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#Wingcopter will jetzt richtig abheben

Wingcopter will jetzt richtig abheben

Für Wingcopter hat die Zukunft begonnen. So zumindest hofft das noch junge Unternehmen aus Weiterstadt. Es will mit seinen Lieferdrohnen völlig neue Wege für die Verteilung von Paketen, Medikamenten, frischen Lebensmitteln oder Ersatzteile eröffnen. Was anfangs nach Science Fiction klang, soll mit dem am Dienstag vorgestellten neuen und nach Unternehmensangaben ausgereiften Modell „Wingcopter 189“ schon in einigen Monaten weltweit eingesetzte Technik sein. In Erwartung von Bestellungen in mindestens dreistelliger Höhe baut die Firma in Weiterstadt in Südhessen gerade die Serienproduktion für die Drohne auf.

Inga Janović

Das Fluggerät trägt außer seiner Nummer auch noch das Attribut Triple Drop, denn es kann je Einsatz ein großes und zwei mittlere Pakete gleichzeitig transportieren. Es startet und landet senkrecht, setzt die Pakete mit einer Seilwinde ab und soll voll beladen mit seiner  Batterieleistung eine Reichweite von bis zu 75 Kilometern erreichen. „Damit ist der Wingcopter 198 die optimale Lösung für jede Lieferflotte auf der mittleren oder letzten Meile, insbesondere in ländlichen Gebieten und schwer zugänglichen Orten wie Inseln und Bergregionen oder für die Lieferung von dringend benötigten Gütern auf Offshore-Plattformen sowie auf Schiffe“, heißt es in einer Mitteilung der Weiterstädter.

Bei jedem Wetter schnell unterwegs

Dorthin kämen die Ersatzteile, Medikamente oder auch Obstkörbe künftig quasi postwendend: Die Drohne fliegt mit einer Geschwindigkeit von 150 Kilometern je Stunde, auch bei schlechtem Wetter. Dabei orientiert sie sich mit Kameras und Sensoren und kann unverhofft auftauchendem  Gegenverkehr selbständig ausweichen, um den Zielort  millimetergenau anzusteuern, wie es weiter heißt. Die Fluggeräte unter Kontrolle zu behalten, soll dank einer Software mit Künstlicher Intelligenz so einfach sein, dass ein Mitarbeiter zehn Drohnen gleichzeitig steuern kann.

Das neue Modell sei ein „Game-Changer“, jubelt Tom Plümmer, einer der drei Gründer und Geschäftsführer von Wingcopter. Es habe das Potential, „humanitäre und kommerzielle Luftbrücken für eine dauerhaft effizientere Versorgung von Menschen überall auf der Welt zu errichten“, meint er vollmundig. In Weiterstadt geht man durchaus davon aus, dass auch die aktuell so begehrten Covid-Impfstoffe mit Wingcoptern zu den Menschen in schwer erreichbaren Gebieten gebracht werden könnten.

Der  Einsatz für humanitäre Zwecke und die Verteilung lebensnotwendiger Güter ist nach ihren Angaben das Hauptziel der  Entwickler. Anders als etwa die amerikanischen Konzerne Google und Amazon, die ebenfalls an Lieferdrohnen arbeiten, sieht Wingcopter seine Geräte, deren Preis wohl auf der Höhe der Edelmodelle deutscher Autohersteller liegt, eher in Afrika im Einsatz denn in deutschen Großstädten.  Möglich sei damit allerdings das eine wie das andere, sagt ein Sprecher.

Das hat das Unternehmen, das vom Weltwirtschaftsforum zum „Technology Pionier“ erhoben wurde, in zahlreichen Pilotprojekten und ersten regulären Einsätzen bereits bewiesen. So testete der Paketdienst UPS die hessischen Flieger und betreibt Wingcopter gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit aus Eschborn ein Projekt in Malawi, das die Lieferung von Medikamenten in dem afrikanischen Staat verbessern soll. Noch ganz neu ist eine Kooperation mit der  Muttergesellschaft der japanischen Fluglinie ANA, die mit den Drohnen ein Liefernetz auch in entlegene Gegenden des Inselstaates plant.

Bereits einhundert Flieger

Mehr als einhundert Exemplare des Vorgängermodells Nr. 178 seien gebaut und weltweit ausprobiert worden, sagt der Unternehmenssprecher. Vom Verkauf der Geräte der ersten Generation habe das Unternehmen, dessen drei Gründer sich  an  der TU Darmstadt kennengelernt  hatten, sich auch lange finanzieren und auf 35 Mitarbeiter wachsen können. Erst 2019 kamen Kapitalgeber dazu, Anfang dieses Jahres sammelte Wingcopter abermals 18,3 Millionen Euro ein.

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