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#Was heißt das für die Mitarbeiter?

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Was heißt das für die Mitarbeiter?

Dass die Leute am letzten Tag noch mal Schlange stehen, hatte er nicht erwartet. „Das ist fast wie der Ansturm im März“, sagt Andy Feig. Der Leiter des Impfzentrums im sächsischen Ort Treuen steht im Wartebereich und mustert die Menschen, die doch noch gekommen sind, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Donnerstag vergangener Woche, der letzte Tag im September, Feig trägt zum Abschied ein weißes Hemd zur blauen Jeans. 265 Tage war das Impfzentrum im Treuener Ortsteil Eich jetzt in Betrieb.

Ein dreiviertel Jahr lang hat Feig fast jeden Tag dort verbracht, oft von sechs Uhr morgens bis Mitternacht. Am Abend wird der Achtunddreißigjährige, der in „normalen“ Zeiten als Leiter eines Rettungsdienstes arbeitet, die Türen zum letzten Mal schließen. Der Betrieb endet planmäßig zum Monatsende. Dann ist endgültig Schluss. Mit seinen Kollegen vom Roten Kreuz will er danach anstoßen, das Bier steht schon kalt. „Irgendwann muss der Krisenmodus enden“, sagt Feig. „Langsam müssen wir zur Normalität zurückkehren.“

Die meisten der etwa 400 Impfzentren in Deutschland sind geschlossen. In Treuen und etlichen anderen Einrichtungen wurde die letzte Spritze am vergangenen Donnerstag verabreicht, manche Zentren schlossen schon vorher. Das große Impfzentrum in Hamburg stellte bereits Ende August die Arbeit ein. In vielen Ländern gab es zuvor Kritik, dass die hohen Kosten für den Betrieb der Zentren nicht mehr im richtigen Verhältnis zum Nutzen stünden – seit dem Sommer steigt die Impfquote in Deutschland nur noch langsam, die niedergelassenen Ärzte haben einen Großteil der Impfungen übernommen.

Stand-by-Betrieb als Notfalllösung

Doch nicht alle Impfzentren sind geschlossen. In Berlin und Thüringen bleiben jeweils zwei Impfzentren geöffnet. In Bayern und Rheinland-Pfalz zum Beispiel wurden einige Zentren in einen sogenannten Stand-by-Betrieb versetzt. Um für „nicht vorhersehbare Bedarfe in der Pandemie“ gerüstet zu sein, sollen die Impfzentren in Bayern nach Angaben des Münchner Gesundheitsministeriums innerhalb von vier Wochen wieder komplett hochgefahren werden können.

Als in Treuen vor knapp einem Jahr absehbar war, dass bald der erste Impfstoff kommt, musste es schnell gehen. „Das war alles nur provisorisch gedacht“, sagt Andy Feig. „Und aus dem Provisorium wurde ein dreiviertel Jahr.“ In Sachsen wurden damals 13 Impfzentren ausgewiesen, Treuen öffnete als erstes. Die Türen gingen am 9. Januar auf, zwei Tage früher als geplant. Weil zwei Pflegeheime, in denen die Bewohner geimpft werden sollten, unter Quarantäne gestellt worden waren und der Impfstoff damals noch nicht so lange haltbar war, musste alles schnell gehen. „Wir hatten plötzlich 400 Impfdosen, die ganz dringend weg mussten“, sagt Feig. Er rief Krankenhäuser und Arztpraxen in der Umgebung an, um das Gesundheitspersonal zu impfen.





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Impfzentrum in Zahlen
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Wie am Schnürchen
Bild: Frank Röth

Der überstürzte Start hat der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben. Die nächste Hürde ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem der Vogtlandkreis zum Hochinzidenzgebiet erklärt worden war, wurde im März die Priorisierung aufgehoben. Alle volljährigen Bürger konnten sich nun impfen lassen – und in Treuen liefen die Telefone heiß, obwohl Impftermine nur über eine zentrale Telefonnummer vergeben werden konnten. In dieser Zeit sei es oft zu Beleidigungen und Vorwürfen gekommen, wenn das Personal vor Ort Anrufer vertrösten musste. Feig sagt: „Wir wurden mit Tiernamen beleidigt, die stehen in keinem Wörterbuch.“

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