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#Wichtiger Sieg bei Handball-EM: Deutschland bezwingt Island nach Kraftakt

Deutschlands Handballer wahren ihre Chance, das EM-Halbfinale zu erreichen. Die DHB-Auswahl gewinnt die erste Partie der Hauptrunde gegen Island. Torhüter Andreas Wolff ist abermals die zentrale Figur.

Nicht nur Juri Knorr war im Stresstest, sondern auch sein Trikot. Wann immer der Ball in seine Hände kam, war sofort einer der Männer in Blau da – bereit, alles zu tun, damit der deutsche Regisseur nicht vom Fleck kommt. Nicht zuletzt das machte es zu einem komplizierten Spiel für die deutsche Handball-Nationalmannschaft. Wie schon gegen Frankreich mussten sie sehr viel Energie aufwenden, um in Wurfposition zu kommen, ein Spiel, das in jeder Hinsicht zehrte und zerrte.

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Auch an den Nerven der 19.750 Zuschauer in der ausverkauften Kölner Arena. Bis in die letzten Minuten herrschte Hochspannung, und erst als Andreas Wolff in der 58. Spielminute beim Stand von 24:23 seinen zweiten Siebenmeter binnen zwei Minuten hielt, war das die große Entladung. Am Ende stand nicht zuletzt dank des Torwarts, der insgesamt 16 Paraden zeigte, ein 26:24 gegen die Landsleute von Bundestrainer Alfred Gislason.

Österreich trumpft abermals auf

Es war ein packender, aufreibender Auftakt in die Kölner Hauptrunde, in der das deutsche Team vier Siege aus vier Spielen anpeilt, um das Halbfinale bei der Heim-Europameisterschaft zu erreichen. Nächster Gegner sind am Samstag die Nachbarn aus Österreich (20.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Handball-EM und in der ARD).

Und die sind bislang das Überraschungsteam dieses Turniers. Nachdem sie in der Vorrunde Spanien hinter sich gelassen hatten, bezwangen sie im ersten Hauptrundenspiel die bis dahin souveränen Ungarn in einem packenden Finish 30:29. Im zweiten Spiel des Abends setzte sich Frankreich gegen Kroatien 34:32 durch.

Köln, das ist bekanntlich der deutsche Handball-Sehnsuchtsort schlechthin, der Umzug aus Berlin hierher sollte den Nationalspielern auch atmosphärisch nochmal einen Schub geben. „Aus meiner Sicht schlägt Köln nichts“, hatte Gislason gesagt.

Und niemand schlägt ein deutsches Team in Köln: Noch nie hatte eine Nationalmannschaft hier ein Pflichtspiel verloren, 2007 wurden hier die drei finalen Schritte zum WM-Titel gemacht, 2019 der Schritt ins Halbfinale geschafft, das dann in Hamburg verloren ging. Und diesmal? In Köln würde es jedenfalls im Fall der Fälle bis zum Ende weitergehen. Aber der erste Schritt hatte es in sich.

Zäher Beginn

Julian Köster lebt zwar in Köln, aber hier gespielt hatte er noch nie. Dafür ging der Gummersbacher Bundesligaprofi dieses Spiel höchst aktiv an, wie auch zuletzt oft. Allerdings mit unterschiedlichem Erfolg, beim ersten Angriff spielte er einen Pass zu viel, beim zweiten scheiterte er mit seinem Wurf am Torwart, beim dritten dann fand er Rune Dahmke, der für Lukas Mertens Linksaußen spielte, am Kreis – der erste deutsche Treffer zum 1:2.

Es war ein zäher Beginn, handfeste Defensive war Trumpf, insbesondere bei den Isländern. Dass vor allem Knorrs Kreise erheblich gestört wurden, bedeutete viel – vielleicht zu viel – Verantwortung für Köster.

Beginnend mit Johannes Gollas Treffer zum 3:5 schienen die Deutschen dann in Fahrt zu kommen und legten einen 4:0-Lauf hin, der sie 7:5 in Führung brachte. Die letzten beiden Treffer dazu steuerte Martin Hanne bei, danach allerdings leistet er sich auch drei Fehlwürfe – ein Spiegelbild einer wechselhaften ersten Hälfte, in der Gislason viel variierte, auch mit den Jungen im Team, dabei aber zu wenig Verlässliches fand. Eine Konstante war vor allem einer: Wolff im Tor, der seinem Team schon in der ersten Hälfte mit acht Paraden eine entscheidende Hilfe war, darunter war auch ein Siebenmeter.

Für die Isländer hatte der Abend mit einer Irritation begonnen – peinlicherweise wurde die Hymne fehlerhaft für sie gespielt. Danach erwies sich die Bundesliga-Auswahl mit starkem Magdeburger Einschlag (der allerdings nicht so sehr ins Gewicht fiel) als zupackender und ebenbürtiger Gegner.

Sie waren erstaunlich schlecht ins Turnier gekommen, aus der Vorrunde hatten sie sich gar mit einem 25:33 gegen Ungarn verabschiedet. Doch der Bundestrainer hatte es geahnt: So würden sie sich gegen Deutschland nicht präsentieren, und nach 22 Minuten war Island beim Stand von 7:7 wieder auf Augenhöhe.Sebastian Heymanns Wurfgewalt aus dem Rückraum brachte den Deutschen noch einmal einen Zwei-Tore-Vorsprung, von dem zur Halbzeitsirene nur ein spärliches 11:10 blieb.

Nach der Pause verteidigten die Deutschen zunächst noch konsequenter, und Wolff gab seinem Team gleich zwei Mal die Vorlage, mit drei Treffern in Führung zu gehen, doch es blieb im Angriff zu fehlerhaft, ein Problem, das die Deutschen dann im Verlauf der zweiten Hälfte noch intensiver plagte.

In der 50. Minute lagen die Isländer zum ersten Mal seit der Anfangsphase wieder vorn (18:19) – ein kritischer Moment, aus dem sich Gislasons Team, unterstützt vom Publikum, aber befreite. Und in gewisser Weise war es eine passende Pointe, dass Köster den frenetisch bejubelten Schlusspunkt setzte.

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