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#Wie antiasiatische Attacken die USA erschüttern

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Wie antiasiatische Attacken die USA erschüttern

An den Tag, als ihr Vater sie bedrängte, sich Pfefferspray zu besorgen, denkt Vera Sung im Moment oft zurück. „Es wird übel werden, du musst dich schützen“, sagte er. Es war noch in den Anfangsmonaten der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr. Es gab zwar schon Anfeindungen gegen Menschen mit asiatischen Wurzeln in New York, Restaurants und Geschäfte in Chinatown wurden gemieden, aber Sung dachte nicht, dass sie um ihre Sicherheit fürchten müsste.

Roland Lindner

Doch ihr Vater, mit Diskriminierung von Asiaten in Amerika vertraut, seit er einst aus China einwanderte und dann oft als „Chinaman“ beschimpft wurde, war alarmiert. Heute, inmitten einer Welle der Gewalt gegen Asiaten in New York und anderswo in Amerika, geht Sung tatsächlich nicht mehr ohne Pfefferspray aus dem Haus. In ihrer Familie wird bitter gescherzt, das sei jetzt für den persönlichen Schutz wichtiger als eine Maske.

Anlass für Proteste im ganzen Land

Es ist nicht ihr einziges Hilfsmittel für den Fall einer Attacke. Zu ihrer Ausrüstung gehört eine Taser-Elektroschockpistole und eine Trillerpfeife. Wenn sie auf der Straße ist, schaut sie sich regelmäßig um, und sie telefoniert nicht mehr, um nicht abgelenkt zu sein. Freunde raten ihr, Hut, Sonnenbrille und Maske zu tragen, um nicht als Asiatin identifizierbar zu sein. Ihre Schwester Jill informiert sich gerade online über stichsichere Westen, die bei einem Messerangriff helfen könnten, wie er unlängst einem Asiaten in Chinatown widerfahren ist. Ihre Mutter hätte es am liebsten, wenn sie mit Helm auf der Straße herumlaufen würde, was sie freilich für wenig praktikabel hält. Die ausgeklügelte Selbstverteidigungsstrategie hinterlässt Spuren: „Man muss ständig auf der Hut sein, das laugt einen aus.“

Protestmarsch in Washington


Protestmarsch in Washington
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Bild: Reuters

Den Sungs und vielen anderen Asiatischstämmigen in Amerika kommt es im Moment so vor, als hätten sie eine Zielscheibe auf ihrem Rücken. Nach einem Jahr, in dem sie als Sündenböcke für die Pandemie hingestellt wurden und in dem der frühere amerikanische Präsident Donald Trump regelmäßig von „China-Virus“ oder „Kung Flu“ sprach, vergeht derzeit kaum ein Tag ohne einen neuen Gewaltakt. Asiaten werden auf offener Straße angegriffen. Es gibt Videos von Überwachungskameras, in denen zu sehen ist, wie Menschen brutal zu Boden geworfen werden, in einigen Fällen waren es Senioren. Asiatische Geschäfte wurden mit Graffiti beschmiert, die asiatischen Eigentümer einer Metzgerei in Kalifornien fanden eine verstümmelte Katze vor ihrem Laden. Asiaten werden mit Sätzen wie „Geh zurück nach China“ angepöbelt, egal, in welchem Land ihre Wurzeln liegen und selbst wenn sie in Amerika geboren sind.

Die Organisation „Stop AAPI Hate“ hat seit März vergangenen Jahres allein mehr als 250 Fälle registriert, in denen Asiaten angespuckt oder angehustet wurden. Die Welle der Aggression erreichte vor wenigen Wochen einen Höhepunkt, als ein Mann in Atlanta acht Menschen in Massagesalons erschoss, darunter sechs asiatische Frauen. Das Motiv ist nicht eindeutig geklärt, aber Asiaten werteten die Morde als rassistische Tat und nahmen sie zum Anlass für Proteste im ganzen Land. In Chinatown in New York versammelten sich kürzlich an einem Sonntag Hunderte mit Schilder mit Aufschriften wie „Ich bin kein Virus“, „Kung Flu Fuck You“ oder „Bin ich der nächste?“.

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