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#Wie Zootiere unter dem Krieg in der Ukraine leiden

„Wie Zootiere unter dem Krieg in der Ukraine leiden“

Wegen der russischen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat ein großer Zoo in Demidow, 40 Kilometer nördlich von Kiew, appelliert, einen sicheren Korridor zur Unterstützung der Tiere zu schaffen. „Wir können keine Nashörner und Giraffen da rausholen, und wir haben nicht einmal Medikamente, um sie einzuschläfern“, sagte vor Kurzem Michailo Pintschuk, Sprecher des Zoos, nach Angaben der Agentur Unian. Während die russischen Angriffe immer weiter voranschreiten, wird auch die Situation für die ukrainischen Zoos immer schwieriger.

Traumatisierte und unterernährte Tiere

Wie den Tieren in Demidow geht es in diesen Tagen Zoos im gesamten Land. Allein in Kiew gibt es zwölf Zoos mit unzähligen Tieren. In Deutschland sammeln Verbände nun auch Sachspenden in Form von Tiernahrung und Geld für Futter. Sowohl der Verband der Zoologischen Gärten (VDZ) wie auch der Europäische Verband für Zoos und Aquarien (EAZA) treffen Vorbereitungen zur Aufnahme von Tieren und besprechen Pläne zur Evakuierung.

Ebenso sind nach Angaben der Verbände bereits 10.000 Euro in die Ukraine überwiesen worden, um die Versorgung der Tiere zu unterstützen. Der Leiter des Technischen Assistenzkomitees der EAZA, André Stadler, sagt: „Wir betrachten die Situation in der Ukraine mit ­äußerster Sorge.“

Im Zoo in Demidow bei Kiew droht den Tieren nach Pintschuks Worten der Tod durch Kälte und Hunger. Die Tiere überlebten bislang nur dank einiger Helfer, die „Reste der Reste“ verteilten. Es sei dringend nötig, Brennstoff und Fressen in die Zoos zu bringen, um die Tiere zu wärmen und zu füttern. Die EAZA sei in Kontakt mit dem Ukrainischen Zoo-Verband, der im Land die Hilfe weiterverteilen soll. „Es gibt bereits einzelne Rettungsaktionen von Zootieren, wobei die meisten Zoos in der Ukraine sie gerade noch nicht außer Landes bringen wollen. Sie brauchen vor allem finanzielle Hilfe, um Lebensmittel zu kaufen und die Tiere am Ort zu versorgen”, sagt Stadler.

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Laut Stadler gilt es auch, an die Menschen zu denken, die in den Zoos arbeiten, von den Tierpflegern über die Tierärzte bis zu den Direktoren. „Wir wollen den Kollegen und den Tieren, wenn möglich, helfen. Momentan finanziell und mental, wir würden aber, wenn es um Evakuierung geht, auch so weit helfen, wie es geht.”

Die niederländische Tierschutz-Organisation „Stichting Leeuw“ („Stiftung Löwe“) gab am Wochenende bekannt, zwei „schwer traumatisierte“ und unterernährte Löwen und zwei Tiger seien aus dem ukrainischen Kriegsgebiet gerettet und in einer niederländischen Auffangstation untergebracht worden. Die Tiere im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren seien am Freitagabend an der polnisch-ukrainischen Grenze abgeholt worden, teilte die Organisation auf Facebook mit. Nach den Angaben waren die Raubkatzen möglicherweise seit ein oder zwei Wochen nicht mehr gefüttert worden.

„Wir wissen nicht, ob sie überleben wird“

Die vier Tiere hätten eine „schwierige“ Reise hinter sich, sagte der Leiter der Organisation, Robert Kruijff. Unklar ist demnach noch, woher die Tiere in der Ukraine kamen. Die größten Sorgen machen sich die Tierschützer um ein fünfjähriges Tigerweibchen. „Wir wissen nicht, ob sie überleben wird“, sagte Kruijff. Die vier Tiere sollen vorerst einen Monat in der Auffangstation im Norden der Niederlande in Quarantäne bleiben.

Das endgültige Ziel der Raubkatzen soll ein Reservat in Südafrika sein. Bis es so weit ist, müssen die Tiger und Löwen aber erst wieder zu Kräften kommen, das könne ein oder zwei Jahre dauern, sagte Kruijff. Bereits Anfang März waren mehrere Löwen, Tiger und andere Raubkatzen aus der Ukraine nach Spanien und Belgien gebracht worden.

Grundlegende Kritik kommt von der Tierschutzorganisation Peta. Yvonne Würz, eine Sprecherin der Organisation, sagt: „Sowohl die Menschen als auch die Tiere leiden. Die Tiere sind in den Zoos eingesperrt und haben keine Möglichkeit, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Das System Zoo ist ein Problem: Exotische Tiere werden ihr Leben lang zur menschlichen Unterhaltung eingesperrt. Was haben die Tiere inmitten einer europäischen Hauptstadt verloren?“

Auch Peta sei in der Ukraine aktiv, sagt Würz, doch gerade was die Hauptstadt Kiew angehe, sei es schwierig bis fast unmöglich, mit Hilfsgütern dort hineinzugelangen – oder Tiere von dort herauszubringen.

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