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#Warum spielen Mädchen mit Puppen, während Jungen sich balgen?

„Warum spielen Mädchen mit Puppen, während Jungen sich balgen?“

Wer sich in der heutigen Zeit mit Unterschieden zwischen den Geschlechtern befasst, begibt sich auf vermintes Terrain. Dass Männer anders aussehen als Frauen, lässt sich indes schwerlich leugnen. Schon Kleinkinder sind zu einer solchen Differenzierung in der Lage. Das äußere Erscheinungsbild ist dabei das eine, die biologischen Voraussetzungen dafür das andere. Bereits im Mutterleib wirken auf männliche Ungeborene andere Kräfte ein als auf weibliche. Anders als viele annehmen dürften, geschieht dies jedoch nicht unmittelbar, sondern ab etwa der sechsten Schwangerschaftswoche. Erst zu diesem Zeitpunkt entwickeln sich die Geschlechter in unterschiedliche Richtungen. Aus dem gleichen embryonalen Zellhaufen, dem Genitalhöcker, wachsen dann entweder Penis und Hodensäcke heran oder Klitoris und Schamlippen.

Die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane, und nicht nur dieser, trägt die Handschrift von Testosteron – eines Hormons, das die einen mit „echten Kerlen“ verbinden, die anderen mit Aggressivität und Gewalt. Hergestellt aus dem Fettstoff Cholesterin, zieht Testosteron seit jeher echte und vermeintliche Experten in seinen Bann. So befassen sich unzählige Schriften mit diesem als typisch männlich geltenden Geschlechtshormon, das, wenngleich in deutlich geringeren Mengen, auch vom weiblichen Organismus erzeugt wird.

Der bedeutsame Einfluss der Kultur

Was den Einfluss von Testosteron auf Männer betrifft, fällt es inmitten der Kakophonie von Annahmen und Behauptungen oft schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Carole Hooven, Dozentin und Ko-Direktorin für menschliche Evolutionsbiologie an der Harvard University, ist nun angetreten, dieses Gewirr zu entflechten. In ihrem Buch „T wie Testosteron“ räumt sie mit gängigen Vorurteilen auf und versucht zugleich, einem nicht einschlägig vorgebildeten Publikum zu erläutern, wie das Sexualhormon den Körper und das Verhalten von Männern prägt und was sich die Natur dabei gedacht haben könnte. Die Tatsache, dass sie an der Harvard University über Geschlechterunterschiede und Testosteron promoviert hat, verleiht ihr dabei die nötige Autorität, um ihren Lesern und vor allem auch Leserinnen nahezulegen, selbst nicht als „woke“ geltende Einsichten zu akzeptieren oder zumindest zur Kenntnis zu nehmen – jedenfalls dann, wenn sie auf einer soliden wissenschaftlichen Basis ruhen.

Carole K. Hooven: „T wie Testosteron“. Alles über das Hormon, das uns beherrscht, trennt und verbindet.


Carole K. Hooven: „T wie Testosteron“. Alles über das Hormon, das uns beherrscht, trennt und verbindet.
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Bild: Ullstein Verlag

Ein Beispiel betrifft die seit Langem schwelende Debatte, ob es an der kulturellen Prägung oder an der Biologie liegt, dass Mädchen generell eher mit Puppen spielen und Jungen häufiger toben und sich balgen. Auch wenn sich diese Frage nicht mit letzter Sicherheit beantworten lässt, kann Hooven doch recht überzeugend darlegen, dass die geschlechtstypischen Beschäftigungsvorlieben von Kindern zumindest teilweise naturgegeben sind und Testosteron hierzu maßgeblich beiträgt. Zugleich versäumt sie es nicht, und das erhöht ihre Glaubwürdigkeit als Wissenschaftlerin, den bedeutsamen Einfluss der Kultur ins Spiel zu bringen.

Hierzu erwähnt sie unter anderem ein Experiment, in dem Männer und Frauen angehalten wurden, das Verhalten von drei Monate alten Babys zu beurteilen. Gingen die Versuchspersonen davon aus, dass es sich bei dem Säugling um ein Mädchen handelte – dieser in Wahrheit aber ein Junge war –, beschrieben sie dessen Verhalten auffallend oft mit Attributen, die gemeinhin als typisch weiblich gelten. Andererseits bezeichnete eine Frau ein vermeintliches Mädchen als „zufriedener und genügsamer, als es ein Junge wäre“.

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