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#Was Chefs von Sparkassen verdienen

„Was Chefs von Sparkassen verdienen“

Nach dem Skandal um die üppigen Gehälter für das Führungspersonal des Rundfunks Berlin Brandenburg (RBB) werden Rufe nach mehr Transparenz in der Management-Vergütung öffentlicher Unternehmen lauter. Tatsächlich legt der Großteil der öffentlichen Unternehmen die Gehälter ihres Führungspersonals noch nicht personenbezogen offen. Nur knapp 22 Prozent der kommunalen Unternehmen veröffentlichen die Gehälter ihrer Geschäftsführer; bei den öffentlichen Unternehmen auf Bundes- oder Landesebene sind es immerhin knapp 44 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen über die Managementvergütung öffentlicher Unternehmen.

Aus den veröffentlichten Gehaltsdaten von mehr als 1100 öffentlichen Unternehmen lassen sich dennoch einige Muster erkennen. Rund 3,8 Prozent der Geschäftsführer verdienen laut der Untersuchung mehr als 500.000 Euro im Jahr, 17 Prozent verdienen mehr als 300.000 Euro, 40,7 Prozent liegen zwischen 150.000 und 300.000 Euro, und 42,3 Prozent erhalten weniger als 150.000 Euro im Jahr. Grundsätzlich gilt: Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt der Geschäftsführer.

Zwischen den Branchen gibt es erhebliche Unterschiede: Spitzenverdiener unter den Managern kommunaler Unternehmen sind – wenig überraschend – die Geschäftsführer der Sparkassen. Sie erhalten laut der Untersuchung im Schnitt 373.000 Euro pro Kopf im Jahr, wobei auch diese Verdienste von der Größe der Sparkassen abhängen: Geschäftsführer großer Institute mit mindestens 670 Mitarbeitern erhalten laut der Studie im Mittel 466.000 Euro, bei kleineren Sparkassen mit weniger als 375 Mitarbeitern erhalten die Geschäftsführer im Mittel 314 000 Euro. Mehr als die Sparkassenchefs verdienen noch die Geschäftsführer der Landesbanken: Rund 500.000 Euro im Jahr bekommen die Geschäftsführer von Banken und Finanzinstitutionen der Länder und des Bundes.

Auf kommunaler Ebene verdienen auch die Chefs öffentlicher Krankenhäuser (236.000 Euro) und die Geschäftsführer der Stadtwerke (234.000 Euro) gut, deutlich weniger erhalten im Mittel die Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings (138 000 Euro) oder von Kultureinrichtungen (131.000 Euro) wie etwa städtischen Theatern, Opern und Museen.

Das Forscherteam um den Friedrichshafener Wirtschaftswissenschaftler Ulf Papenfuß hat für die Studie die Vergütungsdaten von 1140 Unternehmen für das aktuell verfügbare Geschäftsjahr 2020 ausgewertet. Einbezogen wurden öffentliche Unternehmen von Bund, Ländern, Landkreisen und Städten mit mehr als 30 000 Einwohnern. Die erstmalig vorgelegte Untersuchung soll künftig jährlich wiederholt werden.

Die Forscher hoffen, dass künftig noch deutlich mehr öffentliche Unternehmen Gehaltsangaben ihrer Spitzenmanager veröffentlichen. Die oft anzutreffende Verschwiegenheit über die Gehälter sei „nicht mehr zeitgemäß“, sagt Ulf Papenfuß: „Die öffentlichen Unternehmen hinken den börsennotierten Privatunternehmen bei der Vergütungstransparenz hinterher. Das ist in einer Demokratie ein Zustand, den man nicht akzeptieren sollte.“ Er fordert Transparenzgesetze in allen Bundesländern und Public Corporate Governance Kodizes für alle Städte, Gemeinden und Landkreise: „Mit Blick auf die Befunde reicht es zur Erreichung der von der Politik formulierten Ziele nicht aus, auf eine freiwillige Offenlegung zu hoffen.“

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