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#Wie sich die Länder auf die „Bürgertests“ vorbereiten

Wie sich die Länder auf die „Bürgertests“ vorbereiten

Die Bildung langer Warteschlangen gilt es in Zeiten der Corona-Pandemie eigentlich zu vermeiden. Dennoch ist absehbar, dass es demnächst wieder einiges Gedrängel geben wird, besonders vor Apotheken, Arztpraxen und Testzentren: Von Montag an sind Antigen-Schnelltests durch geschultes Personal für jedermann einmal in der Woche unentgeltlich. Bisher kosteten sie rund 30 Euro, die die Kunden selbst bezahlen mussten. Die Kosten für die neuen „Bürgertests“ übernimmt jetzt aber der Bund.

Christian Geinitz

Es könnte allerdings sein, dass viele Menschen am Montag vergeblich anstehen werden. Denn die Organisation der Massentestung liegt in den Händen der Bundesländer und Kommunen, und nicht alle sehen sich in der Lage, sofort ausreichend Räume und Personal zur Verfügung zu stellen.

Zwar versicherte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag: „Von den Schnelltests sind mehr als genügend verfügbar.“ Auch die Finanzierung und die Verteilung durch den „Logistikweltmeister Deutschland“ seien geregelt. Das bedeutet allerdings nicht, dass es genügend Abstrichstellen gibt. Spahn stellte klar: „Die Teste werden nicht überall gleich am 8. März verfügbar sein.“

Probleme in NRW

Das musste am Freitag auch der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eingestehen. Man könne nicht sofort „jedem Bürger ein Angebot machen“, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Spahn in Berlin.

Das große Nordrhein-Westfalen steht mit seinen Schwierigkeiten nicht allein da. Allerdings sprechen nicht alle Länder so freimütig darüber. Auf eine schriftliche Nachfrage der F.A.Z. in allen sechzehn Gesundheitsministerien antworteten bei weitem nicht alle. Konkret zum Beginn der Bürgertests äußerten sich vor allem jene Länder, die die Organisation stemmen können und das gern verkünden.

Der Stadtstaat Hamburg versicherte, von Montag an „kostenlose Antigen-Schnelltests in Testzentren, Apotheken und Hausarztpraxen“ anzubieten; die Details seien aber noch zu klären. Von Mittwoch an stünden darüber hinaus allen Beschäftigten der Kindertagesbetreuung zwei Mal in der Woche Schnelltests für den Eigengebrauch zur Verfügung. Die Sozialbehörde stelle alle für die ersten vier Wochen nötigen Tests bereit. Die schrittweise Schulöffnung vom 15. März an werde ebenfalls von einem Testangebot begleitet.

Teststellen ab Montag in Rheinland-Pfalz

Als weit fortgeschritten in der Vorbereitung versteht sich auch Rheinland-Pfalz. Die Teststellen würden am Montag geöffnet, teilte das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung mit. Die vom Bund erstatteten Materialkosten von 6 Euro je Test entsprächen „realistischen Preisen“. Ob das auch für die 12 Euro für die Probenentnahme und für das Ausstellen des Zertifikats gelte, hänge vom Personaleinsatz in den jeweiligen Teststellen ab. Vermutlich reiche das Geld aber, da es sich oft um ehrenamtliche Helfer handle und das Land die Schutzausrüstung bereitstelle.

„Wir sind sehr gut auf den Start am kommende Montag vorbereitet“, versicherte Detlef Placzek, der Präsident des Landesamts. Am Mittwoch, als die Bund-Länder-Konferenz tagte, habe man bereits mit Schulungen begonnen und damit, Testkits und Schutzausrüstung an die Landkreise und kreisfreien Städte zu liefern. Von der am Mittwoch beschlossenen Bund-Länder-Taskforce erwartet Placzek Transparenz darüber, „welche Einkäufe der Bund getätigt hat und wie diese dem Land zur Verfügung gestellt werden“.

In Rheinland-Pfalz ist man stolz darauf, dass bis Ende des Monats allen Mitarbeitern in Schulen und Einrichtungen zur Kinderbetreuung die Möglichkeit offenstehe, „sich jederzeit und anlasslos einem kostenloser PoC-Schnelltest zu unterziehen“. Mit „Point of Care“ (PoC) ist eine Stelle zur Probenentnahme gemeint. In Rheinland-Pfalz gibt es bisher 407 Testeinrichtungen.

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