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#Federal Reserve strafft die Geldpolitik

„Federal Reserve strafft die Geldpolitik“

Die amerikanische Zentralbank reagiert mit einem geldpolitischen Doppelschlag auf die beständig wachsende Inflation. Wie erwartet hebt die Federal Reserve den Leitzins um einen halben Prozentpunkt an und hievt ihn damit in die Bandbreite zwischen 0,75 und 1 Prozent. Gleichzeitig verabschiedet sich die Fed von der Politik der quantitativen Lockerung und beginnt im Juni damit, ihr auf knapp 9 Billionen Dollar angeschwollenes Anleiheportfolio schrumpfen zu lassen. Die Zentralbanker erwarten überdies, dass weitere Zinsschritte nötig sind, um die Inflation einzufangen.

Der von der Fed als Inflationsindikator bevorzugte Preisindex für private Konsumausgaben lag im März 6,6 Prozent über dem Vorjahreswert und war zuletzt mit wachsendem Tempo gestiegen. „Die Inflation ist viel zu hoch und wir verstehen die Nöte, die sie verursacht“, sagte Fed-Chef Jerome Powell in der Pressekonferenz, die der Fed-Sitzung folgte. „Wir bewegen uns zügig, um sie wieder herunter zu bringen.“

Teuerung als schwere Belastung mit starker Beharrungskraft

In der Rhetorik des Fed-Chefs zeigt sich eine neue Entschlossenheit der Notenbank, die Teuerung zu bezähmen: Es gebe eine große Übereinstimmung im für Geldpolitik verantwortlichen Offen-Markt-Ausschuss, dass auch in den nächsten Sitzungen Leitzinssprünge von einem halben Prozentpunkt zur Debatte stehen, nicht aber 0,75 Prozentpunkte. Analysten waren bisher eher von zwei 0,5-Prozentpunkt-Schritten und danach kleineren Schritten ausgegangen. Powell hält eine entschlossene Straffung offenbar nicht für so riskant, dass sie den Aufschwung ersticken könnte. Die amerikanische Wirtschaft sei sehr stark und gut positioniert, um eine straffere Geldpolitik auszuhalten. „Wir haben eine gute Chance auf eine weiche oder weichere Landung“, sagte Powell. Ein starker Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenquote von gerade 3,6 Prozent und eine gesunde Finanzlage bei den meisten Haushalten und Unternehmen geben Powell die entsprechende Zuversicht.

Der geldpolitische Doppelschlag repräsentiert die größte Straffung seit gut 20 Jahren. In den vergangenen Jahren hatte die amerikanische Zentralbank sich auf kleinere Zinsschritte im Umfang von 0,25 Prozentpunkten beschränkt. Die einmütig getroffene Entscheidung dokumentiert zudem, dass die Federal Reserve die Teuerung als schwere Belastung mit starker Beharrungskraft ansieht. Die Formulierung, die Inflation sei vorübergehend, ist schon länger aus den offiziellen Statements verschwunden. Jetzt heißt es in der offiziellen Stellungnahme: „Die Inflation bleibt angehoben, was Ungleichgewichte bei Angebot und Nachfrage im Zusammenhang mit der Pandemie, mit höheren Energiepreisen und generell breiterem Preisdruck widerspiegelt.“

Die Zentralbanker heben hervor, dass Konjunkturprognosen außergewöhnlich schwierig seien, weil speziell die Wirkungen des Ukrainekrieges und etwaige Fernwirkungen von möglichen Pandemie-Lockdowns in China schwer zu kalkulieren seien. Allerdings fürchten sie, dass beide internationale Krisen tendenziell den Preisdruck noch erhöhen. Aus der offiziellen Mitteilung geht auch hervor, dass die Fed potentiellen Inflationsrisiken höchste Aufmerksamkeit schenkt und bereit ist, die Geldpolitik anzupassen, sobald neue Risiken auftauchen, die die Erreichung der Ziele der Fed gefährden: mittelfristige Preisstabilität mit einer Inflationsrate von 2 Prozent bei maximaler Beschäftigung. Allerdings räumen die Zentralbanker auch ein, dass sie gegen Preissteigerungen, die durch internationale Krisen ausgelöst werden, nichts ausrichten können.

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