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#Warum Hasebe bei der Eintracht weitermacht

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Warum Hasebe bei der Eintracht weitermacht

Kein neuer Vertrag für Makoto Hasebe? Das wäre ein Jammer gewesen. Schließlich ist der Japaner sportlich und menschlich eine absolute Bereicherung für die Eintracht. 37 Jahre alt ist er nun, und eigentlich „wollte ich in diesem Sommer zu 99,9 Prozent aufhören und meine Karriere beenden“. Ein Wunschtraum. Die Realität sieht anders aus. Auf einen wie Hasebe kann und darf der Klub nicht verzichten.

Ralf Weitbrecht

Trainer Adi Hütter hat sich schon vor Wochen für eine nochmalige Vertragsverlängerung seines ältesten und erfahrensten Spielers starkgemacht. Und auch Sportvorstand Fredi Bobic, dessen angestrebter vorzeitiger Abschied von der Eintracht Thema der Aufsichtsratssitzung an diesem Mittwoch im Business-Bereich der Frankfurter Arena gewesen ist, ist von Hasebes Qualitäten überzeugt. Bei einem Frühstück in Frankfurt haben sie alles klargemacht. „Fredi hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, weiterzuspielen“, sagte Hasebe am Mittwoch in einer Videokonferenz. Seine Antwort: „Ich fühle mich super. Ich würde sehr gern weiterspielen.“

Dies also macht er nun, der „Franz Beckenbauer“ Japans, der Kapitän, der acht Jahre lang Nippons Auswahl angeführt hat. Bei der Eintracht ist er jetzt seit sieben Jahren. Sein neuer Vertrag läuft bis einschließlich 30. Juni 2022. Dann soll wirklich Schluss sein, dann will Hasebe in Deutschland den Trainerschein machen. Es wäre für ihn ein Ritterschlag. „In der Champions League haben zuletzt im Achtelfinale mit Tuchel, Flick und Nagelsmann drei deutsche Trainer gestanden“, sagt Hasebe und ist von den Vorzügen einer Ausbildung gerade in Deutschland überzeugt. Ob es wirklich schon im Sommer 2022 losgeht? Wer weiß das schon.

„In der Kabine rufen sie mich Opa“

Makoto Hasebe ist zwar schon 37, doch zum alten Eisen gehört der Musterprofi noch lange nicht. Wobei: „In der Kabine rufen sie mich Opa, alter Mann“, sagt Hasebe und schmunzelt. Ja, Mitspieler wie Filip Kostic, Luka Jovic und Timothy Chandler würden sich einen Scherz daraus machen, mit eben einem solch alten Mann zusammenzuspielen. Richtig ist aber auch: Keiner im Team der Eintracht in dieser Bundesligasaison, in der es sportlich bislang so prächtig läuft, ist schneller als Hasebe.

Als sich die Eintracht Ende Januar anschickte, auf der Bielefelder Alm mit dem 5:1 den höchsten Saisonsieg zu erzielen, sprintete Hasebe wie ein Jungspund. 33,3 Kilometer pro Stunde. Noch heute mag er diesen Wert nicht glauben. „Ich glaube, das Gerät war kaputt. So schnell, das schaffe ich nicht.“ Hat er aber. Die Technik in Ostwestfalen funktionierte einwandfrei, und sie signalisierte nur, was man ohnehin schon wusste: Hasebe ist eine Wucht.

Noch immer auf Augenhöhe, auch mit den Jüngsten: Makoto Hasebe (links) im Duell mit dem 20 Jahre alten VfB-Profi Tanguy Coulibaly


Noch immer auf Augenhöhe, auch mit den Jüngsten: Makoto Hasebe (links) im Duell mit dem 20 Jahre alten VfB-Profi Tanguy Coulibaly
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Bild: dpa

Elf Kilometer im Schnitt spult er Spiel für Spiel ab. Manchmal sind es auch sogar zwölf, wie er verwundert sagt. „Ich kann immer noch viel laufen. Auf der Sechs mehr, als wenn ich Libero bin.“ Verschleißerscheinungen, Schmerzen, Beschwerden? Hasebe ist wie ein Jungbrunnen, den scheinbar nichts in der Ausübung seiner spielerischen Arbeit behindert. Ein Erfolgsgeheimnis mag nach wie vor in seiner äußerst soliden Lebensführung liegen. „Ich bade jeden Abend“, sagt er. Ein schönes entspanntes Bad, dazu „die gute japanische Küche“, wie er schwärmt: Hasebe hat sich fern des Fußballplatzes längst ein Wohlfühlklima geschaffen, das seiner Leistung zuträglich ist.

Vorbilder im Leben des selbst vorbildlichen Fußballprofis Makoto Hasebe? Gibt es sehr wohl. Es ist ein anderer, noch viel älterer alter Mann, der es ihm angetan hat und von dem Hasebe begeistert ist. Es ist sein Landsmann Kazuyoshi Miura. Ende Februar hat der Stürmer vom FC Yokohama Geburtstag gefeiert: Es war schon sein 54. „Er ist mein Vorbild“, sagt Hasebe. Einmal im Jahr, meistens im Sommer, würden sich die beiden erfahrenen Strategen treffen und austauschen und über Gott und die Welt und die Gnade der frühen Geburt plaudern, die es ihnen immer noch ermöglicht, erstklassig am Ball zu sein. Sosehr Hasebe den ungleich älteren Miura auch bewundert: „Das ist nicht mein Ziel. Ich kann nicht so lange spielen, wie er kann.“

Eine neue, letzte Saison noch. Dann will Hasebe wirklich einen Schlussstrich ziehen. Pläne für dieses letzte große Jahr hat er auch schon. Sie handeln von Reisen kreuz und quer durch Europa – „gemeinsam mit unseren Fans“, sagt Hasebe. Dass er mit seinen Mannschaftskollegen seit einem Jahr schon unter Corona-Bedingungen und damit fast immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt hat, ärgert ihn sehr. „Es ist sehr enttäuschend, dass keine Fans im Stadion sind“, sagt Hasebe. Falls der Traum der Eintracht-Rückkehr nach Europa tatsächlich Wirklichkeit wird, „dann möchte ich es auch für die Fans tun und mich bei ihnen bedanken. Ich will international spielen und dass uns die Fans dabei zuschauen.“

Angestrebt sind Spiele von ganz großem Kaliber, so wie sie in der Königsklasse des europäischen Fußballs, der Champions League, möglich sind. Denkbar sind aber auch Begegnungen auf der Bühne Europa League, die die Eintracht schon bestens kennt und auf der sie in den vergangenen Jahren für reichlich Aufsehen gesorgt hat. Champions League, Europa League – die Eintracht als Tabellenvierter hat nach wie vor alle Trümpfe in der Hand, um Großes zu erreichen. Für Makoto Hasebe wäre es der großartige Abschluss einer großen Karriere.

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