wird Facebook News Corp Australia und Nine für Nachrichten bezahlen, die andernfalls hinter einer Bezahlschranke verschwunden wären. Sie werden auf einer bald freigeschalteten speziellen Sektion der Webseite erscheinen, die Facebook News heißen und Qualitätsnachrichten gewidmet sein wird.“

Google drohte, seine Suchmaschine in Australien einzustellen

Mit diesen Vereinbarungen haben die Amerikaner die Front in Australien gebrochen. Sie folgen auf eine Auseinandersetzung, bei der Facebook und auch der Wettbewerber Google der australischen Regierung und Medienbetrieben wie News Corp. gegenüberstanden. Die amerikanischen Internetkonzerne gingen aus Protest gegen ein geplantes Mediengesetz auf Konfrontationskurs mit der Regierung. Mit diesem Gesetz sollten sie verpflichtet werden, Umsätze mit Verlagen und anderen Medienunternehmen zu teilen, deren Inhalte sie auf ihren Plattformen zeigen.

Google drohte zwischenzeitlich, seine Suchmaschine in Australien einzustellen, falls das Gesetz in Kraft tritt, zeigte sich dann aber nach einiger Zeit kooperationsbereit und schloss schon vor knapp einem Monat eine Vereinbarung mit der News Corp. und einigen Wettbewerbern. Der Pakt mit News Corp. ging sogar über Australien hinaus und erfasste auch Publikationen in anderen Märkten wie den Vereinigten Staaten und Großbritannien. News Corp. nannte ihn damals historisch und sprach davon, künftig „signifikante Zahlungen“ von Google zu bekommen.

Facebook blieb auch nach der Einigung zwischen Google und News Corp. zunächst noch hart und ließ den Streit sogar noch weiter eskalieren. Der Konzern teilte mit, er werde in Australien gar keine Verbreitung journalistischer Inhalte mehr erlauben. Australische Nutzer konnten danach zeitweise gar keine Nachrichten mehr auf Facebook sehen. Facebooks unnachgiebige Haltung sorgte auch jenseits von Australien auch Kritik, Politiker in Ländern wie Kanada und Großbritannien kündigten an, ähnliche Gesetze prüfen zu wollen.

Nach rund einer Woche schloss Facebook dann aber einen Waffenstillstand mit der australischen Regierung, nachdem sie Anpassungen an dem Gesetz versprochen hatte, und die Blockade wurde wieder aufgehoben. Nach diesem Kompromiss war erwartet worden, dass Facebook einzelne Vereinbarungen mit Medienunternehmen schließt, wie es jetzt mit News Corp. geschehen ist. Wie News Corp. mitteilte, gibt es in den Vereinigten Staaten schon ein ähnliches Abkommen für die Verbreitung von Inhalten auf „Facebook News“.

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