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#Warum Manager lügen müssen

Warum Manager lügen müssen



Hauptsache, die Gewinne stimmen? Holzwirtschaft in Altamira, Brasilien

Bild: dpa

Profitstreben gilt vielen als ehrlos. Also geben sich Unternehmen höhere Ziele. Oder tun zumindest so. Ein Gastbeitrag.

Wenn ein Student der Betriebswirtschaftslehre gegenüber Kommilitonen von seinem Studienfach erzählt, muss er mit einer vorwurfsvollen Reaktion rechnen: Du bist wohl nur auf eine Karriere aus, dir und deinem Fach geht es doch vor allem ums Geld. Dabei könnten BWL-Studenten solche Vorwürfe leicht entkräften, indem sie Bekenntnisse deutscher Top-Manager zitieren: Diese führen Unternehmen nach eigenem Bekunden nicht im Gewinninteresse, sondern nach ganz anderen Prinzipien: dem „Purpose“ der Unternehmen und ihrer Fürsorgepflicht für viele Stakeholder. Außerdem wollen die Manager der gesamten Weltgesellschaft einschließlich der globalen Umwelt dienen. Sagen sie jedenfalls. Weshalb klaffen Vorurteile gegenüber der BWL und Bekenntnisse der Manager in Deutschland so weit auseinander?

Um den Ursprung aktueller Managerstatements besser zu verstehen, hilft ein Blick zurück: Bekenntnisse zu Einkommen und Gewinn waren in der deutschen Betriebswirtschaftslehre von Beginn an verpönt. Dem Vorwurf, sich für den „schnöden Profit“ zu interessieren, stellte sich das neue wissenschaftliche Studienfach schon vor nunmehr 100 Jahren entgegen. Sein Namensgeber Eugen Schmalenbach wies für das neue Fach das Streben nach Einkommen und Vermögen weit von sich, um die akademische Etablierung der Betriebswirtschaftslehre nicht zu gefährden. Das Fach sollte keine Profitlehre sein, sondern der „gemeinwirtschaftlichen Wirtschaftlichkeit“ dienen. Andere Betriebswirte wollten alle Beteiligten zu engen „Betriebsgemeinschaften“ zusammenschließen. Prominente Volkswirte karikierten die damaligen Betriebswirte als eine „Armee ethischer Sozialreformer“, die das Profitstreben als „entehrend“ ansahen.

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