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#»Wir haben Wichtigeres zu tun«: Schule in den USA verbannt Bücher, die ChatGPT ihnen vorgibt

Eine KI diktiert, was für Schüler angemessen ist und was nicht.

Mittels eines Prompts lässt eine Schule in Iowa entscheiden, welche Bücher Schülerinnen und Schüler lesen dürfen. (Bild: borisshevchuk - adobe.stock.com)
Mittels eines Prompts lässt eine Schule in Iowa entscheiden, welche Bücher Schülerinnen und Schüler lesen dürfen. (Bild: borisshevchuk – adobe.stock.com)

Es klingt wie aus einer Dystopie: Vor dem Hintergrund landesweiter Bücherverbote und Zensurkampagnen wenden sich Pädagogen in Iowa an ChatGPT, um zu entscheiden, welche Titel aus den Regalen ihrer Schulbibliotheken entfernt werden sollen, berichtet The Gazette.

Das ist passiert: In rebuplikanisch regierten Bundesstaaten wie Florida, Utah oder Iowa wird seit geraumer Zeit durchgegriffen und Titel aus Schulbibliotheken entfernt, die sich mit Fragen zu ethnischer Zugehörigkeit, Sexualität und Gender-Identität auseinandersetzen. Dazu zählt unter anderem Mark Twains Klassiker Die Abenteuer des Huckleberry Finn.

Um die republikanischen Vorgaben erfüllen zu können, nutzt man nun im Mason City Community School District die KI.

19 Bücher bereits mittels ChatGPT gebannt

In Vorbereitung auf das nächste Schuljahr hat man bereits mit der Verbannung von Büchern begonnen. Unter die bisher 19 aus den Regalen entfernten Büchern zählen zum Beispiel:

  • The Handmaid’s Tale von Margaret Atwood
  • Die Farbe Lila von Alice Walker
  • Beloved von Toni Morrison

Darum nutzt die Schule eine KI: Laut Bridgette Exman gegenüber PopSci, stellvertretende Superintendentin für Lehrpläne und Unterricht in Mason City, sei es einfach nicht machbar, jedes Buch zu lesen und nach diesen neuen Anforderungen zu filtern.

Ehrlich gesagt, haben wir Wichtigeres zu tun, als viel Zeit damit zu verbringen, herauszufinden, wie man Kinder vor Büchern schützen kann. Gleichzeitig sind wir rechtlich und moralisch verpflichtet, das Gesetz einzuhalten.
Bridgette Exman, stellvertretende Superintendentin für Lehrpläne und Unterricht in Mason City

So geht die Schule vor

Nach Angaben von Exman stellten sie und ihre Kollegen in der Verwaltung zunächst eine Hauptliste der am häufigsten beanstandeten Bücher zusammen und entfernten dann alle Bücher, die aus anderen Gründen als sexuellen Inhalten kritisiert wurden. 

Beim Rest verwendeten sie bei ChatGPT diesen Prompt:

Enthält [das Buch] eine Beschreibung oder Darstellung eines Sexualakts?

Beantwortete die KI das mit Ja, wurde das Buch aus dem Regal entfernt.

Bei den oben genannten drei Titeln haben wir ChatGPT mit demselben Prompt gefragt – und bei uns hat die KI explizite sexuelle Darstellung verneint.

PopSci stieß auf ein ähnliches Ergebnis. Von den 19 entfernten Titeln hat ChatGPT nur vier explizite oder sexuelle Inhalte entdeckt. Weitere sechs enthalten angeblich reife Themen, aber nicht notwendigerweise explizite Inhalte. Die restlichen neun enthielten hauptsächlich reife Themen, wenig bis keine expliziten sexuellen Inhalte.

Diese Versuche zeigen vor allem eins: Die unterschiedlichen Antworten von ChatGPT zeigen Mängel in Bezug auf Genauigkeit, Analyse und Konsistenz. 

Die künstliche Intelligenz wird im Fall der Schule in Iowa also nur als Abkürzung genutzt und nicht hinterfragt. 

Das ChatGPT unsere Leben aber auch bereichern kann, zeigen folgende informative und unterhaltsame Artikel:

  • 15 Wege, wie ChatGPT euer Leben leichter machen kann
  • Hamburg hatte ChatGPT bei der Abi-Prüfung zugelassen
  • ChatGPT wird Autorinnen und Autoren nicht ersetzen – und Würstchen beweisen es
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Im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa entscheidet ChatGPT darüber, welche Bücher aus einer Schulbibliothek entfernt werden sollen, um republikanische Maßnahmen erfüllen zu können. Was ihr von der Maßnahme haltet und ob diese tragbar ist, dürft ihr gerne im Forum diskutieren. Den Link dazu findet ihr im Kasten oben.

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