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#Warum Gänse und Gämsen gefährlich leben

Warum Gänse und Gämsen gefährlich leben

Offiziell heißt sie Gämse (Rupicapra rupicapra), aber im Süden nennt man sie Gams. Sonst würde man Gämsebart sagen müssen, was fast wie Gänsebraten klänge. Womit wir beim Thema wären: Gams und Gans, nur ein Buchstabe unterscheidet diese beiden Tiere, und auch sonst sind sie in diesen Tagen einander auf eine unheimliche Weise nahe gekommen, indem sie ein Schicksal teilen: Sie sind ins Visier geraten. Und dort ist bekanntlich die Lebensgefahr nicht weit. „Jäger hegen – Abschussgedanken“, schrieb der Dichter Uwe Dick in „Der Jäger vom Knall“.

Gegen diese Praxis ist im Süden des Freistaats der Wildtier-Schutzverein Wildes Bayern vorgegangen und hat dem Chef des Nationalparks Berchtesgaden vorgeworfen, er lasse nicht nur fleißig Gämsen erlegen, sondern tue dies auch noch am liebsten während der Schonzeit. Roland Baier ist gegen diese Behauptungen der wildentschlossenen Vereinsvorsitzenden Christine Miller vor Gericht gezogen und hat Recht bekommen; die Unterlegene sucht nun andere Wege, um weiterhin behaupten zu dürfen, was nach Ansicht des Bayerischen Oberlandesgerichts falsch ist.

In Franken herrscht Gans-Alarm

Denn in einem kleinen Teil der bayerischen Bergwälder darf die Gams auch außerhalb der Schonzeit, die von 1. August bis 15. Dezember währt, gejagt werden, weil sie durch den Verzehr junger Triebe das Nachwachsen des Bergwalds gefährdet.

Mittel der Wahl bei der Gamsjagd ist – Achtung, Kreuzworträtselfreunde – eine Handfeuerwaffe mit sechs Buchstaben. Anders die Lage gute dreihundert Kilometer nordnordwestlich im Regierungsbezirk Mittelfranken. Dort herrscht Gans-Alarm. So stark vermehrt haben sich die Federtiere an einigen Seen, dass sogar der Landesbund für Vogelschutz der Bejagung zustimmt. Neuerdings wird auch der Einsatz von Greifvögeln erwogen. Der Hass von Tierschützern auf die Gänsemörder ist grenzenlos.

Was hat Konrad Lorenz damit zu tun?

Als Importeur des Übels wird jetzt sogar Gänsevater Konrad Lorenz ins Spiel gebracht, der die Graugans (Anser anser) in unseren Breiten erst heimisch gemacht haben soll. Hat am Max-Planck-Institut in Seewiesen eine außer Kon­trolle geratene Erfolgsgeschichte begonnen? Und hat die Gans, anders als der Mensch, nicht das Recht auf unbegrenzte Vermehrung?

In Franken versucht man es jetzt mit Vergrämung: Die Gans muss einsehen, wo sie nicht hingehört. Tut sie das nicht, droht ihr die Schrotflinte, eine Zerstörung der gelegten Eier mittels Kanülen („Eier-Stich“) oder der Bussard. Der Duden kennt das schöne Adjektiv „gamophob“ – es bedeutet „ehescheu“. Für die nächste Auflage wird hiermit die Aufnahme von „anserophob“ beantragt.

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