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#Warum Mobilfunk und 5G sehr wahrscheinlich ungefährlich sind – Kritisch gedacht

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Warum Mobilfunk und 5G sehr wahrscheinlich ungefährlich sind – Kritisch gedacht

Ein Gastbeitrag von Stefan Uttenthaler

 

Too long, didn’t read: Das „Problem” sind nicht die Masten, sondern die Handys! Wer sich vor Mobilfunk fürchtet, soll sein Handy weglegen und nicht Masten bekämpfen, denn die Strahlen„belastung” durch das Handy ist um vieles höher als durch die Mobilfunkmasten.

Vorbetrachtungen: Schaden durch Mobilfunkgegnerschaft

Im vorigen Artikel berichtete ich über die Bürgerinitiative gegen 5G in meiner Heimatgemeinde und weshalb der Bericht „5G-Mobilfunk und Gesundheit” an das österreichische Parlament keine Argumentationsgrundlage gegen den 5G-Ausbau bietet. Um die Vorgänge in meiner Heimatgemeinde entspann sich auch eine lebhafte Debatte auf meinem Facebook-Profil. Ein dort geäußerter Standpunkt war, dass jede Meinung gleich viel wert sei und jeder seine Meinung haben dürfe. Natürlich darf jeder seine Meinung haben, schließlich leben wir ja in einer Demokratie. Dieser Kommentar mag dabei helfen, etwas die Verve aus der Diskussion zu nehmen, aber es ist naiv zu glauben, dass Meinungen, die auf schlechter Wissenschaft oder Pseudowissenschaft basieren, ohne konkrete Folgen bleiben. Wie ich weiter unten ausführen werde, ist Mobilfunkstrahlung sehr wahrscheinlich ungefährlich – Mobilfunkgegnerschaft ist es aber nicht!

Die gravierendste Folge solcher Ansichten ist, dass durch Falschinformationen verängstigte und aufgebrachte Mobilfunkgegner konkret zur Tat schreiten können: Es liegen Berichte vor, dass von Großbritannien über die Niederlande bis nach Australien bereits dutzende wenn nicht hunderte Mobilfunkmasten von 5G-Gegnern angezündet, MitarbeiterInnen von Mobilfunkfirmen bedroht und attackiert oder Rasierklingen und andere scharfe Gegenstände an Mobilfunkmasten appliziert wurden, damit sich Personal bei deren Entfernung verletzt. Einiges davon steht sicherlich im Zusammenhang mit dem Verschwörungsmythos, 5G würde Corona auslösen oder verbreiten, aber ohne latente Ängste vor 5G würde das nicht auf fruchtbaren Boden fallen.

Übergriffe von verängstigten Mobilfunkgegnern sind sicherlich die Extremform der Gegnerschaft. Aber auch davor kann es schon zu Schäden von zumindest wirtschaftlicher Natur kommen. Die Angst der Menschen wird von Geschäftemachern ausgenutzt, um ihnen Geräte und andere Produkte anzudrehen, die angeblich Schutz vor der Mobilfunkstrahlung bieten. Diese Produkte reichen von Chips die aufs Handy geklebt werden, über Schutzhüllen fürs Handy aus Holz und Metall, Anti-Strahlungs-Mützchen für Babys bis hin zu Elektrosmog abweisenden Bettdecken. Der Fantasie sind bei diesem Unfug keine Grenzen gesetzt, solange sich die Produkte gewinnbringend verkaufen lassen. All diese Dinge sind bestenfalls nutzlos, im schlechtesten Fall sogar kontraproduktiv, weil sie die Verbindung zwischen Handy und Basisstation behindern und somit das Handy dazu zwingen, mit höherer Leistung zu senden. Dadurch erhöht sich die Strahlungsbelastung” und reduziert sich die Akkulaufzeit des Handys. Für den Schutz des Heims und der Lieben kann man leicht mehrere tausend Euro ausgeben – ein Schaden, der sich mit etwas Wissen leicht vermeiden lässt. Über die Geschäftspraktiken eines sehr aktiven Anbieters solch nutzloser Geräte werde ich in einem folgenden Blogartikel berichten.

