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#Widerstand gegen Erdogan-Vertrauten

Widerstand gegen Erdogan-Vertrauten

Mancher Autofahrer wird im Vorbeifahren etwas ratlos auf Plakate gestarrt haben, die an der Ausfallstraße Richtung Flughafen in großen Lettern Yusuf Yerkel zur unerwünschten Person in Frankfurt erklärten. Etwa 200 Personen haben sich am Freitagmittag gegenüber dem türkischen Generalkonsulat an der Kennedyallee versammelt, um gegen die mutmaßliche Ernennung von Yerkel zum Handelsattaché zu protestieren. Der ehemalige Erdogan-Vertraute Yerkel, dessen brutale Fußtritte gegen einen am Boden liegenden Demonstranten ihn 2014 auch außerhalb der Türkei bekannt machten, soll angeblich demnächst seinen Dienst in Frankfurt antreten. Bestätigt ist die Personalie nicht, sie wird im türkischen Handelsministerium entschieden und dem Generalkonsulat mitgeteilt. Dort kennt man den Sachstand angeblich auch nur aus der Presse – und vermag nichts zu bestätigen.

Die friedlichen Demonstranten waren von einem Aktionsbündnis von Vereinen und Organisationen mit türkischem Migrationshintergrund mobilisiert worden. Die Gruppe, die sich vor fünf Jahren im Zuge der „Nein“-Kampagne gegen die Einführung des Präsidialsystems in der Türkei zusammengefunden hatte, erfährt viel Unterstützung bei Frankfurtern mit türkischen Wurzeln und konnte so in wenigen Tagen den Protest vor allem über die Sozialen Medien organisieren.

Ein Bild, das er nicht mehr los wird: Yusuf Yerkel tritt am 14. Mai 2014 in Soma einen Demonstranten.


Ein Bild, das er nicht mehr los wird: Yusuf Yerkel tritt am 14. Mai 2014 in Soma einen Demonstranten.
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Bild: AP

Zeliha Dikmen, Vorsitzende des Volkshauses Frankfurt, betonte in ihrer auf Türkisch und auf Deutsch gehaltenen Rede, dass der frühere Erdogan-Berater keinen Diplomatenstatus verdiene. Ob die Personalentscheidung nun feststeht oder doch nur ein Gerücht ist – der Widerstand gegen die Entsendung Yerkels in Frankfurt wird sicher auch in Ankara wahrgenommen werden. Taylan Burcu, Landtagsabgeordneter der Grünen, hofft daher auch, dass die lautstarke Kritik bei den türkischen Verantwortlichen ein Umdenken veranlasst und die angebliche Nominierung Yerkels widerrufen werden wird.

Die Amtszeit von Tansu Günendi, der seit vier Jahren Handelsattaché am türkischen Generalkonsulat in Frankfurt ist, endet turnusgemäß Ende Januar. „Mit ihm haben wir, ebenso wie mit dem Generalkonsul Erdem Tunçer sehr gut zusammengearbeitet“, sagt Ertan Köse vom Vorstand des Arbeitgeber-Dachverbands Atiyab. „Mit einem Menschenfeind wie Yerkel wollen wir nicht zusammenarbeiten. Durch ihn werden die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türkei bestimmt nicht besser.“ Am Ende legten die Teilnehmer symbolisch einen schwarzen Kranz vor dem Konsulat nieder.

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