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#Was Trump tat, als der Mob das Kapitol stürmte

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Was Trump tat, als der Mob das Kapitol stürmte

Donald Trump zog sich am Nachmittag in das kleine Esszimmer neben dem Oval Office zurück und schaute fern. Der abgewählte Präsident hatte am Mittag die Kundgebung hinter dem Weißen Haus mit den an seine Anhänger gerichteten Worten verlassen, er wisse, dass nun alle zum Kapitol marschieren würden, um ihre Stimme „friedlich und patriotisch“ hörbar zu machen. Der Kongress sollte am 6. Januar vor einem Jahr beglaubigen, was in den Hauptstädten der Bundesstaaten am 14. Dezember mit der Abgabe der Elektoren-Stimmen formalisiert worden war: Die „Zertifizierung“ des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden wäre in normalen Zeiten eine zeremonielle Formsache im Kapitol gewesen.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Doch Trump hatte schon im Wahlkampf gesagt, er könne die Wahl nur durch Betrug verlieren. Am Wahlabend des 3. November hatte er dann seine Kampagne begonnen, die nun ihren Höhepunkt erreichen sollte. Mit Schwäche, sagte er auf der Kundgebung weiter, werde man das Land nicht zurückgewinnen. Man müsse Stärke zeigen. Und: Man werde „wie der Teufel kämpfen“. Nun, im Nebenraum des Oval Office sitzend, blickte er auf den Bildschirm und verfolgte gebannt, was seine Leute aus der Anweisung machten.

„Er muss diesen Scheiß beenden“

Um 14 Uhr, eine Dreiviertelstunde nach dem Ende der Kundgebung in dem Park zwischen Weißem Haus und Washington Monument, begann der Mob seinen Angriff auf das Kapitol. Als Trump die Randale am Fernseher verfolgte, erhielt sein Stabschef Mark Meadows im Minutentakt Kurznachrichten: „Er muss diesen Scheiß so schnell wie möglich verurteilen.“ Der Tweet über die Kapitolspolizei reiche nicht aus, schrieb Don Junior, der älteste Sohn des Präsidenten. Meadows antwortete: „Ich dringe sehr darauf. Ich stimme dir zu.“ Da nichts geschah, schrieb der Präsidentensohn weitere Textnachrichten: „Wir brauchen eine Erklärung des Oval Office. Er muss jetzt Führung zeigen. Das Ganze ist außer Kontrolle geraten!“

Trump hatte vierzig Minuten nach Beginn des Sturms einen lauen Tweet abgesetzt, in dem er seine Anhänger aufgefordert hatte, die Sicherheitskräfte „zu unterstützen“. Diese stünden auf seiner Seite. „Bleibt friedlich“, schrieb er, während der Mob Scheiben einschlug und Polizisten brutal attackierte. Dieser Tweet kam erst, nachdem Keith Kellogg sich an Trump gewandt hatte. Der Nationale Sicherheitsberater des Vizepräsidenten hatte soeben mit Mike Pence telefoniert, nachdem dieser von Sicherheitskräften aus dem Plenarsaal des Senats eskortiert worden war. „Der Vizepräsident ist in Sicherheit“, berichtete Kellogg dem Präsidenten, wie die Journalisten Bob Woodward und Robert Costa in ihrem Buch „Peril“ (Gefahr) schreiben. Die Polizei bekomme die Sache nicht unter Kontrolle, sagte Kellogg und bat Trump, sich per Twitter an seine Anhänger zu wenden.

Der Präsident hatte am Fernseher verfolgen können, dass Pence aus dem Senat geführt worden war. Sein erster Impuls war es aber nicht, mäßigend auf den Mob einzuwirken. Vor der Intervention Kelloggs twitterte er noch, Pence habe nicht den Mut gehabt, „das Land und die Verfassung zu beschützen“. Er hätte das Zertifizierungsverfahren unterbrechen und den Bundesstaaten die Möglichkeit geben können, ihre Ergebnisse zu korrigieren. Auch hatte er noch einen Senator im Plenarsaal angerufen, als die Sitzung, die sich gerade mit dem Widerspruch gegen das Wahlergebnis von Arizona befasste, unterbrochen worden war. Obwohl auch der Senator Trump mitteilte, dass Pence gerade in Sicherheit gebracht worden sei, forderte der Präsident ihn auf, noch weitere Widersprüche einzulegen, um das Verfahren in die Länge zu ziehen. Das Schicksal des Vizepräsidenten interessierte ihn nicht.

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