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#Was treibt die „digitale Armee“ von Paris Saint-Germain?

„Was treibt die „digitale Armee“ von Paris Saint-Germain?“

Véronique Rabiot hat in der Öffentlichkeit wohl nicht ganz zu Unrecht das Image einer Nervensäge und harten Verhandlerin. Bei Paris Saint-Germain (PSG) fühlte sich ihr Sohn Adrien, als dessen Managerin sie auftritt, nicht wirklich anerkannt. Während der Verhandlungen über den Wechsel des Nationalspielers zu Ju­ventus Turin kam auf Twitter ein wüster Sturm der Verleumdung auf. Der Spieler und seine Mutter wurden übel beschimpft: „Die schlimmste Spielerberaterin in der Geschichte des Fußballs spielt sich als Opfer auf“, twitterte „Paname Squad“. Von „Lana PSG“ wurde Rabiot als „Hurensohn“ be­zeichnet: „Er hat nicht die Eier, um seine Mutter zu vertreiben, die alles diktiert und seine Karriere an die Wand fährt.“ Die Tweets gegen die Rabiots erfüllen zweifellos den Straftatbestand des Cybermobbing.

Attacken auf Mbappé

Zielscheibe von Angriffen wurde auch Kylian Mbappé, als er von der Verwirklichung seines Kindheitstraums Real Madrid sprach. Nach ei­ner Ehrung erging an ihn die Aufforderung, jetzt auch auf dem Feld etwas zu leisten. Die Attacken auf den von allen gehätschelten Stürmerstar er­reichten eine ungewöhnliche Heftigkeit. Vorgeführt und gedemütigt, als geisteskrank geschildert wurde eine brasilianische Freundin von Neymar, die ihn der Vergewaltigung bezichtigte. Nicht besser ging es dem Fan, den Neymar geohrfeigt hatte.

Die Injurien entsprechen dem leider üblichen Hass im Netz. Manchmal waren sie etwas raffinierter formuliert – und wirkten informiert. Es handelte sich auch keineswegs um spontane Äußerungen – sie waren Teil gezielter Kampagnen, und deren Auftraggeber soll PSG Paris gewesen sein, der Verein, für den die Spieler arbeiten. Das enthüllte das Infoportal „Mediapart“.

Die Sportzeitung „L’Equipe“, die wie „Mediapart“ und die Präsidenten anderer Klubs angegriffen wurde, beschreibt den Skandal ausführlich. Zwei Jahre lang war „L’Equipe“ von den Pressekonferenzen ausgeschlossen. Die Zeitung wurde für Artikel abgestraft, deren Inhalte „uns aus dem Innern des Klubs mehrfach be­stätigt wurden“, schreibt „L’Equipe“. Als „Medium der Desinformation“ hatte PSG die Zeitung in einem Communiqué bezeichnet. Auch der Hashtag #Boycottlequipe war offensichtlich von PSG lanciert worden. Chefredakteur Jérôme Cazadieu erwähnt Drohungen, die ihn direkt erreichten. Kürzlich hat die Zeitung eine fünfteilige Serie über die korrupte Vergabe der WM an Qatar, dem PSG gehört, veröffentlicht.

PSG dementiert die Vorwürfe. Man engagiere ständig Social-Media-Agenturen, habe aber niemals eine Agentur beauftragt, um einer Person oder Institution zu schaden, zitiert der Sender RMC Sport eine anonyme, angeblich PSG nahe stehende Quelle.

„Mediapart“ liegt allerdings ein 50-Seiten-Protokoll vor, in dem die in Barcelona ansässige Agentur „Digital Big Brother“ (DBB) ihre Tätigkeit dokumentiert. DBB rühmt seine „Digitale Ar­mee“. Sie betreibe „Paname Squad“, „Lana PSG“ und Dutzende weiterer Konten. Ihre „Soldaten“, heißt es, seien keine anonymen Trolle, hinter je­dem Account stehe ein echter Mensch. DBB bearbeite einflussreiche Fans und Journalisten. Einen Vertrag mit PSG gibt es nicht, die Direktiven sollen ohne Umweg von Kommunikationschef Jean-Martial Ribes, der rechten Hand des Präsidenten Nasser al-Khelaïfi gekommen sein.

Nasser ist in zahlreiche Affären verstrickt. In Qatar, wo der den Rang ei­nes Ministers hat, wurde ein mutmaßlicher französischer Informant, der über private Videos des Scheichs verfügt, monatelang eingesperrt. Was man den verwöhnten Stars nicht zu sagen wagt, hat man also wohl getarnt per Twitter kommuniziert. Selbst seinen Sportdirektor ließ Nasser über den Kurznachrichtendienst angeblich manipulieren. Im Sommer verlängerte Mbappé – auch Staatspräsident Macron hatte Druck gemacht – seinen Vertrag in Paris um mehrere Jahre. Jetzt will er den Verein im Januar verlassen. Das behauptete Verhalten seines Arbeitgebers könnte ihm den Ausstieg leicht machen.

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