Nicht zuletzt sehe ich die Gefahr, dass Menschen, die sich nicht vor 5G ängstigen, von Mobilfunkgegnerschaft betroffen sind, wenn ihnen dadurch der Zugang zu Infrastruktur vorenthalten wird. Die Wahl, ob und wofür sie 5G nutzen wollen oder nicht, wird ihnen genommen.

Aber jetzt zu den grundlegenden Argumenten, weshalb Mobilfunkwellen, inklusive 5G, sehr wahrscheinlich ungefährlich sind.

1. Mobilfunkwellen sind nicht ionisierend

Das wichtigste physikalisch-naturwissenschaftliche Argument gegen eine gesundheitlich nachteilige Wirkung von Mobilfunkwellen ist, dass sie nicht ionisierend sind. Ionisation von Materie bedeutet, dass neutrale Atome oder Moleküle z.B. durch die Einwirkung von elektromagnetische Wellen in negativ geladene Elektronen und positiv geladene Atom- oder Molekülrümpfe, sogenannte Ionen, aufgespalten werden. Elektromagnetische Wellen sind dafür nur energiereich genug, wenn sie sehr kurzwellig (also hochfrequent) sind, konkret gesagt ab einer Wellenlänge, die dem ultravioletten (UV) Licht entspricht. Einen Effekt durch UV-Strahlung kennt jeder von uns: Sonnenbrand. Auch Röntgen- und erst recht Gammastrahlung wirkt ionisierend und sollte daher (bei medizinischer Anwendung) minimiert oder ganz gemieden werden. Wird biologische Materie ionisiert, verändert dies auch die biochemischen Abläufe in den Zellen.

Dass Mobilfunkwellen keine Ionisation bewirken können, auch nicht bei sehr hohen Intensitäten, ist eine direkte Konsequenz der Quantenmechanik: Elektromagnetische Wellen treten nämlich nicht kontinuierlich auf, sondern in kleinsten Paketen, die nicht weiter geteilt werden können, den sogenannten Quanten bzw. Photonen (Lichtteilchen). Ionisation kann dabei nur auftreten, wenn ein einzelnes Photon ausreichend Energie mit sich trägt. Die Energie eines Photons ist über die bekannte Formel direkt mit der Frequenz ν verknüpft (h ist das Plancksche Wirkungsquantum, eine Naturkonstante). Es können also noch so viele Photonen mit der Frequenz von Mobilfunk auf einen Menschen einprasseln – da keines von ihnen für sich alleine genügend Energie mit sich trägt, kann es zu keiner Ionisation kommen, auch nicht additiv. Auch direkte Schäden an der DNA in den Zellen sind unmöglich, da die Mobilfunkphotonen auch für das Aufbrechen der Bindungen in der DNA zu wenig Energie mit sich führen. Das bedeutet auch, dass Mobilfunkwellen keinen Krebs auslösen können. Um den Unterschied in der Energie von Mobilfunkphotonen und den potentiell gefährlichen Photonen von UV-Licht zu illustrieren, möchte ich auf den Vergleich in diesem Video von Prof. Lemeshko (Institute of Science and Technology Austria) zurückgreifen: Wenn die Energie von UV-Photonen der Energie einer Kugel mit einer Geschwindigkeit von 100 m/s entspräche, dann käme die Energie von Mobilfunkphotonen einer Kugel mit einer Geschwindigkeit von 1 cm/s gleich – ziemlich ungefährlich also.

