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#Was die Asiaten besser machen

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Was die Asiaten besser machen

Jacinda Ardern war außer sich vor Glück. Über Wochen musste Neuseelands Premierministerin im Sommer keine neuen Infektionen mit dem Coronavirus mehr verkünden. „Als ich das hörte, hab ich mit meiner kleinen Tochter erst mal einen Freudentanz aufgeführt“, sagte die Politikerin im Fernsehen über die frohe Botschaft aus den Testlaboren. Auch heute ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen verschwindend gering, sie bewegt sich im einstelligen Bereich. Neuseeland hat die Coronavirus-Pandemie noch nicht hinter sich, sie aber weitgehend im Griff.

Hendrik Ankenbrand

Christoph Hein

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Patrick Welter

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist von einem solchen Freudentanz weit entfernt. Gut möglich, dass sie den Jubel im fernen Wellington gar nicht mitbekam. Der deutsche und der europäische Blick in der Virusbekämpfung geht nach innen. Wenn er ins Ausland geht, dann bevorzugt gen Westen. Im Vergleich mit den Covid-Schrecken in den Vereinigten Staaten fühlt sich die schwierige Infektionslage im Inland einfach weniger schlecht an. Richtung Osten schaut man lieber nicht.

Dabei gibt es neben Neuseeland eine ganze Reihe von Ländern in Asien und Ozeanien, die das Virus weit besser als westliche Länder in den Griff bekommen haben. Taiwan etwa registriert seit mehr als 220 Tagen keine lokale Neuinfektion mehr. Vietnam oder Thailand weisen extrem niedrige Infektions- und Todesfallzahlen aus. Südkorea erhält international Lob für sein schnelles und erfolgreiches Eingreifen. Das Riesenreich China, in dem das globale Unheil seinen Ausgang nahm, zählte nach offizieller Statistik in den vergangenen vier Wochen rund 1000 Neuinfektionen. Das viel kleinere Deutschland durchbricht diese Marke derzeit rechnerisch etwa alle 80 Minuten.

Keine allgemeine Zauberformel

Was machen die Länder im fernen Osten besser als der Westen? Wer in Asien nach einer Zauberformel gegen das Virus sucht, muss scheitern. Die asiatische Strategie gegen das Virus gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die Staaten, von der sozialistischen Diktatur Chinas bis zu lebendigen Demokratien wie Taiwan, von großen Ländern wie Indien bis zum Stadtstaat Singapur, von Inseln bis zu Kontinentalstaaten. Der Erfolg heute sagt auch nichts über die weitere Entwicklung aus. In Japan rollt mit dem kommenden Winter gerade die dritte Infektionswelle über das Land. Die Zahl der Neuinfektionen am Tag erreicht wie in Deutschland Rekordwerte, wenn auch, grob gesagt, um den Faktor 10 kleiner. Doch die Unsicherheit ist groß, ob es Bevölkerung und Regierung abermals gelingen wird, die Welle zu brechen, ohne dass das Gesundheitssystem kollabiert.

Trotz aller Unterschiede gibt es Gemeinsamkeiten. Taiwan, China und Japan, Singapur, Australien oder Neuseeland haben früh und auch heute noch die Grenzen weitgehend geschlossen. Thailand ließ selbst Landsleute längere Zeit im Ausland stranden. Südkorea hielt seine Grenzen im Prinzip offen, verhinderte aber faktisch mit der Pflicht zur zweiwöchigen Quarantäne die Einreise von Ausländern etwa mit touristischen Motiven. Australien schloss wie China teils auch Binnengrenzen. Als jetzt in Südaustralien neue Fälle aufkamen, zwang Westaustralien von dort kommende Flugzeuge noch auf dem Rollfeld zur Umkehr und schickte auch Züge umgehend zurück.

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