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#Wie die Alpenfledermaus

Wie die Alpenfledermaus

Ja, gibt’s denn keinerlei Gewissheiten mehr? Die warmen Temperaturen etwa sind in diesem Jahr so spät dran, dass man schon im Frühsommer vom Spätsommer spricht. Für Letzteren es aber noch viel zu früh. Nicht nur die Wetterfühligen unter uns kommen durcheinander, auch die Bauernregeln geraten unter Druck. Den Klassiker „Steht im November noch das Korn, isses wohl vergessen wor’n“, kann man streichen, seit immer häufiger ein heißer Herbst zur Reifeprüfung beiträgt.

Stefan Locke

Korrespondent für Sachsen und Thüringen mit Sitz in Dresden.

Dann gilt vielmehr der Kreisparteivorstandssitzungsgrundsatz, der da lautet: „Steht nach dem Essen noch der Korn, isser nich’ getrunken wor’n.“ Bei Affenhitze hat schließlich kein Bär Bock auf hochgeistige Getränke.

Zartes Pflänzchen Demokratie

Gerade in einem Superwahljahr wie diesem ist es jedoch wichtig, auf den Klimawandel zu reagieren, noch dazu im Osten unserer Republik, wo angeblich die Demokratie, das zarte Pflänzchen, dahinwelkt, während von Kennern der Materie blühende Landschaften versprochen worden waren.

Die Thüringer Regierung ist darauf selbstverständlich vorbereitet und hat auf der kürzlich eröffneten Bundesgartenschau in Erfurt ein Wüsten- und Urwaldhaus errichten lassen. Das ist vor allem ein Service für Besucher aus Westdeutschland, um sie angemessen auf den Osten und seine Bewohner vorzubereiten. Man muss, alter Berater-Trick, die Menschen nur dort abholen, wo sie sind.

Gemecker, Gejammer, Geschrei

Selbiges hat sechzehn Jahre lang auch Angela Merkel mit den Ost-Ministerpräsidenten versucht. Offensichtlich vergeblich. Selbst auf der letzten Konferenz mit ihr am Mittwoch gab es wie immer wieder viel Gemecker, Gejammer und Geschrei. Immer diese Anspruchshaltung!

Überhaupt sollten wir uns alle viel mehr mit kleinen Dingen zufriedengeben. So wie die Alpenfledermaus. Hypsugo savii wurde in Deutschland zuletzt 1951 in Oberbayern beobachtet und galt seither hierzulande als ausgestorben.

Jetzt melden Fledermausforscher, dass eine kleine Kolonie der seltenen Tiere in einem Plattenbaugebiet im Osten Leipzigs siedelt. Und zwar äußerst minimalistisch in den Spalten unsanierter Häuser. Weitere „akustische Hinweise“ auf Vorkommen dieser Art gebe es zudem aus Dresden, Torgau, Grimma, heißt es in dem Bericht, der zugleich davor warnt, die Tiere durch Sanierung zu gefährden. Eben. Abgesehen davon, dass selbst Fledermäuse im Osten Handys haben, um akustisch auf sich hinzuweisen, sollte man beim Aufbau Ost nichts überstürzen.

Dass der Groll der Ost-MPs allerdings so groß gewesen sein soll, dass eine Hamburger Illustrierte kurzerhand den Satz „Ostdeutsche Ministerpräsident:innen nehmen Abschied von Kanzlerin Merkel“ unter ein entsprechendes Foto schrieb, hat uns dann doch schockiert.

Zumal die Regentin auf dem Bild für ihre Verhältnisse quicklebendig in einem Fotobuch blättert, das ihr die Ost-Regierungschefs als Erinnerung an 16 Jahre Zoff überreicht haben. Vermutlich sind auf den stolzen 28 Seiten (also nicht mal zwei pro Jahr) noch mal die schönsten Forderungen alphabetisch aufgelistet. Von A wie Abgefahren bis Z wie Zug.

Was für eine Überleitung zum Thema dreißig Jahre ICE, oder wie viele Menschen im Osten sagen: die Unerreichsbahn. Rund 3000 Kilometer Gleise wurden seit 1990 stillgelegt, mehr, als die Sowjets nach 1945 mitnahmen. Heute rauscht der ICE zwischen Westdeutschland und Westberlin meist haltlos durch Neufünfland hindurch. Zum Glück aber gibt’s Europa, denn die tschechische Bahn hat im Osten übernommen. Seitdem blühen die Bahnlandschaften, am schönsten im Bordrestaurant als Blume auf einem frisch gezapften Bier aus Böhmen.

Schröder beim Heiraten geblitzt

Gern hätten wir beschwingt geendet, doch gibt es erschütternde Nachrichten aus Fern-Ost, wo unser Altkanzler Schröder beim zu schnellen Heiraten geblitzt wurde und jetzt Strafe zahlen muss. 30 Millionen Won! Klingt auf Englisch wie ein Lotto-Gewinn, ist aber auch umgerechnet noch viel Kohle.

Hoffentlich muss der Gerd, um das Geld wieder reinzuholen, dafür nicht noch mal extra mit Putin auftanzen wie Österreichs einstige Außenministerin, die nun prompt Aufsichtsrätin bei Rosneft wurde. Am Ende verlangt Frau Schröder-Kim noch Satisfaktion von Putin, und was uns allen dann blühen könnte, wollen wir uns lieber nicht ausmalen.

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