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#Wer darf im Stadion Fußball schauen

Wer darf im Stadion Fußball schauen

Es wirkte alles so klar und eindeutig: Maximal jeder zweite Platz im Stadion sollte besetzt werden dürfen, jedoch nicht mehr als 25 000 Zuschauer. Darauf einigten sich die Bundesländer Anfang Juli. Nur Bayern scherte mit einer Maximalauslastung von 35 statt 50 Prozent aus. Dennoch: Die Vereine, allen voran die Klubs der Fußballbundesliga, hatten Planungssicherheit. Davon bleibt angesichts steigender Inzidenzzahlen wenig übrig. Noch scheint völlig ungeklärt, wie die Vereine Geimpfte, Genesene und Getestete behandeln. Und obendrein bekommt die Politik in Berlin offenbar nicht mit, was in den Städten verabredet wird.

Stattdessen verbreitet der Fußball das Dé­jà-vu-Gefühl: Alles schon mal dagewesen. Auch kurz vor der letzten Bundesligasaison, die wegen der Pandemie gut einen Monat später begonnen hatte, hatten sich die Bundesländer auf eine gemeinsame Linie verständigt. „In einer sechswöchigen Testphase ist eine Auslastung von maximal 20 Prozent der jeweiligen Kapazität erlaubt“, hieß es Mitte September 2020 in einer Meldung. An den ersten Spieltagen waren bei manchen Spielen tatsächlich einige tausend Zuschauer in den Stadien. Die Verantwortlichen in den Vereinen sprachen davon, in der Rückrunde wieder vor vollen Rängen spielen zu können. Letztlich dauerte das „Experiment“ oder der „Probestart“, so nannte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Schritt damals, nicht lange: Die nächste Welle hatte längst angefangen. Der nächste Lockdown war nur Wochen entfernt.

Einige Städte reißen den Grenzwert

Und in diesem Jahr? Bei der Einigung der Bundesländer vor gut drei Wochen hatte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer betont: „Es ist wichtig, dass wir eine gemeinsame Linie bei länderübergreifenden Sportveranstaltungen und anderen Großveranstaltungen, insbesondere im Bereich der Kultur, gefunden haben.“ Nach und nach reißen nun jedoch immer mehr Städte die festgelegte Hürde für die vereinbarte Regelung.

Voraussetzung ist nämlich, dass die lokale 7-Tage-Inzidenz nicht mehr als 35 beträgt (in Baden-Württemberg: 50). Akut betroffen sind in der ersten und zweiten Fußballbundesliga der Herren nun Düsseldorf, wo die Inzidenz am Donnerstag laut RKI bei 41,6 lag, Wolfsburg mit einer Inzidenz von 57,1, Kiel mit 37,7, und Frankfurt. Hier ist der Wert am Donnerstag auf 37,1 hochgeschossen, am Mittwoch hatte er noch bei 25,2 gelegen. Auch Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, wo Hertha BSC spielt, reißt mit 35,3 den Grenzwert. Allerdings findet das erste Heimspiel der Hertha erst in mehr als drei Wochen statt.

Über der Schwelle von 35 gibt es je nach Bundesland und Stadt höchst unterschiedliche Regelungen. Eintracht Frankfurt stritt sich Anfang dieser Woche öffentlichkeitswirksam mit dem Land Hessen. Die Stadt hatte insgesamt 10.000 Zuschauer zu einem Testspiel gegen St. Etienne am Samstag zugelassen, 5000 davon geimpft oder genesen, 5000 getestet. Das Sozialministerium protestierte, wollte nur insgesamt 5000 Zuschauer zulassen, ohne Sonderkontingent für Geimpfte und Genesene. Nachdem die Eintracht jedoch ankündigte, dagegen klagen zu wollen, und die Stadt die Auslegungshinweise zur Corona-Verordnung des Landes als nicht rechtsverbindlich angesehen hatte, gab sich Wiesbaden geschlagen.

Geimpft, genesen und getestet — kein Unterschied?

Während Frankfurt also um das Sonderkontingent für Geimpfte und Genese kämpfen musste, gibt es das in Düsseldorf längst. „Gemäß aktuell gültiger CoronaSchutzVO NRW dürfen wir in der Inzidenzstufe 2 1000 Personen (getestet) und 17.000 vollständig immunisierte Personen in die Arena lassen“, teilt der Zweitligist Fortuna Düsseldorf auf Anfrage mit. Damit wird das Stadion, wie in der Verordnung des Landes vorgesehen, beim Zweitliga-Heimspiel gegen Werder Bremen zu einem Drittel ausgelastet.

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