Nachrichten

#Was haben die Kliniken aus dem Frühjahr gelernt?

Inhaltsverzeichnis

Was haben die Kliniken aus dem Frühjahr gelernt?

Hierzulande infizieren sich derzeit täglich in etwa so viele Menschen neu mit dem Coronavirus wie im Frühjahr. Zudem beginnt die Erkältungs- und Grippesaison. Mit Beginn der Herbstferien nimmt der Reiseverkehr in den Bundesländern zu. Kurzum, die Corona-Patientenzahlen in den Kliniken sind zwar noch überschaubar, auch weil die Infizierten meistens jünger sind und nicht so schwere Symptome zeigen. Doch die Häuser müssen gewappnet sein – und können sich dabei auf wertvolle Erfahrungen aus dem Frühjahr stützen.

Ilka Kopplin

„Wir können schnell wieder auf den Krisen-Modus umstellen. Wenn wir montags die Aufgabe bekommen, die Betten frei zu machen, sind sie spätestens am Freitag leer“, sagt Andreas Meier-Hellmann, Medizinvorstand der privaten Klinik-Kette Helios mit hierzulande 86 Häusern. Ähnliche Aussagen gibt es auch aus anderen Häusern. Christoph Herborn, der Medizinvorstand der privaten Klinikkette Asklepios mit gut 160 Häusern, spricht ebenfalls von drei bis acht Tagen Vorlaufzeit.

Ein Rückblick: Die deutsche Regierung wollte Bilder wie in Italien und Spanien vermeiden. In der Folge mussten hiesige Kliniken im Frühjahr sogenannte elektive, also planbare, Eingriffe absagen und räumten die Betten in Erwartung Zigtausender Corona-Patienten. Sie schufen zudem weitere Kapazitäten. Mittlerweile stehen rund 30.000 Intensivbetten mit Beatmungskapazität bereit, vor der Pandemie waren es rund 20.000, heißt es von der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

Damals blieb der große Ansturm glücklicherweise aus. An dieser Taktik, alles herunterzufahren, gab es im Anschluss Kritik, da sich nach Ansicht einiger Klinikbetreiber viele Patienten nicht mehr ins Krankenhaus trauten und zu spät behandelt wurden. Auch heute spüre man noch eine Zurückhaltung, sagt Bettina Beinhauer, Leiterin des Medizinmanagements des Frankfurter diakonischen Gesundheitskonzerns Agaplesion mit gut 20 Kliniken und 40 Altenpflegeeinrichtungen.

Wie groß wird die Welle?

Damals war die Situation allerdings auch noch eine andere. Die Kliniken hatten zwar einen sogenannten Pandemie-Plan in der Schublade, aber der bestand eher in der Theorie. Wie groß und schlimm wird die Welle, wie reagiert man flexibel auf erkrankte Mitarbeiter oder auf solche, die Kinder betreuen? Reicht die Schutzkleidung aus? Solche und weitere Fragen stellten sich alle.

F.A.Z.-Newsletter „Coronavirus“

Die ganze Welt spricht über das Coronavirus. Alle Nachrichten und Analysen über die Ausbreitung und Bekämpfung der Pandemie täglich in Ihrem E-Mail-Postfach.

Nun, etwa ein halbes Jahr später, können die Häuser auf flexible Strukturen zurückgreifen, die sich bewährt haben. Über den Sommer waren die Infektionszahlen deutlich rückläufig, die Kliniken konnten die Betten weitgehend wieder für normale Eingriffe nutzen. „Wir haben eine Situation, in der wir deutlich besser gerüstet sind, weil die Krisenstäbe eingespielt sind, sowohl auf Konzernebene als auch in den Häusern“, erklärt Asklepios-Manager Herborn.

Vor allem hat es sich dabei bewährt, so sagen die Klinikvertreter, dass neben einem zentralen Stab weitere Krisenstäbe auf regionaler Ebene und in den Häusern eingerichtet wurden. „Das föderale System kennen wir zu Genüge, aber es haben sich in dieser Krise wirklich extreme Unterschiede in den Corona-Regularien der Länder, Kommunen und teilweise auch noch zwischen einzelnen Gesundheitsämtern gezeigt“, macht der Asklepios-Manager deutlich. Was also für ein Klinikum an Vorgaben gilt, kann im Extremfall für das Haus 20 Kilometer weiter schon wieder anders aussehen – auch heute noch.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!