#Was trinken die denn da?
„Was trinken die denn da?“
In seiner langen Showbusiness-Karriere hat das sogenannte Topmodel Heidi Klum selbstverständlich auch schon mal den Sologesang probiert – „Wonderland, wonderland, shining stars, jingle bells“, ohrwurmte sie vor Jahren zur Melodie von „Jingle Bells“ und lieferte mit ihrer glockenhellen Stimme einen wahrlich unvergesslichen Weihnachtsmoment.
Andererseits hat auch Snoop Dogg, der Rapper mit den kleinsten Äuglein und dem größten Cannabiskonsum unter der warmen kalifornischen Sonne, immer die allerstilvollsten Musikerzeugnisse aus seinen gut trainierten Lungen gezaubert. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Selbstironie und Kiffer-Stoizismus sang Snoop Dogg in einem Werbespot für Handyverträge sogar schon Roy Blacks Schlagerhit „Schön ist es, auf der Welt zu sein“ – mutmaßlich auf Deutsch.
Und allein für ein Mash-up dieser zwei irren Lieder hätte sich die Zusammenarbeit von Snoop und, äh, High D gelohnt: „Wonderland, wonderland, schön ist die Welt“, so viel erzwungene gute Laune wäre im Corona-Winter II wirklich ein Dienst an der Menschheit gewesen.
Es kam etwas anders, aber fast genauso gut. Mit dem Titelsong ihrer neuen, circa 187. Staffel von „Germany’s next Topmodel“ hat sich Heidi Klum (48) ihren „Traum aller Träume“ erfüllt – einen Song mit Snoop Dogg (50). Nicht bloß, dass es mich immer im Innersten rührt, wenn sich ältere Menschen Träume bewahren und diese Träume dann auch noch erfüllen – man darf sich die beiden auch als kongeniales Team in der Tradition klassischer Slapstick-Duos vorstellen.
Der bis zur Lethargie entspannte Rumhänger und die aggressiv-zwanghafte Dauergutelauneverbreiterin, der Rapper, der rappt, als parodiere er eine Rapper-Parodie („1, 2, 3, 4, let’s go“), und das Model, das in jeder Einstellung im Video ein anderes Glitzerkleidchen trägt und sich um ihren Rap-Partner schlängelt und windet, während der völlig unbeeindruckt vor einem Auto steht.
„Chai Tea with Heidi“ heißt dieses Kulturprodukt, produziert hat es Klums Ehemann Tom Kaulitz – wobei „produziert“ hier im Wesentlichen heißt, dass der Tokio-Hotel-Gitarrist die Melodie von Rod Stewarts „Baby Jane“ mit einem Gewaltphantasien auslösenden Airhorn verziert. Ach, wie wunderbar, wenn Menschen Prinzipien haben, und sei es nur das eine Prinzip, für Geld echt alles zu tun.
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