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#Wenn „Occasus“ angreift

„Wenn „Occasus“ angreift“

Der Angriff auf die NATO zeichnet sich seit Wochen ab. Der Gegner hat bereits die neutralen Staaten Finnland und Schweden besetzt. Nun komme es zu massiven Truppenbewegungen entlang der norwegischen Grenze, berichtet Oberst Alexander Krone. Er steht in einem großen Zelt auf einer riesigen Landkarte von etwa acht mal zwölf Metern. Auf der begehbaren Karte zeigen kleine, bewegliche Schilder an, wo sich seine Kampf-Bataillone befinden, wo der Nachschub steht oder die Haubitzen und die Feldlazarette. Jede Einheit hat ein taktisches Zeichen.

Nach den großangelegten Manövern kehren die Truppen des Gegners nicht zurück in ihre Kaserne, sondern verbleiben im Grenzgebiet zu Norwegen, berichtet Krone. Der Offizier ist 51 Jahre alt, seit mehr als dreißig Jahren bei der Bundeswehr. Ein Panzergrenadier mit mehreren Auslandseinsätzen, aber auch Heeresplaner und Generalstabsoffizier. Das hier wird seine bisher größte Herausforderung, denn Krone führt einen Eingreifverband der NATO. Unterdessen verüben gegnerische Spezialkräfte Sabotageakte auf norwegischem Territorium.

Das westliche Bündnis reagiert. Die Schnelle Eingreiftruppe (VJTF) wird innerhalb weniger Tage in den hohen Norden verlegt. Es ist die Streitmacht, die Krone kommandiert, bis zu 12.000 Soldaten aus zehn NATO-Staaten. In ihrer Mitte rund 4000 Männer und Frauen von der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“. Wenig später greift der Gegner, genannt „Occasus“, an. Das westliche Bündnis löst den Verteidigungsfall nach Artikel 5 des NATO-Vertrages aus, die Brigade geht in den Kampf.

Ein Szenario, das möglich geworden ist

„Occasus“, das könnte Russland sein, oder auch ein fiktives Militärbündnis aus „Plumbeus“, „Cinerus“ oder „Grineus“. So lauten jedenfalls die Namen des Gebiets auf der großen Leinwand, an der Oberst Krone wenig später im Gefechtsstand die Gesamtlage präsentiert. Es handelt sich um eine NATO-Übungskarte. So wenig wie es „Occasus“ gibt, hat irgendwer gerade Norwegen überfallen. Doch was vor einigen Wochen noch gewirkt hätte wie ein äußerst unwahrscheinliches Szenario – plötzlich ist es in den Bereich des Möglichen geraten. Der Überfall Russlands mit der geballten Feuerkraft seiner Armee und Luftwaffe auf die Ukraine, die Bedrohung der NATO, all das ist mit einem Mal ganz nahe.

Soldatinnen und Soldaten des multinationalen Artillerie Bataillon 345 tauschen sich im Rahmen der Übung über die weiteren Schritte aus. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine wissen sie genau, wofür.


Soldatinnen und Soldaten des multinationalen Artillerie Bataillon 345 tauschen sich im Rahmen der Übung über die weiteren Schritte aus. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine wissen sie genau, wofür.
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Bild: dpa

Der Krieg gegen die Ukraine geht an wohl keinem der 1500 Soldaten, die hier üben, spurlos vorbei. Es sind Deutsche, Niederländer, Belgier, Litauer. Die Norweger sind mit Soldaten des „Telemark“-Bataillons dabei, die Tschechische Armee entsendet Teile ihrer 4. Brigade. Sie ist der Partnerverband der 37. aus dem benachbarten Sachsen. Viele Offiziere kennen sich aus früheren Übungen.

Bataillonsgefechtsstände blitzschnell verlegen

Diese hier, sie heißt „Stolzer Wettiner“, findet nicht in Norwegen statt, das ist nur fiktiv. Stattdessen sind die hunderte Offiziere und Mannschaften für eine intensive Gefechtsstandübung ins hessische Wildflecken gekommen, eine dreiviertel Stunde Fahrzeit von Fulda entfernt. Die Karte unter seinen Füßen zeigt die Rhön, denn gemeinsam mit den Offizieren wird auch das Gelände erkundet: „Wo müssen wir eine Minensperre verlegen, welcher Ort ist geeignet, um eine Entscheidung herbeizuführen?“, hat Krone seine Leute gefragt. Fast drei Wochen lang üben sie das Zusammenspiel der Führungsebenen, das reicht von den technischen Verbindungen der Funksprechgeräte bis zur gekonnten Koordination von Haubitzen, Panzern und Logistik.

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