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#Wetter: Waldbrandgefahr und trockene Böden




Rote bis dunkelrote Flecken, überall in Deutschland. Der Blick auf den aktuellen Waldbrandindex trübt die Freude über das sommerliche Wetter. Experten befürchten: Das ist erst der Anfang.

Temperaturen bis über 30 Grad, viel Sonne und kaum Regen: Das Wetter zeigt sich derzeit von seiner hochsommerlichen Seite. Bestimmte Vorhersagen lassen aber mit Sorge auf die kommenden Tage blicken. Ein Überblick über die Waldbrandgefahr und die anhaltende Trockenheit.

Hohe Waldbrandgefahr

Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt bis Montag alarmierende rote bis dunkelrote Flecken auf der Deutschlandkarte. Besonders groß ist die Gefahr im Nordosten, wo an vielen Orten die höchste Warnstufe fünf gilt. Dunkelrote Flecken gibt es auch in Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. In allen Bundesländern sind für manche Regionen zumindest die Stufen vier oder drei vorhergesagt.

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Wo brennt es?

Die Zahl größerer Waldbrände in Deutschland ist derzeit überschaubar. Auf einem munitionsbelasteten Gebiet im brandenburgischen Jüterbog südlich von Berlin brennt es seit dem 31. Mai. Wind facht das Feuer in dem mehr als 700 Hektar großen Brandgebiet immer wieder an. Auch in einem 50 Hektar großen Wald- und Moorgebiet bei Göldenitz südlich von Rostock in Mecklenburg-Vorpommern brennt es seit einigen Tagen.

Anhaltende Trockenheit

Die hohe Waldbrandgefahr wird nach DWD-Angaben durch die anhaltende Trockenheit seit einigen Wochen begünstigt. Sie allein löst zwar noch kein Feuer aus. Kombiniert mit hohen Temperaturen, Wind und geringer Luftfeuchtigkeit aber kann sie das Risiko für Waldbrände steigern.

Die obersten Schichten des Bodens seien vielerorts staubtrocken, sagt DWD-Agrarmeteorologe Andreas Brömser. Das gelte für weite Teile des Nordens und Ostens, teilweise aber auch für das nördliche Baden-Württemberg, Teile des Saarlands, Franken und die Oberpfalz. An einigen Stationen seien die oberen Bodenschichten so trocken wie sonst im August.

Und das wird wohl erstmal so bleiben. Flächendeckender, anhaltender Regen, den es braucht, damit die Böden nachhaltig durchfeuchtet werden, sind laut DWD nicht absehbar. Bei kurzen Starkregen kommt zwar eine hohe Niederschlagsmenge zusammen. Ausgetrocknete Böden können diese aber oft nicht schnell genug aufnehmen.

Sorge um Gesundheit

Für die Gesundheit kann die hohe Rauchentwicklung bei Waldbränden Folgen haben. Bei der Verbrennung entstünden etwa giftige Gase und gesundheitsschädigenden Rußstoffe, sagt Torsten Bauer von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. „Wenn man den Brand nur riecht, ist das noch nicht gesundheitsgefährdend.“ Riskant wird es dem Lungenarzt zufolge ab dem Zeitpunkt, ab dem man Rauch und Feuer auch sehen kann.

Für Menschen mit Lungen- oder Atemwegserkrankungen, etwa Asthmatiker, könnten die gasförmigen Schadstoffe dazu führen, dass sich die Atemwege krankhaft verengen. Auch Rußstoffe könnten die Lunge massiv beschädigen. Die Fenster sollten daher bei einem nahe liegenden Waldbrand geschlossen bleiben.

Grillen, Rauchen, Lagerfeuer – die Gefahr Mensch

Experten zufolge werden die meisten Waldbrände durch fahrlässiges Verhalten ausgelöst. „Lagerfeuer, Grills oder achtlos weggeworfene Zigarettenstummel bergen ein hohes Risiko“, sagt etwa Torge Brüning, Brandschutzingenieur bei der R+V Versicherung. Um die Wälder zu schützen, gelten in Deutschland strenge Regeln. Offenes Feuer ist im Wald und in Naturschutzgebieten grundsätzlich verboten – nicht nur bei Waldbrandgefahr. Darunter fallen neben Lagerfeuern und Grills auch Camping-Kocher.

Von März bis Oktober gilt bundesweit in Wäldern zudem ein absolutes Rauchverbot. In einigen Bundesländern sind Wälder sogar ganzjährig rauchfreie Zone, laut Brüning in Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit hohen Bußgeldern rechnen.

Folgen für die Landwirtschaft

Die anhaltende Trockenheit macht sich auch in der Landwirtschaft bemerkbar. Sie bedeute Stress für Pflanzen, die nicht so tief wurzeln oder erst kürzlich angepflanzt wurden, wie etwa Zuckerrüben, sagt DWD-Agrarmeteorologe Brömser. Die tieferen Bodenschichten unter 60 Zentimetern seien dank des vielen Regens im Frühjahr allerdings noch gut durchfeuchtet, so dass tiefer wurzelnde Pflanzen derzeit noch gut versorgt seien, etwa Weinreben oder Obstbäume.

Um Grundwasser zu schützen, werden Landwirte in manchen Bundesländern zur Kasse gebeten, wenn sie Wasser für die Land- oder Forstwirtschaft entnehmen, etwa in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und dem Saarland. In anderen Bundesländern wird über diese Maßnahme nachgedacht.

Beim Bauernverband hält man davon erwartungsgemäß wenig. „Mit zusätzlichen Gebühren würden die Lebensmittelpreise noch weiter steigen“, sagt der Referatsleiter für Ackerbau beim Deutschen Bauernverband, Johann Meierhöfer. Wichtiger sei es etwa, Wasser in der Landschaft zu halten, zum Beispiel mit Speicherbecken. Landwirte bräuchten auch neue, widerstandsfähigere Pflanzensorten. „Die Politik sollte auf die Wissenschaft hören und sich dem Thema annehmen“, fordert er.

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