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#„Wiener Zeitung“ vor dem Aus noch mit Journalistenpreis geehrt

Kurz vor ihrem Aus als gedruckte Tageszeitung ist die „Wiener Zeitung“, mit 320 Jahren das älteste noch erscheinende Blatt der Welt, am Donnerstagabend geehrt worden. Der Kurt-Vorhofer-Preis 2023 ging an die Redaktion als Ganzes – eine Anerkennung der journalistischen Arbeit, aber zweifellos auch Ausdruck des Protests.

Der richtet sich gegen die „türkis-grüne“ Bundesregierung von ÖVP und Grünen. Denn die „Wiener Zeitung“ ist Eigentum der Republik Österreich, ihr Schicksal wurde durch ein Gesetz im Nationalrat besiegelt.

„Leuchtturm des Qualitätsjournalismus“

Die Redaktion habe „trotz widrigster Rahmenbedingungen strikt an qualitativ hohen Standards festgehalten und damit Mut, Unabhängigkeit sowie kritische Distanz bewiesen“, befand die Jury. Übergeben wurde der Preis in der Wiener Hofburg durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Der deutete Kritik an der Einstellung nur an. Hart und unmittelbar dagegen Eike Kullmann, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft: ÖVP und Grünen sei es um nichts anderes gegangen, als „diesen Leuchtturm des Qualitätsjournalismus in Österreich“ zu zerstören. Für die Redaktion sprach Gregor Kucera sichtlich bewegt. Er merkte sarkastisch an: „Nirgendwo lässt sich der Mangel an Fachkräften so sehen wie an der Medienkompetenz dieser Regierung.“

Nicht zur Sprache kam, dass eine politische Zeitung im Staatsbesitz (seit 1857) ein schwer zu haltender Anachronismus ist und der Leuchtturm von nur wenigen zu sehen war. Ihre wirtschaftliche Grundlage, Pflichtveröffentlichungen für Unternehmen, ist entfallen. Das Blatt hatte nur wenige Tausend verkaufte Abonnements.

Jedoch gab es keinen ernsthaften Versuch, es zu privatisieren oder rentabel zu machen. Stattdessen soll es nun ein Online-Organ unter Aufsicht des Kanzleramts samt staatlicher Nachwuchsschmiede werden, ein Konzept, das vielerseits kritisiert wird.

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