2. Es gibt keine athermischen Effekte von Mobilfunk

Mögliche Effekte von elektromagnetischen Wellen lassen sich einteilen in thermische und athermische Effekte. Thermische Effekte bedeuten nichts anderes als die Erwärmung von Materie so wie wir sie vom Mikrowellenherd kennen (und nein, auch der Mikrowellenherd ist ungefährlich). Thermische Effekte sind, bei Einhaltung der Grenzwerte für Mobilfunkwellen, ungefährlich. Auch wenn wir Sport treiben, erwärmt sich unser Körperteilweise sogar ganz gehörig, je nach Intensität der Belastung. Unser Körper behilft sich dagegen mit einer wohlbekannten physiologischen Reaktion, nämlich mit Schwitzen. Selbstverständlich sollte unser Körper nicht ständig durch Mobiltelefonie aufgeheizt und zum Schwitzen gebracht werden. Damit genau das nicht passiert, gibt es Grenzwerte der Strahlungsleistung, die ein Handy abgeben darf. In diesem Zusammengang spielt die sogenannte spezifische Absorptionsrate (auch SAR-Wert genannt) eine entscheidende Rolle: Sie gibt an, wie viel Energie der menschliche Körper (bei einer genormten Anordnung) als Strahlungsleistung vom Handy pro Kilogramm Körpergewebe aufnimmt (Einheit: Watt pro Kilogramm = W/kg). Bei der maximalen Sendeleistung darf der SAR-Wert eine gewisse Grenze nicht überschreiten, die bei 2 W/kg liegt. Dieser Wert ist nach aktueller wissenschaftlicher Forschung zum Schutz vor allen bekannten Gesundheitsschäden sicher, und zwar für den dauerhaften körpernahen Gebrauch. Moderne Handys haben einen SAR-Wert von ca. 0,15 W/kg. Das ist die Leistungsabgabe, die ein Handy aber nur unter sehr ungünstigen Verhältnissen, also bei schlechtem Empfang erreicht. Bei gutem Empfang regeln sowohl Handy als auch Basisstation die Leistung immer und unmittelbar auf das geringste notwendige Maß herunter (Stichwort Sendeleistungsregelung), sodass man in typischen Telefoniersituationen einer viel geringeren Strahlungsleistung ausgesetzt ist. Zum Vergleich: Ein Mensch gibt im Schnitt alleine durch die normale Körperwärme eine Leistung von 100 Watt von sich, also mehr als 1 W/kg. Weshalb erwärmt sich dann das Ohr während eines längeren Telefonats? Ein bisschen Wärme gibt das Handy tatsächlich ab, aber vor allem blockiert das Handy wie ein Kleidungsstück den Wärmefluss vom Körper an die Umgebung. Halten Sie sich mal ein Stück Holz für eine Viertelstunde ans Ohr, Sie werden die gleiche Erwärmung merken.

Die Ionisation von Materie (siehe oben) hingegen ist ein athermischer Effekt. Bei genügend hoher Energie eines Photons, also ab jener von UV-Licht, kann Ionisation auftreten. Bei Mobilfunkwellen hingegen wurde bis heute kein athermischer Effekt nachgewiesen, obwohl Mobilfunkgegner immer wieder von deren Existenz fabulieren. Genaugenommen können athermische Effekte für Mikro- bzw Mobilfunkwellen nach menschlichem Ermessen sogar ausgeschlossen werden. Diese Erkenntnis verdankt die Wissenschaft nicht zuletzt einem renommierten österreichischen Forscher, nämlich Univ.-Prof. Oliver C. Kappe von der Uni Graz. Es scheint, als hätte sich diese Erkenntnis noch nicht in der Forschung zur Wirkung von Mobilfunkwellen durchgesprochen, auch im Bericht „5G-Mobilfunk und Gesundheit” an das österreichische Parlament wurde sie nicht thematisiert.

Abgesehen von der (bei Mobilfunk nicht vorhandenen) Ionisation und den thermischen Effekten gibt es keine grundlegende und überzeugende Wirkhypothese, die begründet, WIE Mobilfunkwellen unterhalb der Grenzwerte theoretisch negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben könnten. Aus diesen Gründen sind Formulierungen wie jene, dass es noch „Wissenslücken” oder „offene Fragen” in der Erforschung von Mobilfunk und insbesondere 5G gäbe (siehe voriger Blog-Artikel), gelassen zu betrachten. Aus Sicht der Wissenschaftstheorie ist es ohne plausible Wirkhypothese nahezu unmöglich, mit einzelnen Studien gezielt nach gesundheitlichen Effekten zu suchen. Man kann sich praktisch jede gesundheitliche Beeinträchtigung oder Befindlichkeitsstörung aussuchen, die einem einfällt, und nach einer auch noch so unplausiblen Auswirkung von Mobilfunk suchen – ein eigentlich unbegrenztes Forschungsfeld, das nie abgeschlossen sein wird.

