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#Warhol-Kopien von MSCHF und Beeples „Human One“

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Warhol-Kopien von MSCHF und Beeples „Human One“

Ein echter Warhol für 250 Dollar? Die New Yorker Künstlergruppe MSCHF – sprich „mischief“ wie Unfug – hatte einen zum Schnäppchenpreis im Angebot und damit richtig viel Geld gemacht. Dabei standen die Chancen, das Original zu erwerben, eins zu 999. So viele Fälschungen von Warhols Zeichnung „Fairies“ hat das Kollektiv hergestellt.

Das authentische Werk soll das Kollektiv für 20.000 Dollar erworben haben; vor ein paar Jahren hatte es bei Christie’s 8000 gekostet. Drei weibliche Aktfiguren rundlicher Statur zeigt das Blatt. Diese Feen oder Musen haben MSCHF inspiriert, ein Computerprogramm für einen Roboterarm zu schreiben, der sie nachzeichnete, immer und immer wieder: mit der gleichen Tinte wie der Pop-Art-Künstler und auf Papier in Originalgröße, das so behandelt ist, dass es von dem des Vorbilds nicht zu unterscheiden sein soll. Angeblich wissen die Kunstmarkt-Provokateure selbst nicht mehr, welcher Bogen der tausend Blätter die wahre Ware ist. Auf ihrer Website „Museum of Forgeries“ wurden alle zum selben Preis ausverkauft, als „Possibly Real Copy Of ‚Fairies’ by Andy Warhol“.

Dreht sich um sich selbst: Beeples Videoskulptur „Human One“, die am 9. November bei Christie’s in New York zur Auktion kommt. NFT dazu gibt es natürlich auch.


Dreht sich um sich selbst: Beeples Videoskulptur „Human One“, die am 9. November bei Christie’s in New York zur Auktion kommt. NFT dazu gibt es natürlich auch.
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Bild: EPA

250.000 Dollar Einnahmen sind nicht schlecht für ein Hütchenspiel mit dem „Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ nach Walter Benjamin, das Warhol wohl amüsiert hätte. Wurde das Original kaputtgemacht, ohne es physisch zu zerstören? Oder aufgewertet in Metakunst? Wie auch immer, dass man ordentlich Kapital aus Fragen um Authentizität und Besitz schlagen kann, hat Anfang des Jahres ja Michael Winkelmann alias Beeple vorgemacht, als er mit seiner Bilddateien-Collage „Everydays“ bei Christie’s einen Hammerpreis von gut sechzig Millionen Dollar erzielte – für das NFT des Werks, also ein Besitzzertifikat in der Blockchain.

Kunst zum Anfassen

Jetzt heißt es beim Auktionshaus: „Beeple gets real“. Beim „21st Century Evening Sale“ in New York gibt es ein „echtes“ Kunstwerk zu ersteigern, das sich auch zur repräsentativen Möblierung eignet. Die „kinetische Videoskulptur“ namens „Human One“ sieht aus wie eine Telefonzelle oder Vitrine aus dem Fundus von Damien Hirst, in der ein Astronaut wechselnde Landschaften durchmisst. Eingespielt ist das in die Konstruktion aus Aluminium und Mahagoni auf vier Screens, was, wie Beeple meint, egal was gut aussehen lässt. Nun ja. Das Ganze ist mit „dynamischen“ NFT gekoppelt, hat also eine Krypto-Ebene, und kann diverse Programme abspielen. Schätzpreis: noch unbekannt.

Ist das avanciert oder Kapitulation, die Rückkehr des Materiellen, ohne die NFT bloß kryptisch sind? Und was wäre der Spaß mit den Fake-Warhols, gäbe es kein echtes Werk? Originale zum Anfassen, scheint es, sind immer noch die härteste Währung.

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