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#Warum die STIKO das empfiehlt

Warum die STIKO das empfiehlt

Frau Dr. Marianne Röbl-Mathieu, Sie sind Frauenärztin und Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO), die sich an diesem Freitag für die Covid-19-Impfung von Schwangeren und stillenden Müttern ausgesprochen hat. Wie gefährlich ist Corona für Schwangere?

Grundsätzlich ist das absolute Risiko auch für schwangere Frauen gering, schwer an Covid-19 zu erkranken. Aber sie erkranken deutlich öfter schwer als Frauen, die nicht schwanger sind. Schwangere müssen häufiger im Krankenhaus behandelt, intensivmedizinisch behandelt und invasiv beatmet werden. Außerdem gibt es ein höheres Risiko für schwangerschaftsassoziierte Komplikationen, zum Beispiel für Frühgeburten. Wobei das meist dadurch zustande kommt, dass die Schwangerschaft von Ärzten frühzeitig beendet wird, weil es entweder der Mutter schlecht geht, oder eine Gefahr für das Kind besteht.

Auf was für Daten beruhen diese Einschätzungen?

Zum Covid-19-Verlauf in der Schwangerschaft wurde ein systematischer Umbrella-Review gemacht. Systematische Reviews fassen die Ergebnisse von allen verfügbaren Studien zu einem Thema zusammen und wir konnten auf 14 solcher Reviews zurückgreifen, die vorher schon publiziert waren. Allein die umfangreichste dieser Übersichtsarbeiten umfasst 192 Studien aus mehr als 30 Ländern. 14 Studien haben explizit Schwangere mit Nichtschwangeren verglichen. Da hat sich gezeigt, dass die Schwangerschaft per se ein Risikofaktor für eine schwere Covid-19-Erkrankung ist. Neuere Daten haben das bestätigt. Die STIKO bewertet Studien nicht nur inhaltlich, sondern immer auch nach ihrer wissenschaftlichen Qualität.

Dr. Marianne Röbl-Mathieu ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in München.


Dr. Marianne Röbl-Mathieu ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in München.
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Bild: Adrian Bedoy

Wie hoch ist das Risiko für Schwangere, bei einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden zu müssen?

Ein schwerer Verlauf wird bei zehn Prozent aller Schwangeren beobachtet, die an Covid-19 erkranken. Etwa vier Prozent aller Schwangeren müssen auf die Intensivstation. Das Risiko, auf der Intensivstation behandelt werden zu müssen, ist zwei- bis fünfmal höher als außerhalb der Schwangerschaft. Das Risiko einer invasiven Beatmung liegt bei drei Prozent, das ist etwa zweieinhalb Mal höher. Todesfälle durch Covid-19 in der Schwangerschaft sind dagegen seltene Ereignisse.

Kommen wir zur Impfung: Wie groß ist da das Risiko für Schwangere?    

Man muss sagen, dass es zur Sicherheit der Impfung in der Schwangerschaft nach wie vor nur begrenzte Daten gibt. Im Wesentlichen stehen uns drei bis vier Studien zur Verfügung, wobei zwei Studien Daten zu unterschiedlichen Endpunkten aus einem amerikanischen Schwangerschaftsregister untersuchen. Und in denen gibt es keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehl- oder Frühgeburten, Fehlbildungen beim Kind oder ein niedriges Geburtsgewicht. Bei Covid-19 ist das Risiko für Frühgeburten dagegen zum Beispiel signifikant erhöht – wenn auch nicht in einem dramatischen Ausmaß.

Wie sieht es bei möglichen Folgen für die ungeborenen Kinder aus?

Was direkt bei der Geburt zu erkennen war, ist in diese Studien eingeflossen. Da gab es keinen Hinweis auf Auffälligkeiten.

Langfristig konnte man diese Kinder aber noch nicht beobachten, oder?

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