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#Wechselrichter-Skandal weitet sich aus: Mehr Balkonkraftwerk-Anbieter betroffen?

In Wechselrichtern wurden fehlende Bauteile entdeckt, die die Zertifikate der jeweiligen Wechselrichter ungültig werden lassen. In den meisten Fällen handelt es sich immerhin nicht um ein Sicherheitsrisiko für Betreiber. Nun scheinen auch weitere Anbieter von Balkonkraftwerken betroffen.

Wechselrichter-Skandal weitet sich aus - Mehr Anbieter betroffen
Wechselrichter-Skandal weitet sich aus – Mehr Anbieter betroffen?Bildquelle: Foto von Ricardo Gomez Angel auf Unsplash

Bereits vor rund einem Monat hat die Bundesnetzagentur davor gewarnt, dass einige getestete Wechselrichter im Betrieb die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für elektromagnetische Verträglichkeit überschritten. Einige Zeit später wurden weitere erschreckende Mängel von Experten in Wechselrichtern gefunden. So etwa im Deye-Wechselrichter Deye Sun600G3, den Unternehmer und Youtuber Holger Laudeley als Erster entlarvte. Nun scheint der Wechselrichter-Skandal sich auszuweiten. Auch bei diesen Anbietern musst du vorsichtig sein.

Wechselrichter-Skandal: Deye ohne vorgeschriebenes Bauteil

Im Falle des Deye Sun600G3 handelt es sich um sicherheitsrelevantes Relais, das im Wechselrichter fehlt. Grundsätzlich stellt das zunächst keine akute Gefährdung dar. Es handelt sich bei diesem Relais um eine redundante Sicherung. Ihre Aufgabe wäre es einzuspringen, wenn die Controller-Einheit nicht wie erwartet die Verbindung zum Strom abschaltet, wenn das Netz getrennt wird. Diese Funktion scheint bei den getesteten Deye-Wechselrichtern zum Glück zu funktionieren. Dennoch hat es einen Grund, warum die deutsche VDE-Norm VDE-AR-N 4105 verlangt, dass diese zusätzliche Sicherung integriert wird. Bei Wechselrichtern, deren erster Mechanismus versagt, kann sie einspringen und die notwendige Trennung herbeiführen. Im Ernstfall kann das Leben retten, da ohne diese Abschaltung Strom auf Leitungen verbliebe, die man für abgeschaltet hält. Das könnte tödlich für denjenigen enden, der Arbeiten daran durchführen will.

Bei Deye scheint es sich dabei keineswegs um einen Fehler zu handeln, der nur in der 600-Watt-Reihe auftritt. Laudeley untersuchte weitere Modelle mit 500, 1.300 und 2.000 Watt. In allen fehlte das vorgeschriebene Relais, sodass davon auszugehen ist, dass Deye diese womöglich bei allen Wechselrichtern gespart hat. Selbst Wechselrichter, die schon viel länger vom chinesischen Hersteller im Umlauf sind, könnten betroffen sein. Nachdem er das chinesische Unternehmen konfrontiert hat, erhielt Laudeley einen 600er-Wechselrichter, der mit einem solchen Trennrelais ausgestattet wurde. Rein optisch schien alles seine Richtigkeit zu haben – bis der Test enthüllte, dass dieses nicht auslöste.

Von diesem Skandal könnten noch weitere Wechselrichter betroffen sein. Vor allem bei Modellen von Discounter-Marken ist damit zu rechnen. Problematisch ist hierbei vor allem, dass der technisch gleiche Wechselrichter unter unterschiedlichen Markennamen im Umlauf sein kann. Beim Händler Pearl verbergen sich unter dem Namen „revolt“ ebenso Wechselrichter des Herstellers Deye. Ähnliches gilt für den Onlineshop Greenakku und seine Wechselrichter der Marke „Bosswerk.“ Es könnten somit viel mehr Marken betroffen sein.

Welche Wechselrichter gelten noch als sicher?

Bei so vielen beunruhigenden Funden in Wechselrichtern zahlreicher Balkonkraftwerke wächst die Sorge, welche Marken noch vom Wechselrichter-Skandal betroffen sein könnten. Bisher scheint es jedoch eine Marke zu geben, die alle notwendigen Voraussetzungen auch erfüllt, wie andere Untersuchungen zeigten. Hoymiles-Wechselrichter sind nicht negativ in Untersuchungen aufgefallen. Sie besitzen das geforderte Relais und lösen es wie vorgeschrieben aus. Wenn du einen Hoymiles-Wechselrichter hast, stehen deine Chancen also gut, dass du vor weiteren, bösen Überraschungen verschont bleibst.

Hoymiles Wechselrichter nicht von Problemen betroffen
Hoymiles Wechselrichter nicht von Problemen betroffen

Wie genau es nun für Besitzer von fehlerhaften Wechselrichtern weitergeht, ist noch nicht geklärt. Zwar soll der Hersteller Deye bereits in Verhandlungen mit der Bundesnetzagentur getreten sein, um eine Lösung des Problems zu erarbeiten – wann genau und wie genau diese ausfallen wird, ist jedoch nicht abzusehen. Vermutlich werden noch zahlreiche weitere Stichproben der Bundesnetzagentur unter Deye-Wechselrichtern durchgeführt werden müssen, um das komplette Ausmaß der betroffenen Chargen ermitteln zu können.

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  • Hoymiles Wechselrichter nicht von Problemen betroffen: Hoymiles
  • Wechselrichter-Skandal weitet sich aus – Mehr Anbieter betroffen: Foto von Ricardo Gomez Angel auf Unsplash

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