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#Welche große Chance der Fund seltener Erden birgt – und welche Probleme

„Welche große Chance der Fund seltener Erden birgt – und welche Probleme“

Es gibt eine Reihe von Elementen, die kaum jemand mit Namen kennt, die aber maßgeblich sind für fast alle modernen Technologien – insbesondere auch diejenigen, von denen die Energiewende entscheidend abhängt. Als Bestandteil von Dauerma­gneten etwa sorgt Neodym dafür, dass Elektromotoren sich drehen und Windturbinengeneratoren Strom erzeugen. Erbiumdotierte Glasfasern dienen als Si­gnalverstärker. Cer steckt in vielen Katalysatoren, und kaum ein LED kommt ohne Yttrium-Legierungen aus.

Die 15 Lanthanoide einschließlich Yttrium werden als Seltene Erden bezeichnet. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Metalle wirklich selten sind. So kommt Lanthan in der Erdkruste rund 400-mal so häufig vor wie Silber und mehr als 10.000-mal so häufig wie Gold. Allerdings findet man die Seltenen Erden nie als reine Elemente, sondern ausschließlich in Erzen. Dort beträgt die Konzentration häufig weniger als fünf Prozent, was den Abbau meist unwirtschaftlich macht. Demzufolge wäre „verstreute Metalle“ der passendere Name für diese wichtigen Rohstoffe.

Seit Ende der 1990er-Jahre hat sich China als Hauptlieferant für Seltene Erden etabliert. In den vergangenen Jahren vergrößerten die Vereinigten Staaten, Australien und Myanmar zwar ihre Förderkapazitäten.Trotzdem betrug Chinas Marktanteil im Jahr 2021 mit 168.000 abgebauten Tonnen immer noch 64 Prozent. Diese Monopolstellung ist insbesondere für Europa, das vollständig auf Importe angewiesen ist, alles andere als unproblematisch. Beispielsweise verzehnfachte sich im Jahr 2010 der Preis von Neodym plötzlich aufgrund chinesischer Ausfuhrbeschränkungen. Auch die Nachfragesteigerung nach Abklingen der Corona-Pandemie verursachte im vergangenen Jahr laut eines Berichts der Deutschen Rohstoffagentur spürbare Preiserhöhungen bei allen Seltenen Erden.

Gedämpfte Erwartungen

Mit entsprechender Begeisterung wurde daher Mitte Januar die Bekanntgabe des Fundes großer Mengen Seltener Erden im nordschwedischen Kiruna aufgenommen. Mehr als eine Million Tonnen der Metalle liegen nach Angaben der staatlichen Bergbaugesellschaft LKAB dort unter der Erde. Ein Zufall ist die Entdeckung nicht, da LKAB schon seit den Sechzigerjahren dort in der Lagerstätte „Per Geijer“ Eisenerze abbaut.

Die nun entdeckten kostbaren Metalle befinden sich zusammen mit Phosphor und Eisenerzen in dem Mineral Apatit. Da sowohl Eisen als auch Phosphat von großer industrieller Bedeutung sind, würde sich der gleichzeitige Abbau von Seltenen Erden wirtschaftlich lohnen. Europa wäre laut Deutscher Rohstoffagentur mit diesen Seltenen Erden ein großes Stück autarker – selbst noch bei der erwarteten Zunahme der Nachfrage im Rahmen der Energiewende, wenn immer mehr Permanentmagnete und Batterien gebraucht werden.

Die Zeit läuft für die Energiewende: Die schwedische Energieministerin Ebba Busch präsentierte am 12. Januar den Fund seltener Erden in Kiruna.


Die Zeit läuft für die Energiewende: Die schwedische Energieministerin Ebba Busch präsentierte am 12. Januar den Fund seltener Erden in Kiruna.
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Bild: Imago

Dennoch dämpfte die schwedische Bergbaugesellschaft die Erwartungen auf ein schnelles Ende der Abhängigkeit. Zehn bis fünfzehn Jahre werde es voraussichtlich dauern, bis die Förderung in Per Gejier starten kann. Zuerst müssen jegliche Risiken für Flora, Fauna und Grundwasser ausgeschlossen werden. Dass in China solche Risiken für die Umwelt ignoriert werden, ist schließlich ein Grund für die marktbeherrschende Stellung des Landes. „Die Dauer des Genehmigungsverfahrens war in der Vergangenheit die größte Herausforderung“, sagt David Högnelid, Pressesprecher von LKAB. „Heute scheint jedoch unter den politischen Entscheidungsträgern ein breiter Konsens darüber zu bestehen, dass sowohl kritische Mineralien als auch eine regionale Produktion erforderlich sind. Langwierige Verfahren sind für niemanden von Vorteil und können daher hoffentlich verkürzt werden.“

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