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#Warum die Ökoprämie nachgebessert werden muss

Warum die Ökoprämie nachgebessert werden muss

Elektroautos sind auf dem Vormarsch, jubelt es derzeit aus allen Ecken. Endlich!, so ist der Stoßseufzer all jener zu vernehmen, denen es nicht schnell genug gehen kann mit dem Abschied vom Verbrennungsmotor. Untermalt wird das Ganze mit steilen Kurven, die deren wachsende Beliebtheit anzeigen: Rekorde über Rekorde, der Anteil der Elektrifizierten an den Neuwagenkäufen klettert unaufhörlich. „Die Bereitschaft, aufs Elektroauto umzusteigen, ist viel höher als noch vor einem Jahr“, frohlockt Uwe Hochgeschurtz, Deutschland-Chef von Renault, der mit seinem Zoe die Hitliste der meistverkauften reinen Elektroautos anführt: „Wir sind die Nummer eins.“ Allein im September hat er 3600 Zoe verkauft, jetzt steht der kleine Franzose kurz davor, in der Gesamtstatistik der meistverkauften Privatautos unter die Top Ten zu springen: „Hätte das vor einem Jahr jemand prophezeit, hätte man ihn für verrückt erklärt.“

Georg Meck

Georg Meck

Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft und „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Nun sind die meisten Manager gut darin, das eigene Produkt zu loben, der Renault-Chef ist aber auch ehrlich genug, anzuerkennen, dass der Auftrieb nicht nur auf das eigene Konto geht: „Die staatliche Prämie ist ein wichtiger Grund, aber nicht der einzige.“ Im Fall des Zoe gibt es 10.000 Euro Rabatt, damit wird der Kleinwagen um deutlich mehr als ein Drittel billiger. Zwei Drittel der Prämie zahlt der Staat, ein Drittel der Hersteller (im Fall von Renault gibt es 1000 Euro Extrabonus obendrauf). Das ist die Regel – und gleichzeitig ein Hinweis auf den Schönheitsfehler Nummer eins des schönen Booms: Die E-Mobilität wird massiv vom Steuerzahler angeschoben.

Fahrzeuge, die zwei Motoren mit sich herumfahren

„Volle Fahrt voraus für die Elektromobilität“, tönt es aus Eschborn nahe Frankfurt, wo das „Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle“ (BAFA) mit vollen Händen aus den Fördertöpfen schöpft. Damit heißt es auch: Volle Fahrt voraus mit dem Steuergeld. Milliarde für Milliarde lobt die Politik aus, um der E-Mobilität endlich auf die Sprünge zu helfen. Als das Förderprogramm 2016 startete, war es um die Akzeptanz der Elektromobilität so schlecht bestellt, dass die Deutschen nicht mal geschenktes Geld dafür annehmen wollten. Im Juli dieses Jahres hat die Bundesregierung, im Geleitzug zu den Corona-Nothilfen, noch mal nachgelegt. Das wirkt. Jetzt rollt der Rubel. Aber hilft das auch der Umwelt? Damit wären wir bei Schönheitsfehler Nummer zwei: E-Mobilität ist nur dann ökologisch, wenn die Autos mit sauberem Strom betrieben werden. Dem ist heute bei weitem noch nicht so. „Wenn wir mit Kohlestrom fahren, retten wir nicht das Klima“, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber. Problem erkannt, nur leider nicht gebannt, dabei folgt schon Schönheitsfehler Nummer drei: Was zählt für den Klimaschutz, ist die Öko-Bilanz eines Automobils über den gesamten Lebenszyklus; Batterieproduktion und andere Vorleistungen mit eingerechnet. Und da wird es schnell haarig, sollen moderne, sparsame Diesel in die Schranken gewiesen werden. Mit sauberem Gewissen fahren die Elektromobile sowieso nur, wenn Kobalt und Lithium unter anständigen Bedingungen aus der Erde geholt werden.

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