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#Wenn sich das Leben in zwei Hälften teilt

„Wenn sich das Leben in zwei Hälften teilt“



Albanische Schülerinnen salutieren 1987 in Tirana vor dem Denkmal von Qemal Stafa.

Bild: Norbert Enker/laif

Als im Sommer 1990 der Zerfall des Ostblocks Albanien erreichte, brach für Lea Ypi eine Welt zusammen. In ihrem Buch „Frei“ beschreibt die Philosophin den radikalen Wandel und erklärt, warum Freiheit sich nicht in Ideen denken lässt.

Als die Zukunft ihres Landes begann, brach die Welt von Lea Ypi zusammen. Im Sommer 1990 hatte der Zerfall des Ostblocks auch Albanien erreicht, das Land, das unter den abgeschotteten Diktaturen Osteuropas als das abgeschottetste und diktatorischste galt. Für Ypi war es lange das Reich der Freiheit, ein Staat, der sich tapfer und einsam den Irrwegen der ganzen Welt entgegenstellte, dem Kapitalismus mit seinen falschen Versprechungen genauso wie jenen Verwirklichungen des Sozialismus, die dessen Ideale schon lange aufgegeben hatten. Wenn es überhaupt etwas Besseres geben könne als die Diktatur des Proletariats, dann nur der wahre Kommunismus, den sie, so jedenfalls versicherte es ihr ihre Lehrerin Nora noch Monate vor dem Zusammenbruch des Regimes, eines Tages erleben würde.

Harald Staun

Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

Nun aber, einige Wochen nach ihrem 11. Geburtstag, lösten sich all ihre Gewissheiten auf: Im November 1990 kam es zu Massendemonstrationen, am 12. Dezember gründete sich die Demokratische Partei, und das Land wurde offiziell zu einem Mehrparteienstaat erklärt. Und während viele die neue Freiheit bejubelten, musste Ypi erst lernen, warum sie diese nie vermisst hatte.

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