3. Epidemiologische Studien zeigen keine Anzeichen von gesundheitliche Folgen durch Mobilfunk

Nun könnte man natürlich behaupten: Das ist alles schön und gut, aber was ist, wenn die Physik einen wichtigen Effekt einfach übersehen hat, der unbemerkt im menschlichen Körper abläuft und dort Schaden anrichtet? Wissenschaftstheoretisch ist es durchaus legitim, so eine Behauptung aufzustellen und nach übersehenen oder unbekannten Effekten mithilfe klinischer oder epidemiologischer Studien zu suchen. (Der Umkehrschluss, aus beobachteten Befunden in medizinischen Studien auf das Vorhandensein eines noch unbekannten physikalischen Effekts zu schließen, ist wissenschaftstheoretisch wesentlich problematischer, weil der menschliche Körper viel zu komplex ist, um solche Schlüsse sinnvoll ziehen zu können.) Selbstverständlich wurden auch solche Untersuchungen durchgeführt. Das Ergebnis ist, dass methodisch robuste Studien, die hoch auf der sogenannten Evidenzpyramide angesiedelt sind (also einen hohen Evidenzgrad aufweisen), keine Auswirkungen von Mobilfunk feststellen konnten, z.B. diese hier oder diese hier. Eine schöne Zusammenfassung der Erkenntnisse ist in diesem ICNIRP-Vortrag zu finden. Von Mobilfunkgegnern gerne ins Feld geführt wird das Schreckgespenst Krebs, das vom Handytelefonieren drohen soll. Allerdings sind die Krebsraten, insbesondere jene von Hirntumoren, auch in Österreich seit Jahrzehnten stabil, und das, obwohl mittlerweile Millionen von Handys, WLAN-Router und andere Mobilfunkanwendungen in Betrieb sind, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Überzeugte Mobilfunkgegner werden hier einwenden: Das sind alles Langzeiteffekte; wartet nur, bis die Krebsraten hoch gehen!” Okay, Mobilfunk ist nun aber schon seit mindestens drei Jahrzehnten im Einsatz, also wie lange müssen wir noch warten, bis sich etwas tut? Wie lange ist lang genug?

Es gibt aber auch Studien, die einen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und beispielsweise Krebs zeigen – was ist damit? Ja, solche Studien gibt es. Es gibt eine Reihe von Gründen, weshalb diese Arbeiten nicht belastbar sind. Da sind zum einen methodische Schwächen zu nennen. „Retrospektive Selbstauskunft” ist z.B. eine Methode, bei der versucht wird herauszufinden, ob Kopftumorpatienten häufiger auf der Kopfseite telefoniert haben, auf der sich der Tumor gebildet hat. Diese Methode ist jedoch äußerst mangelhaft, weil die persönliche Erinnerung an solche (zum damaligen Zeitpunkt) belanglose Details alles andere als verlässlich ist. Die sog. Interphone-Studie, auf der die IARC-Einstufung von Mobilfunk als „möglicherweise krebserregend” basiert, verwendete genau diese schwache Methodik. Aufseiten von mobilfunkkritischen Wissenschaftern gibt es auch eine Überinterpretation der Daten: Was eigentlich zufälliges Rauschen in Fallzahlen ist, wird fälschlich als steigende Krebsrate gedeutet. Auch gibt es Fehlinterpretationen oder Missverständnisse durch Laien, wenn sie wissenschaftliche Studien lesen; manche Aussagen in den Studien werden schlicht falsch interpretiert, oder es werden Teilergebnisse aus der Gesamtheit einer Studie herausgenommen und alle Erklärungen der Autoren ignoriert. Und dann gibt es auch noch Pseudowissenschaft, also den Missbrauch von Wissenschaft, der durch ideologische Voreingenommenheit oder handfeste wirtschaftliche Interessen ausgelöst werden kann.

