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#Wiedersehen macht Fashion

Wiedersehen macht Fashion

Der Fall Phoebe Philo erinnert in vielerlei Hinsicht an die Karriere von Jil Sander. Deren Weg ist ge­kennzeichnet von Modeinnovationen, aber in jüngerer Zeit auch von Rücktritten und Comebacks. 1968 hatte sie ihre Marke in Hamburg ge­gründet und im Jahr 2000 nach Mailand verkauft. Zweimal kehrte sie in den darauffolgenden zwölf Jah­ren zurück. Dazwischen lagen jeweils längere Pausen.

Die Chanel ihrer Generation

Jennifer Wiebking

Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Nein, Jil Sander kommt jetzt nicht zurück, kein drittes Mal. Am Montag aber fiel ein Satz, der von ihr hätte stammen können: „Ich freue mich darauf, wieder mit Menschen in Kontakt zu treten.“ Es sprach Phoebe Philo, die Jil Sander diesseits der Jahrtausendwende. Ent­sprechend groß war der Jubel unter Frauen von heute Mitte 30 aufwärts, die Mode toll finden. Auch dieses Comeback ist keine Premiere: Anfang des Jahrtausends verankerte Phoebe Philo, damals Chefdesignerin von Chloé, mit der Paddington-Bag überhaupt die It-Bag im System der Mode. Für den von ihr kultivierten Look, hochgeschlossene Hose zur Seidenbluse, nannte die New York Times sie die Coco Chanel ihrer Generation.

Damals für Céline: Philos erste Kollektion 2010


Damals für Céline: Philos erste Kollektion 2010
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Bild: Helmut Fricke

Fünf Jahre blieb die Britin. 2006 verließ sie Chloé, bekam Kinder, hatte nichts mehr mit der Mode zu tun. 2009 kehrte sie zurück, nun als Chefdesignerin bei Céline, und prägte die folgenden zehn Jahre stilistisch wie keine Zweite. Sie lieferte nicht mehr und nicht weniger als ausgezeichnete Kleidungsstücke für das Leben, in einer Zeit, als die Mo­de irgendwo zwischen dem Nachtclub à la Balmain und dem Weltraum à la Balenciaga hing. Es waren konsequent frauenfreundliche Entwürfe. Millennials leisteten sich vom ersten Gehalt die Trio-Bag. Frauen, die etwas älter waren und mehr Geld hatten, bauten sich mit den Stücken eine Garderobe auf. Joan Didion posierte mit 80 in einer von Philos Kampagnen.

Zehn Prozent für LVMH

2017 aber ging die Britin, zog von Paris zur Familie nach London und verschwand, als seltene Vertreterin ihrer Zunft, die nichts für die sozialen Medien übrig hat. Geschadet hat es ihr nicht. Wie groß sie noch immer ist, zeigt sich daran, dass LVMH schon eingestiegen ist in die Marke, die von Januar an unter ihrem Namen laufen soll. Mehr als zehn Prozent hat sie LVMH, einem der zwei großen Luxuskonzerne der Welt, allerdings nicht überlassen. Der Rest ist Phoebe Philo.

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