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#Weshalb Saudi-Arabien weg vom Öl will

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Weshalb Saudi-Arabien weg vom Öl will

Die größte Transformation in der Geschichte Saudi-Arabiens vollzieht sich unter schwierigen Bedingungen. Die „Vision 2030“, die der heutige Kronprinz Muhammad Bin Salman im April 2016 vorgestellt hat, soll das Königreich in wenigen Jahren vom Erdöl unabhängig machen. Denn Saudi-Arabien kann sich nicht mehr auf die Einnahmen aus dem Ölexport verlassen. Die Nachfrage nach Erdöl werde bis 2030 um knapp ein Fünftel zurückgehen, bis 2050 sogar um drei Viertel, prognostiziert die Internationale Energieagentur (IEA).

Mit der Pandemie verliert das Königreich wertvolle Zeit. Denn die Regierung hat das Leben über Monate stark heruntergefahren. Sie trat auf die Bremse, als im Juni 2020 die Siebentageinzidenz 90 überschritten hatte. Landesweite Lockdowns und die Einschränkungen der Pilgerfahrt nach Mekka senkten sie auf nur noch zwei zu Jahresbeginn. Derzeit stabilisiert sie sich bei 20. Den 35 Millionen Einwohnern wurden zwar erst zwölf Millionen Dosen verimpft. Dennoch nimmt die Regierung die Einschränkungen seit April stufenweise zurück.

Frauen und Jugendliche hoffen

Saudi-Arabien profitiert bereits im aktuellen Kampf gegen die Pandemie von der „Vision 2030“. Denn zu deren strategischen Zielen gehören die Digitalisierung des Landes und die Schaffung einer starken digitalen Infrastruktur, auch im Gesundheitswesen. Die Transformation des Landes soll aber weit darüber hinausgehen. Im Mittelpunkt steht die Schaffung einer vom Erdöl unabhängigen Wirtschaft, mehr als nur flankierend sind der gesellschaftliche Wandel und der Umweltschutz wichtige Ziele. Selbst wenn der Weg noch lang ist, gibt es in allen Bereichen Fortschritte.

So wurden in wenigen Jahren die sehr restriktiven gesellschaftlichen Normen aufgeweicht, was vor allem den Frauen und der Jugend nutzt. Maßnahmen zum Schutz der Umwelt stehen nicht mehr nur in Hochglanzprojekten, sondern werden Wirklichkeit. Nahe der Oase Sakaka wurde im vergangenen Monat die mit einer Leistung von 300 Megawatt zweitgrößte Photovoltaikanlage des Königreichs in Betrieb genommen. Das ist ein weiterer Schritt, um im Jahr 2030 die Hälfte der Elektrizität mit erneuerbarer Energie zu erzeugen. Angelaufen sind Projekte, um 94 Prozent des Abfalls zu recyceln, und ein riesiger Aufforstungsplan.

Kronprinz Muhammad Bin Salman (links) zieht am 27. April 2021 eine erste Bilanz der „Vision 2030“.


Kronprinz Muhammad Bin Salman (links) zieht am 27. April 2021 eine erste Bilanz der „Vision 2030“.
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Bild: AFP

Zum fünften Jahrestag der Präsentation der Vision beschrieb Muhammad Bin Salman den Ansatz in einem langen Fernsehinterview als alternativlos. Die Zahl der Saudis habe sich seit der Entdeckung des Erdöls verzehnfacht, sagte er. Die Öleinnahmen reichten daher nicht mehr aus, um die Lebensqualität zu gewährleisten, an die sich die Saudis gewöhnt hätten. Nicht allein die Pandemie bremst den Elan des Kronprinzen und der jungen Technokraten um ihn. Negativ wirkt sich auch der Ansehensverlust aus, den die Repression im Königreich und die Ermordung des saudischen Dissidenten Jamal Khashoggi 2018 im saudischen Generalkonsulat in Istanbul ausgelöst haben.

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