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#Was in Gaza zerstört wurde, baut Qatar wieder auf

Was in Gaza zerstört wurde, baut Qatar wieder auf

Qatar hat Gaza für den Wiederaufbau von Wohnungen und der Infrastruktur, die im jüngsten Krieg mit Israel zerstört worden sind, 500 Millionen Dollar zugesagt. Damit würden sich die Finanzhilfen des Golfemirats seit 2012 auf 2,3 Milliarden Dollar erhöhen. Kein anderes Land hat seit 2007, als die Hamas in dem Küstenstreifen an die Macht kam, Gaza stärker unterstützt. Was immer geschehe, Qatar werde wiederaufbauen, heißt es aus qatarischen Regierungskreisen. 

Unmittelbar nach dem Beginn der Waffenruhe sprach Emir Tamim Bin Hamad Al Thani am Wochenende mit dem Anführer der Hamas, Ismail Hanije, in Doha über den Wiederaufbau. Nach Angaben des Arbeits- und Wohnungsbauministeriums in Gaza wurden während des jüngsten Kriegs 2000 Gebäude vollständig zerstört, 15.000 wurden unbewohnbar; vier Moscheen wurden ebenso zerstört wie über ein Dutzend Polizeistationen und Industrieanlagen. 

Die Hamas verlegte ihr Büro 2012 nach Doha

Kein Land unterhält engere Beziehungen mit der Hamas und der Verwaltung des Gazastreifens als Qatar. Seit 2012 betreibt die Hamas ihr Politisches Büro in der qatarischen Hauptstadt Doha. Sie hatte damals Damaskus aus Protest gegen die Niederschlagung der Proteste in Syrien durch das Assad-Regime verlassen. Die Hamas hatte sich seinerzeit ausdrücklich gegen Teheran als Sitz entschieden.

Alle Leistungen Qatars für Gaza liefen über das israelische Finanzsystem, heißt es aus qatarischen Regierungskreisen. Israel habe daher genaue Kenntnis davon, welcher Betrag für welchen Zweck nach Gaza fließe. Im Januar habe Qatar für das laufende Jahr 360 Millionen Dollar freigegeben, das ist mehr als doppelt so viel wie in den Vorjahren.

Eine Solidaritätskundgebung in Doha für die Palästinenser in Gaza am 15. Mai 2021


Eine Solidaritätskundgebung in Doha für die Palästinenser in Gaza am 15. Mai 2021
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Bild: AFP

Nach drei Kriegen in nur zwölf Jahren und als Folge der völligen Abriegelung des Gazastreifens, der fast so groß ist wie Bremen, leben laut UN-Angaben in Gaza 57 Prozent der zwei Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze.

Als im September 2020 zwei arabische Staaten in einer Zeremonie im Weißen Haus ihre Beziehungen mit Israel normalisierten, kommentierte die liberale israelische Zeitung Haaretz, Qatar leiste mit seinen Zahlungen an Gaza mehr für den Frieden als die beteiligten Staaten des sogenannten Abraham-Abkommens. Denn die Verbesserung der Lebensbedingungen im Gazastreifen verringere die Wahrscheinlichkeit weiterer Konflikte.

Gute Beziehungen zu Israel – aber auch zur Hamas

Als der damalige Emir, Hamad Bin Khalifa Al Thani, 2012 als erstes Staatsoberhaupt seit der Machtübernahme der Hamas Gaza besuchte, sagte er 407 Millionen Dollar zu. Die Einmalhilfe floss in den Wohnungsbau (54 Prozent), den Straßenbau (37 Prozent) sowie das Gesundheitswesen, die Verwaltung und die Landwirtschaft.

Mit qatarischen Mitteln wurden Schäden der Kriege beseitigt und Armenhäuser saniert, wurde Trinkwasser bereitgestellt und Kraftstoff für das Kraftwerk bezahlt. Ferner werden Arbeitsplätze für Hochschulabsolventen geschaffen, Gehälter im öffentlichen Dienst bezahlt und an mehr als 100.000 bedürftige Familien monatliche Zahlungen von 100 Dollar geleistet. Zudem haben qatarische Unternehmen in Gaza investiert und Arbeitsplätze geschaffen.

Qatar unterhält zu Israel und zur Hamas gute Beziehungen. Israel hatte 1998 in Doha eine Handelsvertretung eröffnet, die faktisch wie eine Botschaft arbeitete. Deshalb boykottierten viele arabische Staaten 1998 das Treffen der Welthandelsorganisation in Doha. Das israelische Handelsbüro wurde gegen Ende der Zweiten Intifada 2006 geschlossen. Qatar stimmt sich seither aber bei allem, was es in Gaza tut, mit den israelischen Behörden ab.

Qatar drängt die Hamas zu einer friedlichen Lösung

Zudem beansprucht Qatar, gegenüber der Hamas einen Hebel zu haben. Dabei dringt Doha nach eigenen Angaben darauf, dass die Hamas, die in ihrer Satzung weiterhin die Zerstörung des Staates Israel als Ziel angibt, einer friedlichen Beilegung des Konflikts zustimmt und sich mit der rivalisierenden Fatah versöhnt. Noch immer wollten aber die beteiligten Konfliktparteien keinen Frieden.

Als unglaubwürdig weisen qatarische Regierungskreise die israelische Behauptung zurück, dass aus dem Gebäude, in dem der qatarische Nachrichtensender Al Jazeera ein Studio unterhielt und das eine israelische Rakete zerstört hat, Kämpfer und Agenten der Hamas operiert hätten. Wäre das der Fall gewesen, hätten die USA es nicht zugelassen, dass die amerikanische Nachrichtenagentur AP in dem Gebäude ebenfalls Büros unterhalten habe. 

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