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#„Wir fangen nicht an, Ämter zu verteilen“

„Wir fangen nicht an, Ämter zu verteilen“

Friedrich Merz versprüht eine Stimmung, als stünde die Union drei Wochen vor der Bundestagswahl in den Umfragen bei 35 Prozent und nicht bei 20. Der Mann, den es erkennbar mit Lust zurück in die Bundespolitik zieht, sitzt am Freitagmorgen in einem Besprechungsraum des Konrad-Adenauer-Hauses in Berlin und erklärt zwei Handvoll Journalisten die Lage der CDU. Und seine eigene. Draußen scheint die Sonne, ein herrlicher Spätsommertag.

Mit der CDU, die inzwischen fünf Prozentpunkte hinter der lange Zeit politisch totgeglaubten SPD steht, ist es nach der Darstellung von Merz so: Mit den Umfragen, das sei „nicht schön“. Aber es könne hilfreich sein, weil es die ganze „Truppe“ aufrüttele. Merz erinnert an die Wahl in Sachsen-Anhalt im Juni. Da sah es auch erst nicht gut aus für die CDU, dann fuhr diese nach einem kraftvollen Wahlkampf unter Ministerpräsident Reiner Haseloff ein sehr gutes Ergebnis ein. Das war einer der letzten Momente, als die CDU noch so richtige optimistisch sein konnte.

Bloß kein Schattenkabinett

Merz sitzt da als Teil eines Wahlkampfteams, das gerade der CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Armin Laschet im Foyer der Parteizentrale vorgestellt hat. Anschließend haben sich die Mitglieder noch etwas Zeit genommen, um zu erklären, was es mit dem Team auf sich hat. Das seien Personen, die Laschet in den letzten Wochen des Wahlkampfes begleiteten, die aber auch „eine Rolle“ spielen würden, wenn die Union wieder in Regierungsverantwortung komme, sagt Merz. Welche Rolle, das „wird man sehen“,  fügt er hinzu. Bei ihm habe Laschet sich festgelegt. Ob das bedeute, dass er die Zusage für ein Ministeramt habe? Da wehrt der selbstbewusste Merz dann doch ab. „Wir fangen nicht an, Ämter zu verteilen.“

Laschet braucht die Hilfe von Merz zumindest im Wahlkampf. Merz ist zweimal nur knapp im Wettlauf um den CDU-Vorsitz unterlegen, beim zweiten Mal war Laschet der Sieger. Die Fans des Mannes aus dem Sauerland in der Partei und in der Wählerschaft muss Laschet binden, das geht nur mit Merz. Deswegen hat der Vorsitzende ihn früh auf den Schild gehoben. Schon das barg die Gefahr, dass der im Wahlkampf kraftvoll auftretende Merz den stets vermittelnd wirkenden Laschet überstrahlt.

Deswegen hat Laschet es fürs Erste dabei bewenden lassen wollen, Merz zu nennen. Mehr Team sollte nicht sein, ein Schattenkabinett schon gar nicht. Die offizielle Begründung hieß stets, es gebe ja eine Regierung mit Unionsministern, da könne man schlecht eine konkurrierende Truppe aufbauen. Doch mag auch die Sorge Laschets eine Rolle gespielt haben, in einem Team werde es weitere geben, die ihn überstrahlen und der Eindruck entstünde, der Kanzlerkandidat alleine zieht nicht ausreichend.

Nummer eins ist Merz

Obwohl schon seit der Entscheidung, dass Laschet Kanzlerkandidat wird, immer wieder Forderungen aus der CDU kamen, der Vorsitzende müsse ein Team aufstellen, sperrte er sich bis in den August hinein. Das Äußerste, was zu hören war, hieß, man wolle Köpfe mit Themen verbinden im Wahlkampf. Noch Ende August war es Merz, der nach einem Bericht des Tagesspiegel äußerte, Laschet werde kein Team aufstellen. Dann aber konnte der Kanzlerkandidat dem Druck aus der Partei angesichts immer schlechterer Umfragewerte nicht mehr standhalten.

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