Nachrichten

#Wer will einen Putin-Soli?

„Wer will einen Putin-Soli?“

Wer die ARD-Wirtschaftsexpertin Anja Kohl nur aus Nachrichtensendungen kennt, kennt sie nicht. Insofern brachte „Maischberger. Die Woche“ diesmal einen echten Erkenntnisgewinn. Denn im Debattenformat zeigte Kohl sich ganz von ihrer entfesselten Seite, redete die komplette Talkrunde samt Moderatorin, Verleger Wolfram Weimer und Podcaster Tilo Jung an die Wand und überlindnerte auch Bundesfinanzminister Christian Lindner, der zu diesem Zeitpunkt allerdings schon wieder das Studio verlassen hatte.

Drängend, beschwörend, ohne Punkt und Komma sagte Anja Kohl, die russische Wirtschaft steuere auf den Kollaps zu, das sei nur eine Frage der Zeit. Wobei sie die wichtigste Antwort vorsichtshalber offen ließ: Wie lange es denn noch dauern könnte. In jedem Fall sei das, was wir gerade sähen, „der Anfang vom Ende von Putin“, und da konnte Sandra Maischberger ein kurzes kleines Lachen nicht unterdrücken, aber für Anja Kohl war das nur das Signal zum Nachsetzen: „Über kurz oder lang“, dekretierte sie, „wird sich Putin nicht halten können“, vergaß aber auch diesmal zu sagen, wie lange „kurz“ oder „lang“ denn noch dauern könnte, zumindest ungefähr, das wäre doch schon mal eine Hilfe gewesen. Als dann auch noch der Einspieler mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck kam, der in der vergangenen Woche bei Maischberger im Sessel saß, wehte erstmals ein eisiger Wind durch die Sendung. Gauck hatte nämlich wörtlich gesagt: „Wir können auch mal frieren für die Freiheit.“ Können Deutsche das? Wollen sie das? Nähmen sie es hin? Ganz ehrlich: Das wäre noch herauszufinden.

Im gegenwärtigen Russland- und Putingespräch gibt es bange und durchaus berechtigte Fragen, etwa des Typs: Was passiert, wenn die NATO doch eine Flugverbotszone durchsetzte, um dem Morden in der Ukraine ein Ende zu bereiten? Es gibt außerdem durchaus verständliche Kosten-Nutzen-Rechnungen, zu denen gehört: Wirken die Sanktionen gegen Russland schnell genug? Wie weit reichen unsere Energiereserven wirklich? Und dann gibt es alles dazwischen, von angstvoller Spekulation bis zu betonharter Überzeugung, und letztere kam abermals von der Börsenexpertin Anja Kohl, die uns fix erklärte, wir hätten Ölreserven für neunzig Tage, und danach könnten wir uns doch an Venezuela wenden oder Saudi-Arabien (prima Aussicht!), wir müssten nur den Verbrauch drosseln, dadurch könnten wir „unsere Solidarität zeigen“, mit der Ukraine nämlich. Aber: „Dass unsere Wirtschaft zusammenbricht: Nein!“ Erleichterung bei allen Anwesenden. Unsere Wirtschaft, sie bricht entgegen anders lautenden Berichten nicht zusammen!

Putin sucht nur militärische Lösungen

Erhellendes kam von den beiden Gästen. Einmal von dem jungen Alexander Rodnyansky, einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der die Europäer zur Lieferung von Flugabwehrwaffen aufforderte. Die russische Kriegsmaschine werde durch den Verkauf von Öl angetrieben. Und wenn es das Öl nicht mehr gebe, werde die Maschine gestoppt. „Ich weiß, dass das teuer wird. Aber ein Krieg, der eskaliert, wird für alle Menschen in Europa teurer werden.“ Denn Putins Regime suche die militärische Lösung. Erst wenn es sehe, dass es militärisch nichts zu gewinnen gebe, werde es Gesprächsbereitschaft zeigen. Leider, sagte der höfliche Mann in perfektem Deutsch, sei das in Deutschland noch nicht ganz angekommen. „Je schneller es ankommt, desto schneller erfolgt eine Lösung – und zu geringeren Kosten für alle.“

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!