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#Warum Sind Sie hier, Frau Frier?

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„Warum Sind Sie hier, Frau Frier?“

Ich habe hier was vorbereitet. Ein paar Kärtchen mit Fragen.

Harald Staun

Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

O, wie schön, es geht gleich los mit einem Spiel!

Das habe ich geklaut. Sie haben das in Ihrer neuen Interviewreihe „#undwarumbistduhier“ auch so gemacht, das hat mir gut gefallen. Die Themen dürften Ihnen bekannt vorkommen.

So jetzt, zack, ich nehm dich! (Zieht einen Zettel). O Gott, „Vergebung“!

Gleich so ein ernstes Thema. Sie dürfen auch noch mal.

„Verantwortung“. Hmm.

Die Folge lief noch gar nicht, was war denn Ihre Frage dazu?

Muss ich selbst überlegen, ich glaube: ob Verantwortung etwas Schönes ist oder nicht.

Sie haben 20 Fragen „zu den großen Themen des Lebens“ an 20 Freundinnen und Wegbegleiter gestellt, bekannte wie Bettina Rust oder Martin Brambach, aber auch Ihre Haushälterin und einen Pfarrer. Haben Sie die eigentlich alle auch für sich selbst beantwortet?

In dem Moment, in dem man sie stellt, fängt man ja quasi an, sich die Frage auch selbst zu beantworten. Aber dadurch, dass ich mit all den Leuten gesprochen habe, ist noch mal etwas ganz anderes passiert. Dass ich so umfassend beantwortet werde, habe ich mir wirklich nicht zu träumen gewagt. Dadurch haben sich viele Fragen für mich erübrigt, damit habe nicht wirklich gerechnet.

Wie kamen Sie auf dieses Projekt?

Ich hatte in dieser Lockdown-Müdigkeit einfach Lust, etwas Schönes zu machen. Ich fand es auffällig, dass es überhaupt keine richtigen Gespräche mehr gab. Man hat sich gar nicht gefreut, jemanden zu treffen, sondern es passierte genau das, wovor wir eigentlich alle total achtgeben müssen. Während des Lockdowns hatte man eigentlich immer das Gefühl, man muss eine fertige Meinung haben, zum Virus, zum Thema Impfung, ob man den Kontakt abbricht zu bestimmten Leuten und so weiter. Ich wollte nicht mitschimpfen von morgens bis abends, dann kann ich nachts nicht schlafen. Und dann sind diese Themen ganz natürlich entstanden. Ich bin als Schauspielerin immer daran interessiert, die Wahrheit eines Menschen herauszufinden. Das war mein Ziel bei diesen Gesprächen: Wie komme ich an deren echten Punkt? Wenn man die richtigen Fragen stellt, gehen die Leute nach innen, gehen selber in sich spazieren. Das ist was anderes, als wenn ich frage: Wie findest du die aktuellen Maßnahmen?

Sie sprechen über Glück und Gleichgültigkeit, über Sicherheit und Solidarität, über Wahrheit und Humor. So zeitlos und allgemein diese Fragen sind, so persönlich wird es, wenn man sie ehrlich beantwortet. Gab es auch Leute, die gesagt haben: Das ist mir zu intim, da mache ich nicht mit?

Angela Merkel hat nicht mitgemacht. Und Frank-Walter Steinmeier. Ich wollte natürlich Politiker und Politikerinnen dabei haben. Die haben mir beide abgesagt, aber aus guten Gründen. Sie hätten so viele Anfragen, das ginge daher wegen der Gerechtigkeit nicht. Bei den anderen hatte ich das Glück, dass die mir vertraut haben.

Man erfährt auch sehr viel durch die Art, wie Sie diese Interviews geschnitten und inszeniert haben. Durch das Zögern, die Pausen, die Sie zum Glück nicht rausgenommen haben. Im Fernsehen kann man nicht oft jemandem beim Nachdenken zusehen.

Der Schnitt ist natürlich sehr manipulativ, das ist er ja immer. Die Pausen musste ich nicht inszenieren. Das Schöne an diesem komplett selbstbestimmten Projekt war, dass ich mich trauen konnte, sie zuzulassen. Ich hatte das natürlich auch Sendern angeboten, aber die Redaktionen wollen immer gerne mitreden, dafür war es dann aber zu spät. Jetzt fühlt es sich sehr gut an, dass ich das selbst gemacht habe, gemeinsam mit meiner Produzentin Dietlinde Stroh. Wie Off-Theater, aber der gute Teil davon. Und es läuft super.

Sie haben gesagt, es geht Ihnen als Schauspielerin darum, Menschen sichtbar zu machen. Was genau wollen Sie sichtbar machen?

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