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#Wieder einen Gang hochgeschaltet

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Ganz einig waren sie sich vor dem WM-Viertelfinale nicht bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft: Sind sie nun in den Köpfen der Schweizer oder nicht? Harold Kreis wollte sich nicht darauf verlassen: „Dass die die Nerven verlieren gegen eine deutsche Mannschaft, das ist wirklich vorbei“, sagte der Bundestrainer. Marcel Noebels allerdings hoffte genau darauf: „Der Schweizer freut sich bestimmt nicht, dass der Deutsche wieder vor ihm steht“, hatte der Stürmer angesichts der jüngsten Erfolge gestichelt. Schließlich ist es stolze 31 Jahre her, dass Deutschland ein K.o.-Spiel gegen die Schweiz verloren hatte.

Wer recht hatte? Schwierig. Aber zumindest eins stand fest: Am Donnerstagnachmittag in Riga gingen zwei Mannschaften aufs Eis, deren mentale Voraussetzungen kaum unterschiedlicher sein konnten. Hier die Deutschen, die ersatzgeschwächt mit drei Niederlagen ins Turnier gestartet waren und nach dem Einzug ins Viertelfinale eine regelrechte Befreiung empfanden.

Dort die Schweizer, die fast mit ihrem Topkader angereist sind, ihre Gruppe von Beginn an dominierten und das Viertelfinale nur als Durchgangsstation auf dem Weg zu ihrem ersten WM-Titel ansahen. Die einen hatten also etwas zu gewinnen, die anderen etwas zu verlieren. Und so kam es dann auch: Denn wieder siegten die Deutschen, diesmal 3:1 und stehen damit wie bereits 2010 und 2021 im Halbfinale der WM. Gegner am Samstag im finnischen Tampere sind die Vereinigten Staaten, die ihr Viertelfinale t 3:0 gegen Tschechien gewannen.

„Unglaublich, wieder mal eine absolute Teamleistung“, sagte Noebels danach, für dessen Team alles aufgegangen war. Mit Kampf und Geschlossenheit wollten die Deutschen der individuellen Überlegenheit der Schweizer trotzen. Also warfen sich selbst Feingeister wie Dominik Kahun, Marcel Noebels und Daniel Fischbuch in Schüsse und Zweikämpfe. Aber es wäre zu einfach, diesen Sieg nur der Leidenschaft zuzuschreiben, die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) zeigte auch spielerische Klasse, wie bei ihren beiden Treffern im Mittelabschnitt, denen jeweils feine Pässe vorausgegangen waren.

 Für die Schweizer ein Tiefschlag

Lediglich in der Anfangsphase dominierte der Favorit, da schienen die Schweizer allen zeigen zu wollen, dass am Gerede vom psychologischen Vorteil der Deutschen nichts dran ist. Teilweise wusste das DEB-Team gar nicht, wie ihm geschah. Es brauchte erst einen gewonnen Puck vom überragenden Nico Sturm, um sich zu befreien, kurz danach hatten auch die Deutschen erste Abschlüsse. Und als Maximilian Kastner dann in der siebten Minute einfach mal abzog, trudelte die Scheibe zum 1:0 durch die Beine von Robert Mayer. Für die Schweizer ein Tiefschlag, war Mayer doch nur deswegen ins Tor gerückt, weil Stammtorwart Leonardo Genoni zuletzt immer gegen Deutschland ausgeschieden war. Nun patzte ausgerechnet der Mann, der es besser machen sollte.

Danach passierte das, was sich die DEB-Auswahl erhofft hatte: Die Schweizer schienen ins Grübeln zu kommen, gewannen über Minuten kaum noch Zweikämpfe – vor allem gegen den wie aufgedreht wirkenden Moritz Seider bekamen sie keinen Stich. Und als sie gegen Ende des ersten Abschnitts dann doch noch mal nach vorne kamen, war der starke Mathias Niederberger (insgesamt 29 Paraden) auf dem Posten. Die Führung zur ersten Pause ging durchaus in Ordnung.

Lange hatte die aber nicht Bestand. Wieder starteten die Schweizer furios, und diesmal trafen sie gleich in der ersten Minute durch Jonas Siegenthaler. Wobei Seider sich danach lautstark bei den Schiedsrichtern beschwerte, weil ihm zuvor der Schläger aus der Hand geschlagen wurde. Seider spielte auch in der nächsten wichtigen Szene eine Hauptrolle. Nach einem harten wie unnötigen Bandencheck gegen Gaëtan Haas musste er unter die Dusche. Zwar überstanden die Deutschen die fünfminütige Strafzeit unbeschadet, aber fortan fehlte ihnen ihr Abwehrchef. Aber vielleicht schalteten sie genau deswegen wieder einen Gang hoch. Erst traf JJ Peterka, noch vor der zweiten Pause legte Nico Sturm in Unterzahl das 3:1 nach. Ein „kleiner K.o.-Schlag“ sei das für die Schweizer gewesen, sagte Noebels hinterher.

Gewonnen war aber natürlich noch nichts. Im letzten Abschnitt warfen die Schweizer noch mal alles nach vorne, schnürten die Deutschen über Minuten ein. Aber die verteidigten mit Leidenschaft. Immer wieder warf sich einer in einen Schuss oder arbeitete den Puck über die blaue Linie – stets gefeiert von den Kollegen auf der Bank. So brachten die Deutschen die Führung über die Zeit. Und geht es nach dem DEB, wird die Laune am Freitag noch besser. Dann vergibt der Weltverband IIHF die WM 2027, Deutschland und Kasachstan heißen die Kandidaten. Die Entscheidung wird am Nachmittag erwartet. Da werden sich Bundestrainer Harold Kreis und sein Team längst auf das Halbfinale vorbereiten.

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