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#Was ist nur mit der Post-Aktie los?

„Was ist nur mit der Post-Aktie los?“

Im vergangenen Jahr noch einer der Lieblinge der Anleger, hat es die Post-Aktie dieses Jahr böse erwischt. Mit rund 30 Prozent liegt sie im Minus und gehört damit zu den schwächsten Werten. Die Rekordkurse von mehr als 60 Euro aus dem September sind weit entfernt. Aktuell werden nur noch 40 Euro für eine Aktie gezahlt. Dabei laufen die Geschäfte prima. Die Dividende wird kräftig auf 1,80 Euro erhöht. Damit winken 4,5 Prozent Dividendenrendite. Auch ein Aktienrückkaufprogramm wurde angekündigt. Die Post weiß sonst nicht wohin mit den vielen Mittelzuflüssen. Doch der Aktienkurs kommt aus seinem Tal nicht so recht heraus. Was ist da los?

Daniel Mohr

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Fragt man Analysten der Aktie, kommt ein vielstimmiges Bild. Christian Cohrs, Aktienfachmann von M.M. Warburg, sieht vor allem den Kontrast zum sensationell guten Jahr 2021 als Grund für die aktuelle Tristesse: „Im Lockdown wurden sehr viel mehr Pakete bestellt, und die Konjunktur lief gut“, sagt der Analyst. „Jetzt verlangsamt sich das Wachstum.“ Nach einem Gewinnplus von 65 Prozent vor Zinsen und Steuern im Jahr 2021 erwartet er nun einen leichten Rückgang im Jahr 2022.

Oligopol mit hohen Margen

Doch die Umsätze steigen weiter. „Und im Expressgeschäft hat die Post ein Oligopol mit hohen Margen, da verdient sie weiterhin viel Geld“, sagt Cohrs. Er rät zum Kauf der Aktie mit einem Kursziel von 59 Euro. Johannes Braun von der Investmentbank Stifel nennt als Kursziel sogar 75 Euro. „Die Aktie handelt auf einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 10. Das ist deutlich weniger als letztes Jahr, als das KGV bei 14 lag, und selbst damals war das schon ein massiver Bewertungsabschlag zu Vergleichsunternehmen wie UPS, Fedex, Kuehne + Nagel oder DSV“, sagt Braun.

„Unserer Meinung nach ist das Bewertungsniveau nur unter der Annahme einer globalen Rezession mit massivem Nachfrageeinbruch zu rechtfertigen.“ Doch damit rechnet er nicht. Auch findet er es unangebracht, die Post in Sippenhaft mit anderen Logistikaktien zu nehmen, die unter der Aussicht womöglich sinkender Frachtraten leiden.


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„Die Post macht im klassischen Frachtgeschäft nur 14 Prozent des Vorsteuergewinns“, sagt Braun. „Der Großteil der Gewinne wird im Paket- und Expressgeschäft generiert, welches weitgehend unabhängig ist von der volatilen Preisentwicklung des klassischen Frachtgeschäfts.“ Auch er rechnet mit konstanten Gewinnen in diesem Jahr, aber auf viel höherem Niveau als vor der Pandemie. „Online-Shopping hat sich auf viel höherem Niveau etabliert.“ Ab 2023 sollten die Gewinne dann wieder steigen, bedingt durch weiteres strukturelles Wachstum des globalen E-Commercegeschäfts sowie Effizienzgewinne im Frachtgeschäft.

Hochprofitables Unternehmen

22 Analysten empfehlen den Kauf der Aktie, keiner den Verkauf. Dass der erfolgreiche Post-Chef Frank Appel den Vorstandsvorsitz nächstes Jahr abgibt, empfinden die Beobachter nicht als Nachteil. Die Nachfolge ist intern geregelt. Dass er gleichzeitig nun mehr als ein Jahr den Telekom-Aufsichtsrat führt, wird indes bei einigen Anteilseignern kritisch gesehen.

Die Post ist ein hochprofitables Unternehmen. 82 Milliarden Euro Umsatz standen 2021 zu Buche und ein operativer Gewinn von acht Milliarden Euro. Bei den aktuell niedrigen Bewertungen müsste schon einiges schiefgehen, damit der Kurs noch tiefer fällt. Wie bei so vielen gut gelaufenen Aktien war im Herbst allerdings auch bei der Post erst einmal die Luft raus, und die Börsianer haben sich nach neuen Favoriten umgeschaut. Das heißt aber nicht, dass sie nicht wieder zu ihren alten Lieblingen zurückkehren. Die Trends für die Post sind intakt.

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