4. Radio- und Mikrowellen kommen auch in der Natur vor

Mobilfunkwellen werden von ihren Gegnern gerne als „technische Strahlung” bezeichnet. Das ist Unsinn, denn sie sind nichts anderes als elektromagnetische Wellen, die sich aufgrund von Naturgesetzen ergeben (und zwar aufgrund der Maxwell-Gleichungen), die wir technisch für unsere Zwecke nutzen. Es gibt sehr viele natürliche Quellen elektromagnetischer Wellen, die die gleichen Frequenzen wie Mobilfunkwellen haben. Jeder Körper, der eine Temperatur hat, strahlt auch Radio- und Mikrowellenstrahlung ab, die sog. Schwarzkörperstrahlung. Z.B. lässt sich ausrechnen, dass der Strahler einer Infrarotkabine mit einer Temperatur von 2700 K in einem Abstand von einem Meter im LTE-Band 38 (ca. 2600 MHz, 5 MHz Kanalbreite) in etwa 30mal so stark strahlt wie ein typischer, einige hundert Meter entfernter Mobilfunkmast. Dazu kommt, dass die Infrarotkabine das Maximum ihrer Strahlungsintensität bei einer Frequenz hat, die gut zehntausendfach höher ist als die in 5G verwendeten Frequenzen! Infrarotkabinen wird eine positive gesundheitliche Wirkung nachgesagt, und Menschen setzen sich mit Freude hinein … Wir werden ständig durchdrungen von Schwarzkörperstrahlung; ja unsere Körper leuchten von Natur aus ganz von selbst in diesem Frequenzbereich. Möchte noch jemand behaupten, Strahlung sei nicht natürlich?

Die Sonne ist eine vergleichsweise starke natürliche Radio- und Mikrowellenquelle. Für einen Vergleich mit Mobilfunk sei hier ebenfalls das LTE-Band 38 gewählt. In diesem Band entspricht die Intensität der Radiostrahlung der Sonne bei ihrer mittleren Aktivität derjenigen eines Mobiltelefons bei minimaler Sendeleistung (1 μW effektive isotrope Strahlungsleistung, μW = 1 Mikrowatt = 1 Millionstel Watt) in einer Entfernung von 35 Metern. Das mag wenig erscheinen, aber die Leistungsdichte einer Mobilfunkbasisstation in einigen hundert Metern Entfernung ist nochmal fast tausendmal schwächer. Während einer Sonneneruption kann die Radiostrahlung der Sonne sogar um ein Vielfaches ansteigen. Dazu kommen noch viele weitere (freilich schwache) natürliche Strahlungsquellen, von der Strahlung des Urknalls selbst über Polarlichter bis hin zu Blitzen. Während seiner Evolution war der Mensch – und 4 Milliarden Jahre lang seine Vorfahren – diesen Strahlungsquellen immer schon ausgesetzt, ohne erkennbare Beeinträchtigungen.

Schlussfolgerungen

Aus den Vergleichen im vorigen Abschnitt wird klar, dass man als Nutzer durch das eigene Handy einem vielfach höheren Strahlungspegel ausgesetzt ist als durch Mobilfunkmasten. Anders ausgedrückt: Das „Problem” sind die Handys, nicht die Masten! Wer nach all den Erläuterungen, die die Ungefährlichkeit von Mobilfunk untermauern, immer noch gesundheitliche Bedenken hat, hat es weitgehend selbst in der Hand, seine Strahlungsbelastung zu reduzieren, und zwar am konsequentesten durch Verzicht aufs Handy. Wer das (verständlicherweise) nicht möchte, der kann durch wenige, einfache Maßnahmen die Strahlungsbelastung reduzieren: 1) Nutzung einer Freisprecheinrichtung; 2) Auf möglichst gute Verbindung zwischen Handy und Basisstation achten, d.h. möglichst geringer (!) Abstand zwischen Handy und Basisstation, keine Abschirmung der Sichtverbindung, nicht telefonieren an Orten mit schlechtem Empfang (Keller, Aufzug o.ä.), usw. (Die Maßnahmen helfen übrigens auch, die Akkulaufzeit des Handys zu verlängern.) Das bedeutet auch, dass es kontraproduktiv ist, eine Basisstation aus einer Siedlung zu verbannen, da durch die schwächere Funkverbindung Handys ihre Sendeleistung hinauf regeln, um die Verbindung aufrecht zu erhalten, und so erst recht den Nutzer einer stärkeren Strahlung aussetzen. In diesem Lichte betrachtet erscheint der Kampf gegen Mobilfunkmasten sinnlos, weil es ohnehin jeder selbst in der Hand hat, wie stark er oder sie sich der Mobilfunkstrahlung aussetzen will.

Mein Dank geht an Armin Luntzer und Franz Kerschbaum für die Unterstützung bei den Berechnungen, sowie an Manfred Ruttner, Erich Eder und Ulrich Berger fürs Korrekturlesen.

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