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#Wie man Corona mit der Luca-App ein Schnippchen schlägt

Wie man Corona mit der Luca-App ein Schnippchen schlägt



Olaf Gericke (CDU), Landrat des Kreises Warendorf, im Juni 2020 in Düsseldorf

Bild: dpa

Im nordrhein-westfälischen Kreis Warendorf wird die App Luca eingesetzt. Landrat Olaf Gericke sagt, die Anwendung sei „wie ein Turbo“ für die Corona-Kontaktnachverfolgung. Er fordert Vorteile für Nutzer.

Der Kreis Warendorf ist eine Modellkommune, in der seit wenigen Tagen die Luca-App eingesetzt wird. Wie kam es dazu?

Reiner Burger

Im vergangenen Jahr hatten wir hier in der Region Corona-Großausbrüchen in Schlachtbetrieben. Die Inzidenzwerte schossen in die Höhe, ausgerechnet zu Beginn der Sommerferien kam es zu erheblichen Einschränkungen für die Bevölkerung. Die Kontaktnachverfolgung und die massenhafte digitale Rückmeldung der Testergebnisse an die Einwohner haben wir damals nur so gut geschafft, weil wir zum Glück schon im Mai die Software Sormas installiert hatten. Wir wollten nicht mehr mit Zetteln und Excel-Listen arbeiten müssen. Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht, mit digitalen Lösungen die Pandemie zu bekämpfen. Sormas war ein Sechser im Lotto, sonst hätten wir das im vergangenen Jahr nicht bewältigen können. Jetzt müssen wir einen Schritt weiter kommen. Wenn eine App Daten liefert, die wir in Sormas verarbeiten können, dann ist das wie ein Turbo bei der Kontaktpersonennachverfolgung. Das Virus ist schnell, wir müssen auch schnell sein. Die Zettelwirtschaft muss ein Ende haben. Wir müssen Corona auch digital ein Schnippchen schlagen. 

Warum haben manche Ämter immer noch nicht die Sormas-Software eingesetzt? Warum gibt es Vorbehalte?

Weil es in einer laufenden Pandemie ein erheblicher Aufwand ist, die Software zu wechseln. Das war auch für uns hier im Kreis Warendorf ein Kraftakt. Die Mitarbeiter müssen geschult werden, eine Zeitlang gibt es den Parallelbetrieb von zwei Anwendungen. Aber Sormas hat wirklich viele Vorteile. Man kann damit auch die Verflechtung der verschiedenen Infektionsketten sehr gut grafisch sichtbar machen. Wir haben es geschafft, die Katasterdaten und die Infektionsdaten miteinander zu verbinden, also die Schwerpunkte von Infektionen straßengenau herauszuarbeiten und daran die Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt auszurichten.

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Und jetzt erhoffen Sie sich einen Quantensprung durch Luca?

Ja, denn es fällt ein weiterer Zwischenschritt weg. Analoge Daten müssen nicht erst mühsam eingepflegt werden. Und je rascher relevante Daten eingepflegt werden, desto reibungsloser ist es dann möglich, noch zügiger Cluster zu identifizieren. Es ist einfach besser als beispielsweise darauf zu warten, aus einem Biergarten die Meldezettel zu bekommen. Wir brauchen ein Instrument, um die Infektionslage unter Kontrolle zu halten, gerade jetzt, wo es zu den ersten Öffnungen kommt.

Wie funktioniert Luca?

Über die App sind sogenannte „Check-ins“ möglich. Frisöre – oder falls es zu weiteren Öffnungen kommt – Restaurant- oder Kinobetreiber generieren einen QR-Code, über den sich die Kunden mit ihrem Smartphone einchecken. So ist man im Falle eines Corona-Ausbruchs als Kontaktperson identifizierbar – natürlich digital verschlüsselt.  Ausschließlich das Gesundheitsamt hat dann Zugriff auf die vom Nutzer hinterlegten Informationen wie Name, Telefonnummer und Anschrift. Zudem bekommt der Nutzer dann eine Meldung geschickt und kann sich entscheiden, seine Kontakthistorie via Tan freizugeben.

Wie viele machen im Kreis Warendorf schon mit?

Eine exakte Zahl habe ich noch nicht. Aber das Interesse ist enorm: Städte und Gemeinden, Restaurants, Hotels, Kirchengemeinden, Frisöre, Kinos. Wir reden mit den Verkehrsverbänden im Münsterland, denn Luca soll bald auch beim Einchecken in den Bus genutzt werden. Umso wichtiger ist, dass am Freitag auch die Kreise Coesfeld, Borken und Steinfurt und die kreisfreie Stadt Münster mitgeteilt haben, Luca nutzen zu wollen. Das ganze Münsterland macht mit.

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