Technologie

#Windows 11: Nachhaltigkeit ist für Microsoft nur Gerede

Windows 11: Nachhaltigkeit ist für Microsoft nur Gerede

Windows 10 und sonst nichts. Das war Microsofts Ankündigung im Jahr 2014. Jetzt, sieben Jahre später, sieht man, dass nichts für die Ewigkeit bestimmt ist. Auch oder gerade nicht bei einem Weltkonzern wie Microsoft.

Windows 11 mit hohen Anforderungen: Viele PCs sind nicht bereit
Windows 11 mit hohen Anforderungen: Viele PCs sind nicht bereitBildquelle: Timo Brauer

Als Windows 10 im Jahr 2014 vorgestellt wurde, kündigte Microsoft an, künftig kein neues Betriebssystem mehr zu entwickeln. Der letzte Wurf sollte bis in alle Ewigkeiten gepflegt werden. Das klang gut. Die Entwicklung sollte ja weitergehen, für neue Funktionen und Anpassungen sollten nun Updates genügen. Ein Notebook oder PC erhält stets das aktuelle Windows und muss erst bei Defekten ersetzt werden oder wenn die Leistung tatsächlich nicht mehr reicht. Das war einmal.

Rolle rückwärts

Denn nun kommt doch eine neue Windows-Version. Daran ist grundsätzlich nichts falsch. Sie erlaubt einen konsequenteren Bruch mit dem Vorgänger, was bei der Etablierung neuer Ansätze und Entwicklungen hilfreich sein kann. Eine neue Windows-Version stößt auf mehr Interesse als ein Update, selbst wenn dieses in jeder Beziehung umfangreicher wäre. Eine neue Version eines Betriebssystems ist gut für die Aufmerksamkeit. Und sie bedeutet im besten Fall gute Geschäfte. Schließlich ist ein Konzern keine karikative Unternehmung, sondern in der Regel auch gegenüber Investoren verpflichtet.

Geht’s hier wirklich um Hardware-Leistung?

Und dass mit einer neuen Windows-Version in die Jahre gekommene Hardware nicht mehr unterstützt wird, ist ebenso verständlich. Wohl niemand käme auf die Idee, Windows 10 auf einem 286er zu installieren. Neue Funktionen benötigen hin und wieder neue, leistungsstärkere Hardware.

Doch darum geht’s bei den Chips, die für Windows 11 freigegeben sind, nicht. Offiziell reichen zwei CPU-Kerne mit einem Takt von 1 GHz und 4 GB RAM. Der Liste fehlen selbst leistungsstarke Prozessoren, die vor gerade einmal dreieinhalb Jahren (!) auf den Markt gekommen sind. Etwa AMDs Ryzen 5 2400G. Grob über den Daumen geschätzt, wird ein solcher Chip rund eineinhalb Jahre verkauft, bevor er so langsam aus den Regalen der Händler verschwindet. Die letzten Käufer eines entsprechenden Systems, halten damit veraltete Hardware in den Händen, bei der noch nicht mal die Garantie abgelaufen ist. Bei Intel sieht’s nicht viel besser aus. In deren Liste stehen eine Handvoll Chips der 7000er Generation, die Surface-Modellen vorbehalten waren. Ansonsten passiert vor 2018 nicht viel.

Und Systeme mit diesen Prozessoren und noch viele andere mehr haben eins gemein:  Die Vorabversion von Windows 11, die mit Hilfe des Insider-Programms für Interessierte zur Verfügung gestellt wird, lässt sich problemlos installieren. Die von Microsoft angeführten Stabilitätsprobleme sind zumindest nicht über Gebühr aufgetreten.

Hauptsache harter Schnitt?

Beim Wechsel zu Windows 10 zeigte sich Microsoft generös. Windows 8 und Windows 8.1 fielen bei den Nutzern durch und wurden nur dann installiert, wenn kein Weg daran vorbeiführte. Um schnell Marktanteile zu gewinnen und Windows 7 endlich aufs Altenteil zu schieben, konnten alle Systeme, die eine dieser drei Windows-Varianten nutzten, direkt auf die neue Version migriert werden. Ganz problemlos und (inoffiziell) bis heute. Dementsprechend verlängerte sich die Lebenszeit der im Umlauf befindlichen PCs und Notebooks. Schließlich muss nichts aussortiert werden, was noch seinen Dienst tut. Das Problem für Microsoft und letztlich auch deren Partner: Der Aufwand für die Bereitstellung offizieller Updates ist hoch. Dem scheint Microsoft nun vorbeugen zu wollen.

Nachhaltigkeit geht anders

Doch mit einem derart harten Schnitt machen es sich Microsoft und Partner viel zu einfach. Nicht nur, weil eine Reihe von Käuferinnen und Käufern kräftig vor den Kopf gestoßen werden. Wer Windows 11 ohne Bastelversuche auf seinem PC haben will, muss in einem Moment neu kaufen. Dabei kommt die Halbleiter-Industrie aktuell nicht mit der Produktion hinterher. Die Klage über den Mangel ist allgegenwärtig. Und natürlich ist ein solcher Schritt in Klimakrise fragwürdig. Eigentlich sollten Prozessoren möglichst lang genutzt und nicht aufgrund einer mangelnden Unterstützung durch das Betriebssystem aussortiert werden. Vielleicht sollte sich Microsoft mal wieder ein Beispiel an der Linux-Welt nehmen. Dort hat man ein Herz für betagte Hardware. Oder wir Nutzer*Innen trauen uns und probieren auf unseren „veralteten Notebooks“ und PCs mal was Neues.

Bildquellen

  • Windows 11 mit hohen Anforderungen: Timo Brauer

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Technologie kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!